Merida Silex 700Offroad-Experte unter den Gravelbikes im Test

Timo Dillenberger

 · 07.06.2024

Merida Silex 700: Offroad-Experte unter den Gravelbikes im TestFoto: Matthias Borchers
Merida Silex 700
Das Merida Silex 700 meistert den Spagat zwischen Geschwindigkeit und entspanntem dahinrollen. Vor allem auf grobem Terrain gefällt es (auch Einsteigern) weshalb das Gravelbike unser Offroad-Tipp ist.

Der Ableger vom Weltmeisterbike kombiniert einen Alurahmen mit steilerem Sattelrohr mit einer satten Carbongabel und eher flachem Lenkwinkel. Statt vorne federnd und hinten bockig zu sein, ist es genau anders herum. Merida hat es offenbar geschafft, durch viele sehr spezielle Rohformen das Metall optimal zu nutzen. Dazu zählen die dünnen Sattelstreben, die asymmetrischen Kettenstreben sowie das hinten schmale und sich erst vorn verbreiternde Oberrohr, das selbst Fahrern mit kräftigen Beinen genug Platz zum Treten lässt. Egal wie kräftig, das Gewicht verteilt sich sehr neutral zwischen den beiden Rädern, hier ist es eher der kurze Radstand, der viel Spurtreue und Wendigkeit ins Rad bringt.

Schnittiges Detail: Die teilintegrierten Züge und Leitungen treten flach in die niedrige Steuersatzkappe ein, das verleiht dem Cockpit eine cleane sportliche Linie, passend zum Rad.Foto: Matthias BorchersSchnittiges Detail: Die teilintegrierten Züge und Leitungen treten flach in die niedrige Steuersatzkappe ein, das verleiht dem Cockpit eine cleane sportliche Linie, passend zum Rad.

Das Merida Silex 700 bleibt aber auch bei komplizierten Passagen leichter kontrollierbar als ein 3T Exploro Primo oder Corratec Allroad C2 zum Beispiel. Der Einsatzbereich ist hier recht breit, genau wie die XT-Kassette. Deren zwölf Gänge verteilen sich über 42 Zähne, die Spreizung der Entfaltung ist fast im Bereich von 2-fach Kurbeln, die Gangsprünge als logische Folge durchweg groß bis riesig; man schaltet gerade anfangs sehr häufig, weil die Übersetzung nie perfekt passt. Je sportlicher man unterwegs ist, desto mehr stört das. Das Gesamtgewicht lädt auch nicht unbedingt zu Renneinsätzen ein. Seine zehn Kilo merkt man dem Silex nicht in Gänze an. Gerade die klasse Laufräder “retten” hier viele Dynamikpunkte, eine größere Bremsscheibe vorn hält die Dynamik im Zaum.

Mit etwas weniger auf den Rippen und nicht ganz so starrer Gabel-Lenker-Kombi hätte das Merida auch nummerisch bei den Allerbesten gelegen. Im Spagat zwischen Gas geben und entspannt dahinrollen gefiel es sehr gut, offroad freuen sich besonders Einsteiger über die Gutmütigkeit.

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Merida Silex 700: Note & Details

  • Note: 2,3 (Tipp: Offroader)
  • Preis: 2599 Euro
  • Gewicht Komplettrad: 10,1 Kilo
  • Rahmengrößen: XS / S / M / L / XL (Testgröße gefettet)
Merida Silex 700Foto: Matthias BorchersMerida Silex 700

Geometrie

  • Sitz-/Ober-/Steuerrohr: 525 / 580 / 172,4 Millimeter
  • Stack/Reach/STR: 621,6 / 408 Millimeter / 1,524
  • Stack+/Reach+/STR+: 673 / 584 Millimeter / 1,152
  • Radstand/Nachlauf: 1080 / 82,8 Millimeter

Ausstattung

  • Antrieb/Schaltung: Shimano GRX 822 (1 x 12; 42, 10–51 Z.) | Note: 3,0
  • Bremsen: Shimano GRX 822 (180/160 mm) | Note: 1,5
  • Reifen: Maxxis Rambler Exo TR 700-45c (eff.: 45 mm) | Note: 2,0
  • Laufräder: Easton EA 70
  • Laufradgewichte: 1593 / 2307 Gramm (vorne/hinten)

Vor- und Nachteile des Merida Silex 700

  • Plus: 12-fach-Gruppe mit 180er-Bremsscheibe, leicht beherrschbar
  • Minus: riesiges Rettungs-Ritzel, wenig Dämpfung am Lenker, min. schwer

Stärken, Schwächen und weitere Details des Merida Silex 700Foto: MYBIKEStärken, Schwächen und weitere Details des Merida Silex 700

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