Corratec Allroad C2Top-Allrounder auf festen Wegen

Timo Dillenberger

 · 05.06.2024

Corratec Allroad C2: Top-Allrounder auf festen WegenFoto: Matthias Borchers
Corratec Allroad C2
Der Name des Corratec Allroad C2 irritiert etwas, da das Gravelbike in grobem Terrain an seine Grenzen stößt. Auf festen Wegen gibt es jedoch kaum Kritikpunkte.

Vorweg: Beim Allroad gab es jüngst einen Modellwechsel, das 2024er-Modell kommt, entgegen dem Testrad mit Shimanos GRX820-Gruppe, ohne Aufpreis. Wegen der 2-fach-Kurbel fällt deren Extraritzel bei diesem Upgrade weniger ins Gewicht. Eher sind die Bremsen, für die man noch weniger Bedienkraft braucht, ein Plus. Die Endurance-Geometrie bleibt bestehen, die Haltung ist semisportlich, vergleichbar mit dem Merida Silex 700. Die Gewichtsverteilung ist neutral bis hecklastig, ein Sitzwinkel von 73,5 Grad sorgt ebenfalls für annehmbaren Sitzkomfort. Am Lenker des Corratec Allroad C2 sieht das anders aus. Ähnlich wie beim Bulls Machete sollte man die Arme offroad nie gestreckt halten, Vorderradnabe, Griffe, Schultern und Kopf liegen auf einer Linie.

Top Wartung: Selbst während der Fahrt lassen sich an den Schaltzügen Feineinstellungen vornehmen. An den Bremsleitungen sind Kupplungen zur schnellen Demontage verbaut.Foto: Matthias BorchersTop Wartung: Selbst während der Fahrt lassen sich an den Schaltzügen Feineinstellungen vornehmen. An den Bremsleitungen sind Kupplungen zur schnellen Demontage verbaut.

Das ist ein bisschen schade, denn das Fahrverhalten ist so brav und neutral, dass selbst Gravelneulinge damit gut zurechtkommen sollten. Beim Blick auf Übersetzungsspektrum und Reifenwahl fällt auf: Das Vollcarbonrad ist wohl auch nicht für Trails und Rampen konzipiert. Trotz 22 Gängen sind weder kleinster noch größter Gang extrem übersetzt, die Abstufung dafür fein, genau wie die eher schmalen Reifen. Lässt man besonders ruppiges Terrain mal außer Acht, bleiben nur noch die günstigen Bremsscheiben und der weit ausgestellte Lenker als echte Kritikpunkte: Die Handhaltung ist zu innenrotiert und der lange Schaltweg am linken Hebel ohne Umgreifen so kaum machbar. Mit einem softeren Lenker mit weniger Flare wäre das Treppchen sicher gewesen.

Beim Allroad passt vieles zusammen. Es rollt dank Reifen, Übersetzung und gemäßigter Position einfach richtig gut, auf festen Wegen fühlt man sich auch länger wohl. Je ruppiger es wird, desto mehr büßt es davon ein, da hilft auch wenig Luftdruck nicht. Ein eher zivilisierter Top-Allrounder sozusagen.

Im großen Vergleich: 16 Gravelbikes im Test


Corratec Allroad C2: Note & Details

  • Note: 2,2
  • Preis: 2999 Euro
  • Gewicht Komplettrad: 9,72 Kilo
  • Rahmengrößen: 47 / 49 / 52 / 54 / 56 / 58 cm (Testgröße gefettet)
Corratec Allroad C2Foto: Matthias BorchersCorratec Allroad C2

Geometrie

  • Sitz-/Ober-/Steuerrohr: 500 / 550 / 155,9 Millimeter
  • Stack/Reach/STR: 593 / 373 Millimeter / 1,59
  • Stack+/Reach+/STR+: 647 / 565 Millimeter / 1,145
  • Radstand/Nachlauf: 1040 / 69,9 Millimeter

Ausstattung

  • Antrieb/Schaltung: Shimano GRX 810 (2 x 11; 48/31, 11–34 Z.) | Note: 2,5
  • Bremsen: Shimano GRX 810 (160/160 mm) | Note: 1,5
  • Reifen: Schwalbe G-One Allround 45-622 (eff.: 38,5 mm) | Note: 1,5
  • Laufräder: Zzyzx Systemlaufräder
  • Laufradgewichte: 1774 / 2361 Gramm (vorne/hinten)

Vor- und Nachteile des Corratec Allroad C2

  • Plus: harmonische Ausstattung, gute Übersetzungen, leichtes Handling
  • Minus: kurze Gewährleistung, günstige Bremsscheiben, weiter Lenkerflare

Stärken, Schwächen und weitere Details des Corratec Allroad C2Foto: MYBIKEStärken, Schwächen und weitere Details des Corratec Allroad C2

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