Mit dem Checkmate, vorgestellt im vergangenen Sommer, reagierte Trek spät auf die Diversifizierung in der Gravel-Szene und stellte dem reisetauglichen Checkpoint erstmals ein wettkampforientiertes Modell zur Seite. Wie ernst es der US-amerikanische Hersteller damit meint, zeigt die Zuspitzung der neuen Flotte: Die Modelle sind ausschließlich als exklusive SLR-Varianten erhältlich, die vor allem Gewicht sparen. In unserem Vergleich ist das SLR 8 knapp das leichteste Rad. Neben dem hochwertigen Rahmen-Set profitiert das Trek von der leichten Ausstattung, da es als einziges Modell mit der (alten) Sram Red XPLR aufgebaut ist. Die US-Amerikaner bieten zwar auch eine Variante mit Force XPLR an, hängen dieser bei ansonsten identischer Ausstattung aber das gleiche Preisschild um.
Sowohl im Testlabor als auch in freier Wildbahn leistet sich der Neuling keine nennenswerten Schwächen. Durch die extrem gestreckte Sitzposition, die auf das vom Straßenrad Madone übernommene One-Piece-Cockpit zurückzuführen ist, richtet sich das Trek Checkmate explizit an ambitionierte Fahrer. Wer es etwas entspannter angehen lassen will, ist mit dem kürzlich überarbeiteten Checkpoint besser bedient. Trotz der Rennambitionen federt das Trek erstaunlich gut. Speziell im Unterlenker dämpft das Bike Schläge wirkungsvoll, am Heck unterstützt ein Dämpfungselement die Federung.
Dank schneller Reifen geht es auch auf Asphalt zügig voran, matschige Böden quittieren die Pneus jedoch mit Traktionsverlust. Das Lenkverhalten ist ausbalanciert und kommt dem eines vielseitigen Allroadbikes nahe. Ein entscheidender Punkt lässt sich nicht wegdiskutieren: der hohe Preis. Im Vergleich zu den günstigsten Kandidaten in unserem Vergleich muss man für das Checkmate 4000 Euro mehr berappen. Das Top-Modell mit neuer Red XPLR und 1x13-Getriebe stößt sogar in den fünfstelligen Bereich vor. Eine günstigere Version gibt es nicht. Trotz des gelungenen Gesamtpakets dürfte das Rad, das Taschen und Schutzbleche aufnehmen kann, wohl Gravel-Profis vorbehalten sein.