Vom leichten Carbonrahmenset gibt es zwar vier Größen, die aber recht eng beieinander liegen! Das Oberrohr wächst von S bis XL um nur gut sechs Zentimeter, große Fahrer könnten beim verhältnismäßig kurzen Rahmen in Schwierigkeiten kommen. Wie beim Bulls Machete und Marin Headlands 1 ist der Lenker nicht weit weg, aber eher tief, man kann sportlicher sitzen, als das die nackten STR-Werte ahnen lassen. Bei der Gewichtsverteilung gehört der Flitzer zu den neutralsten Bikes. Sein Radstand ist ähnlich kurz wie beim Marin, es ist aber eben nicht so frontlastig und mit längerem Vorbau viel beherrschbarer.
Das Vorderrad des Conway GRV 9.0 baut zusätzlich dank den wohl allroundigsten Reifen im Test viel Grip auf Schotter und Trails auf; natürlich läuft es dafür eher mal einer Spur nach, Einsteiger könnte das überfordern, da wird auch der an sich gut gewählte Lenker mit flachem Drop und deutlichem Flare wenig helfen. Die tolle Farbe und kontrastreiche Teile lassen erkennen: Das GRV ist ready für fast jede Um- und Aufrüstung, die schwarzen Ein- und Auslässe für zusätzliche Kabel und Züge sowie Sockel für einen Umwerfer heben sich deutlich ab. Der Mix aus GRX-400-, 600- und 800er-Teilen war ohne zusätzliches Gepäck unauffällig, das am wenigsten steife Lenklager sowie ein mittelmäßiger Sitzkomfort sprechen aber eh nicht für den Toureneinsatz. Mit dem zulässigen Gesamtgewicht von guten 130 Kilo müssen die günstigeren Bremsen auch deutlich kräftiger bedient werden. Für flotte Kurztrips mit Packingtaschen ist das Conway aber ganz okay.
Der kurze Flitzer hat vor allem auf technisch anspruchsvolleren Pfaden echt Spaß gemacht, flanieren geht dank der Geometrie am Oberlenker aber auch noch, fürs Reisen zu wendig und steif. Tipp: Das leichtere GRV 10.0 gibt´s für 200 Euro mehr mit 22 Gängen.