Timo Dillenberger
· 16.06.2024
Das Canyon Grizl CF haben wir als Nachzügler in unseren großen Vergleichstest aufgenommen, es gehört zu den preiswerteren Gravelbikes. Trotzdem hat Canyon ihm die moderne Sram Apex AXS Schaltung spendiert. Der Schaltkomfort und die Bandbreite sind damit in dieser Kategorie unübertroffen, auch wenn der Unterschied zu mechanischen Gruppen bei Setups ohne Umwerfer nicht ganz so groß ist. Ohne Schaltzüge sieht das Canyon noch eleganter aus.
Das Grizl aus Koblenz ist das bequemere und reisetauglichere Gravel-Modell. Die eher aufrechte Sitzposition am Oberlenker bleibt auch über längere Zeit angenehm. Da mehr Gewicht auf dem Sattel als am Lenker lastet, beeinträchtigt dieses Ungleichgewicht den Komfort überhaupt nicht. Im Gegenteil, die steife Front sorgt für gute Kontrolle, besonders in Untergriffposition, die noch sportlich bleibt. Eine speziell auf Flexibilität ausgelegte Carbonsattelstütze verleiht dem Rad hervorragenden Komfort.
Echtes Rennfeeling entsteht ohne Umgreifen am Lenker dank der kurzen Schaltwege - gedrosselt wird das aber wieder durch das höhere Gewicht. Dadurch verliert das Canyon Grizl in der Gesamtwertung Punkte zwar im Vergleich zum Rose Backroad GRX RX820, mit dem es sich aber dennoch den Testsieg teilt. Auffällig: In allen sieben Größen bleibt der Winkel des Sattelrohrs gleich, was für kleinere Fahrer eine sportlichere Sitzposition bedeutet.
Unser Testfahrer bestätigte, dass das Canyon eine bequeme Sitzposition für Touren bietet, ähnlich wie das Conway GRV 9.0 oder Rose Backroad GRX RX820. Da Gabel und Rahmen Reifen bis zu 50 Millimeter Breite aufnehmen können, wäre das Grizl unsere Empfehlung für Offroad-Abenteuer.
Der Fahrkomfort, die Ausstattung, die Reise-Features und nicht zuletzt der unschlagbare Preis machen das Canyon Grizl zu einem bemerkenswerten Gravelbike. Ein bisschen mehr Sportlichkeit würde es zum perfekten Allrounder machen.