Bulls MacheteGravelbike für schnelle Feierabendrunden

Timo Dillenberger

 · 30.05.2024

Bulls Machete: Gravelbike für schnelle FeierabendrundenFoto: Matthias Borchers
Bulls Machete
Das Bulls Machete ist aufs sportliche Fahren ausgelegt. In Sachen Beschleunigung und Agilität kann es punkten, die Komfortwerte sind ausbaufähig. Ein Rad für schnelle Runden.

Vom Mutterkonzern ZEG erwartet man eher Massenkonformität als die Machete. Das Rad geht in einigen Punkten an Extreme in seiner Klasse und ist unter den Gravelbikes sicher kein Allrounder. Obwohl das Oberrohr nicht sonders kurz ist, sind die Stack-to-Reach-Werte weit auf der komfortablen Seite, das Gewicht liegt tendenziell eher auf dem Hinterrad, was beides durch den flachen Sattelrohrwinkel erklärbar wäre. Aber das Bike fühlt sich überhaupt nicht so an! Der Fahreindruck passt besser zu den Daten eines Conway, sportlich fast aggressiv und mit viel Zug auf dem Vorderrad. Und weil die hauseigenen Laufräder sogar ein Stück leichter sind und der Rahmen etwas verwindungssteifer, sind Beschleunigung und enge Kurven noch ein bisschen agiler als beim Conway GRV 9.0.

So weit wie beim Machete ragt sonst kein Hinterrad in den Rahmen hinein. Die winklig angesetzten Streben lassen das an sich steife Carbon des Hinterbaus minimal federn.Foto: Matthias BorchersSo weit wie beim Machete ragt sonst kein Hinterrad in den Rahmen hinein. Die winklig angesetzten Streben lassen das an sich steife Carbon des Hinterbaus minimal federn.

Nachteil sind die Komfortwerte. Am Hinterbau können die waagerechten Ansätze am Hautrahmen und die lange, etwas flacher verlaufende Sattelstütze das harte Carbon noch halbwegs ausgleichen, am Lenker tut man gut, die Arme gebeugt zu lassen, Unebenheiten schlagen sonst voll durch. Das hyperagile Handling und dieser Fakt sprechen eher für Fahrer mit etwas Erfahrung, die kommen auch besser mit dem Schaltkonzept der neuen SRAM Apex 12-fach zurecht. Deren Setup bringt hier den kleinsten möglichen Topspeed im Vergleich, fast schade für so ein Rad, aber ja leicht zu ändern. Schade auch um die vielen, schönen Gewindeösen, für richtig große Runden und Radreisen über Stock und Stein ist vor allem die Lenkerposition doch zu extrem.

Durch seinen kurzen und vorn tiefen Rahmen und die zu kleinen Gänge gehen dem Rad viele Allroundqualitäten verloren. Um sich nach Feierabend zwei Stunden mit Vollspeed im Wald auszutoben, gehört die supersteife Machete aber zu unseren Favoriten.

Im großen Vergleich: 16 Gravelbikes im Test


Bulls Machete: Note & Details

  • Note: 2,5
  • Preis: 2799 Euro
  • Gewicht Komplettrad: 9,7 Kilo
  • Rahmengrößen: S / M / L / XL (Testgröße gefettet)
Bulls MacheteFoto: Matthias BorchersBulls Machete

Geometrie

  • Sitz-/Ober-/Steuerrohr: 470 / 575 / 161,2 Millimeter
  • Stack/Reach/STR: 623 / 389 Millimeter / 1,602
  • Stack+/Reach+/STR+: 677 / 549 Millimeter / 1,233
  • Radstand/Nachlauf: 1040 / 75,5 Millimeter

Ausstattung

  • Antrieb/Schaltung: SRAM Apex (1 x 12; 38, 11–44 Z.) | Note: 3,0
  • Bremsen: SRAM Apex (160/160 mm) | Note: 1,5
  • Reifen: Schwalbe G-One R 45-622 (eff.: 43,5 mm) | Note: 1,0
  • Laufräder: Bulls XC 21 Evo
  • Laufradgewichte: 1705 / 2283 Gramm (vorne/hinten)

Vor- und Nachteile des Bulls Machete

  • Plus: knackige Lenkung, dynamische Beschleunigung, ergonomischer Lenker
  • Minus: extreme Geometrie, knappe Gewährleistung, zu kleine Gänge

Stärken, Schwächen und weitere Details des Bulls Machete.Foto: MYBIKEStärken, Schwächen und weitere Details des Bulls Machete.

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