Die Berliner Marke, die ihren Namen auf den knüppelharten Reifendruck für schmale Rennreifen zurückführt, wurde 2011 ins Leben gerufen und konzentrierte sich anfangs auf stählerne Starrgang- und Singlespeed-Rennräder für den Großstadtverkehr. Die Einführung des Mitte im Jahr 2016 erweiterte den Fokus, da es mehrere Fahrradtypen in einem vereinen sollte: Mit minimalen Umbauten lässt sich daraus ein Straßenrenner, ein Querfeldeinrad oder ein abenteuertaugliches Gravelbike gestalten. Neben Versionen mit Stahl- und Alu-Rahmen bietet 8bar das Mitte mittlerweile auch mit einem Titanrahmen an. Eine Besonderheit dieser Ausführung ist, dass die Bremsleitungen an der Vorderseite vollständig integriert sind, während sie bei den Stahl- und Alu-Varianten extern verlaufen. Allerdings kann das Titan-Mitte nur mit elektronischen Schaltungen kombiniert werden.
Anstelle verschiedener Gabeln, die in der ersten Version für einen Umbau erforderlich waren, ermöglichen heute sogenannte Flip-Chip-Ausfallenden an Gabel und Heck die Anpassung des Radstands und der Fahrcharakteristik. Diese Ausfallenden können je nach gefahrener Reifenbreite die Front etwas höher oder niedriger positionieren und das Hinterrad näher am Sitzrohr oder weiter weg. In der hohen bzw. langen Position bietet das 8bar eine ruhigere Fahrt, während es in der tiefen bzw. kurzen Position wendiger ist. Zudem ändert sich die Sitzposition leicht: Im Gelände-Trimm sitzt man etwas entspannter auf dem Rad.
Wenn der Umbau nur durch den Wechsel des Laufrads erfolgen soll, ist dies jedoch nur mit unterschiedlich großen Bremsscheiben möglich (Rennrad 140 mm, Gravel 160 mm). Andernfalls müssen zusätzlich die Adapter der Bremssättel umgeschraubt werden. Wer sich lieber auf ein bestimmtes Einsatzgebiet festlegen möchte, kann nach wie vor eine spezielle Gravelgabel mit Gepäckösen oder eine schlanke Rennradgabel für das Mitte bestellen. Das Rad lässt im Gelände maximal 45 mm breite Reifen zu, die auch am Testrad montiert sind.
Wir empfehlen, die maximale Reifenfreiheit auszunutzen, da die breiten Reifen den moderaten Komfort von Rahmen und Lenker verbessern und gut zur Lenkgeometrie passen. Durch den Einsatz kleinerer 650B-Laufräder können Reifen mit einer Breite von bis zu 50 mm nachgerüstet werden, jedoch könnte die Lenkung dadurch etwas nervöser werden. Dank des Baukastensystems können nahezu alle Komponenten individuell konfiguriert werden. Die Auswahl an Laufradoptionen ist umfangreich, allerdings stehen nur SRAM-Antriebe und verschiedene Schwalbe G-One-Reifen zur Verfügung. Besondere Merkmale an unserem exemplarisch aufgebauten Testrad sind der maßgefertigte 3D-Druck-Sattel, die hauseigene modulare Kurbel und die hochwertigen DT-Swiss-Laufräder, die das Gewicht reduzieren, jedoch auch den Preis erhöhen.
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