Test E-GravelbikesKomfortabel & wendig – Moustache Dimanche mit Offroad-Qualität im Test

Georg Bleicher

 · 15.10.2024

Das Moustache Dimanche E-Gravelbike im Test
Foto: Bruce Aufrere
Mit den breitesten Reifen im Test rollt das ­Dimanche so satt wie komfortabel dahin, ist aber im Gelände wie auf der Straße keineswegs schwerfällig unterwegs – dafür sorgt auch das sehr kleinteilige, flache Profil der Contis.
Das Moustache Dimanche nimmt Anleihen beim MTB – und rollt damit als Gravelbike sehr komfortabel. Mit Dropper Post und dicken Reifen scheint es für das Gelände bestens gerüstet zu sein. Wie schlägt sich das E-Gravelbike im Test?

Mit den breitesten Reifen im Test rollt das ­Dimanche so satt wie komfortabel dahin, ist aber im Gelände wie auf der Straße keineswegs schwerfällig unterwegs – dafür sorgt auch das sehr kleinteilige, flache Profil der Contis. Flink sind andere, doch das Dimanche bringt viel Wendigkeit mit. Der steife Alurahmen macht alles mit und gibt ein sicheres Gefühl. Der für einen Dropbar mit 50 Millimetern extrem breite Lenker fördert den Spaß an engen Kehren zusätzlich und hat viel Platz für die Lenkerrolle, eine Nummer kleiner ginge es aber wohl auch.

Moustache Dimanche: Absenkbare Sattelstütze als Pluspunkt

Die Dropper Seat Post ist vom Lenker aus höhenverstellbar und sorgt auch auf schlechtem Terrain für Komfort.Foto: Georg BleicherDie Dropper Seat Post ist vom Lenker aus höhenverstellbar und sorgt auch auf schlechtem Terrain für Komfort.

Zu klein dagegen empfanden wird den Lenkerdurchmesser. Mit großen Händen fehlt einem da etwas am Oberlenker. Der Po bleibt verschont vom harten Hinterbau: Die gefederte Sattelstütze kann mildern, was Hinterreifen und Rahmen an Schotterstößen weitergeben, auch wenn sie etwas ruckelig einfedert. Sie ist vom Lenker aus höhenverstellbar, auf schwierigem Terrain oder wenn’s steil bergab geht, bringt das Absenken deutliche Vorteile.



Mehr Komfort durch verstellbaren Vorbau

Zum Komfort trägt auch der verstellbare Vorbau bei: Je nach Einsatzbereich und gewünschter Sitzposition gibt’s hier die Möglichkeit, sich an eine sportliche Fahr- und ­Sitzweise heranzu­tasten. Der Bosch-SX-Motor ist so etwas wie Gravel-Standard geworden. Zu recht.

Mit gut 50 Zentimetern ist der Lenker breiter als nötig, schafft aber viel Platz für die ­Lenkerrolle.Foto: Georg BleicherMit gut 50 Zentimetern ist der Lenker breiter als nötig, schafft aber viel Platz für die ­Lenkerrolle.

In höheren Trittfrequenzen hängt er gut am Pedal und reicht mit 55 Newtonmeter auch für längere Steigungen, wenn man selbst gern ein bisschen schneller pedaliert. Mit dem 400er-Akku, der auch mal für 100 Kilometer reichen kann, ist das Rad übrigens gut 18 Kilogramm schwer.

Schwachpunkte: Akku & Ladebuche

Zusätzlich zum Bedien-Panel am Oberrohr informiert das Kiox 300 am Lenker über alle wichtige Daten; gesteuert wird es per Wippschalter auf dem Oberlenker.

Zusätzlich zum Bedien-Panel am Oberrohr informiert das Kiox 300 am Lenker über alle wichtige Daten; gesteuert wird es per Wippschalter auf dem Oberlenker.Foto: Georg BleicherZusätzlich zum Bedien-Panel am Oberrohr informiert das Kiox 300 am Lenker über alle wichtige Daten; gesteuert wird es per Wippschalter auf dem Oberlenker.

Unkomfortabel wird’s eigentlich nur beim ­Laden: Der Akku ist nicht herausnehmbar, und wer mit dem Ladestecker in die Buchse will (versteckt am Ende des Unterrohrs) muss eine Plastikkappe wegklappen und halb unter dem Rad liegend versuchen, den Stecker einzufädeln. Mit 4.699 Euro ist das Rad ein veritables Angebot mit eigenem Charakter.

Hier hört der Komfort auf: Die Bosch-Ladebuchse liegt vor dem Motor und ist sehr schwer zugänglich.Foto: Georg BleicherHier hört der Komfort auf: Die Bosch-Ladebuchse liegt vor dem Motor und ist sehr schwer zugänglich.

Moustache Dimanche: Technische Daten und Eigenschaften

Das Moustache Dimanche E-GravelbikeFoto: MoustacheDas Moustache Dimanche E-Gravelbike
  • Preis: 4.699 Euro
  • Gewicht Testrad: 18,3 kg
  • Zul. Gesamtgewicht: 120 kg
  • Rahmengrößen Diamant S / M / L / XL, Trapez: XS / S / M
  • Rahmen: Aluminium
  • Gabel: Dimanche 29, Carbon
  • Schaltung: Sram Eagle, 12-fach, 11-50/44
  • Motor/Akku: Bosch, Performance Line SX, 55Nm/Bosch CompactTube 400 Wh
  • Bremsen: Disc, Sram Apex, 160/160 mm
  • Reifen: Maxxis Rambler 700x50C, am Testbike: Continental DoubleFighter 2.0
  • Sattel: Selle Royal Vivo
  • Besonderes: Erhältlich als Trapezrahmen und als EQ mit Straßenausstattung, Ösen für Schutzbleche und 4 weitere an der Gabel, verstellbare Vorbau, ­Vario­sattelstütze (Dropper Post)
Mit den breitesten Reifen im Test rollt das ­Dimanche so satt wie komfortabel dahin, ist aber im Gelände wie auf der Straße keineswegs schwerfällig unterwegs – dafür sorgt auch das sehr kleinteilige, flache Profil der Contis.Foto: Georg BleicherMit den breitesten Reifen im Test rollt das ­Dimanche so satt wie komfortabel dahin, ist aber im Gelände wie auf der Straße keineswegs schwerfällig unterwegs – dafür sorgt auch das sehr kleinteilige, flache Profil der Contis.

Fazit: Moustache Dimanche E-Gravelbike im Test

Das Moustache Dimanche ist ein solides und das komfortabelste Rad im Test, für Einsteiger wie für Gravel-Umsteiger zum E-Bike sowie gemütliches Touren durchaus zu empfehlen. Kleine Abstriche kassiert das E-Gravelbike in der Ladepraxis und der Leichtfüßigkeit, verglichen mit dem Desiknio Endorphin Drop.

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