Test E-GravelbikesAsphalt-Bikepacker – Bulls Grinder Evo SX im Test

Georg Bleicher

 · 18.10.2024

E-Gravelbikes im Test: Asphalt-Bikepacker - Das ist das Bulls Grinder Evo SX
Foto: Bulls
Mit dem Bulls Grinder Evo SX 2025 stellt der Hersteller sein erstes E-Gravelbike mit Bosch-SX-Mittelmotor vor. Das Bike ist robust und hat einen Hang zur Geraden.

Stabil sieht das Bulls Grinder Evo aus, mit mächtigen Alurahmenrohren, die von sauberen, sehr gleichmäßig gezogenen Schweißnähten zusammengehalten werden. Das verleiht dem E-Graveler einen bärigen Auftritt, der das E-Bike in ihm mehr betont denn versteckt, wozu auch der kräftig wirkende Tretlagersockel mit dem SX-Motor beiträgt. Der Rahmen fällt eher klein aus.

Tendenziell robust ist auch der erste Fahreindruck: Das Rad wirkt an der Vorderhand etwas schwer, rollt ab mittleren Geschwindigkeiten stoisch geradeaus, ungern im Zickzack: Ein Bike für die schnelle Runde ohne große technische Herausforderungen. Steif genug für die kraftvolle Kombi aus Mensch und Maschine ist der Rahmen locker.

Der 400-Wattstunden-Akku ist hier entnehmbar. Gut! Der quirlige Bosch-Motor passt bestens zum Vortriebscharakter des Grinder Evo, ist kräftig und sensibel, wenn’s drauf ankommt.

An den Achsaufnahmen links und rechts sitzen die MonkeyLink-Twin Lights.Foto: Georg BleicherAn den Achsaufnahmen links und rechts sitzen die MonkeyLink-Twin Lights.


Bulls Grinder Evo: Vorteile & Nachteile

Sollten die breit einsetzbaren und leicht laufenden Schwalbe-G-One-Bite-Reifen mal doch echten Matschpneus weichen, haben Rahmen und Carbongabel noch viel Platz für breitere Schlappen. Die Sitzposition des Bulls ist ausgeglichen und vergleichsweise kurz auf dem langen Rad, man sitzt nicht zu gestreckt. Gut liegt der Lenkerbügel in der Hand, unter dem Lenkerband erscheinen kurz die Kabel und Züge, um dann gleich wieder in Rahmen oder Gabel zu verschwinden.

Praktisch: Der MonkeyLink-Adapter am Lenker für Licht und anderes liefert gleich den Strom mit.Foto: Georg BleicherPraktisch: Der MonkeyLink-Adapter am Lenker für Licht und anderes liefert gleich den Strom mit.

Den Oberlenker trennen nur 10 Zentimeter vom Unterlenker; am Graveler ein angenehmer Wert, so fährt man auch “unten” durchaus entspannt. Am Oberlenker sitzt auch das Mini-Bedienpanel für die Motorunterstützung. Die hochwertige GRX-Schaltgruppe von Shimano fließt geradezu durch die elf Gänge, wie nicht anders zu erwarten.

Beteiligt am wenig quirligen Auftritt ist das Gewicht von immerhin knapp 19 Kilogramm. Damit hält sich der Fahrspaß ohne Unterstützung in Grenzen. Für 4199 Euro ist das Bulls angemessen ausgestattet. Mit geringer Wendigkeit fehlt aber die Leichtfüßigkeit im Gelände.

Fazit: Bulls Grinder Evo SX E-Gravelbike im Test

Das gut ausgestattete, aber eher schwere Bulls Grinder Evo SX gibt sich weniger sportiv. Mit vielen Gepäckösen kann es aber einen guten Allround-Pendler oder Bikepacker stellen und empfiehlt sich für Asphalt und unkomplizierten Feldweg.


Das Bulls Grinder Evo SX im Detail

Das ist das Bulls Grinder Evo SXFoto: BullsDas ist das Bulls Grinder Evo SX
  • Preis: 4199 Euro
  • Gewicht Testrad: 18,9 kg
  • Zulässiges Gesamtgewicht: 135 kg
  • Rahmengröße: M / L / XL (Testgröße gefettet)
  • Rahmen: Aluminium Gabel Carbon
  • Schaltung: Kette, 11-fach, Shimano GRX RD-RX812 / 42/11-42
  • Motor/Akku: Bosch Performance Line SX/Bosch CompactTube, 400 Wh
  • Bremsen: Disc, Shimano GRX 400, 180/160 mm
  • Reifen: Schwalbe G-One Bite, 28 x 1.70
  • Sattel: Bulls Sportive Ergo
  • Lichtanlage vorne/hinten: v: – (MonkeyLink-Aufnahme für Licht am Lenker), h: MonkeyLink TwinLight
  • Gepäckträger mit maximaler Belastung:
  • Besonderes: Entnehmbarer Akku, Ösen für Schutzbleche und 12 weitere am Rahmen
Einsatzzweck und Sitzposition des Bulls Grinder Evo SXFoto: MYBIKEEinsatzzweck und Sitzposition des Bulls Grinder Evo SX

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