Lukas Niebuhr
· 11.07.2024
Das Trek Top Fuel ist kein Unbekanntes. Auf unserer Homepage findet man einen Testbericht nach dem anderen zu vielen unterschiedlichen Modell-Varianten. Der Hersteller beschreibt das schnelle Trailbike als leistungsfähiger und fehlerverzeihender als ein XC-Bike und gleichzeitig leichter und wendiger als ein Long-Travel-Bike, wie beispielsweise das Trek Fuel EX. Auf den Trail-Anstiegen soll das geringe Gewicht zu einer weniger anstrengenden Fahrt führen. Die Enduro-Geometrie, sowie der kurze, aber ausreichende Federweg, sollen den Spaß auf Abfahrten bringen.
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Die kurze Antwort auf diese Frage ist einfach und lautet: Trail-Bikerinnen und -Biker. Je nach eigenem Interesse, werden jedoch unterschiedliche Anforderungen an ein Trailbike gestellt. Wenn der Komfort an oberster Stelle steht, möchte man wahrscheinlich mehr Federweg haben. Soll es vor allem schnell gehen, achtet man vor allem auf Gewicht und Geometrie.
Generell richtet sich das Top Fuel an Fahrerinnen und Fahrer, die bei Anstiegen viel Wert auf ein geringes Gewicht und Pedaleffizienz legen und bei Abfahrten gleichzeitig souverän tacklen wollen. Trek hat die Reihe primär für weniger aggressives und eher spaßiges Terrain konzipiert und bezieht unter anderem erfahrene “Ripper” und gelegentliche XC-Fahrerinnen mit ein. One-does-it-all-Bike?!
Wie eingangs erwähnt ist eine der Hauptänderungen am neuen Trek Top Fuel der leichtere Rahmen. Dieser soll im Vergleich zur Vorgängergeneration 220 Gramm weniger wiegen - sowohl in der Alu- als auch in der Carbon-Variante. Auch das Rahmenfach soll sich verbessert haben: Es sei mit einer festeren Dichtung und größeren Öffnung versehen, so Trek. Durch das neue Fach wären auch Kabel besser geschützt. Zusätzlich gibt es für das Fach ein Zwei-Taschensystem: Carbonräder werden mit einer gepolsterten Tasche für Werkzeug und einer ungepolsterten für einen Schlauch geliefert - Aluräder nur mit der gepolsterten. Beide Taschen sind jedoch zum Nachrüsten erhältlich.
An der Geometrie des Trek Top Fuel hat sich nicht viel getan. Der Steuerrohrwinkel wurde von 66 Grad auf 65,5 Grad verringert. Der Reach steigert sich minimal um 2 mm auf 447 mm in Größe M, während der effektive Sitzrohrwinkel mit 76 Grad gleichbleibt. Die Kettenstreben sind im Vergleich zur Vorgängergeneration nun aber größenabhängig: Das Trek Top Fuel der dritten Generation hatte in allen Größen eine 435 mm lange Kettenstrebe - bei den neuen Trailbikes ist sie nur in den Größen S & M so lang. In ML & L kommt sie auf 440 mm und in XL sogar auf 445 mm. Dadurch verspricht der Hersteller ein ausgewogenes Handling für alle Rahmengrößen: Kleinere Fahrer hätten eine bessere Manövrierfähigkeit, während größere Fahrerinnen mehr Laufruhe erhielten.
Besonders machen das neue Trek Top Fuel mitunter seine Vielseitigkeit und Anpassungsfähigkeit. Das Trailbike ist mit verschiedenen Komponenten kompatibel, die nachgerüstet werden können. Beispiele dafür wären eine 140 mm Federgabel (serienmäßige Gabel: 130 mm) oder ein 185 x 55 Dämpfer (serienmäßiger Dämpfer: 185 x 50). Die Bikes kommen mit Ausnahme von Rahmengröße S mit 29-Zoll-Laufrädern. Hier besteht die Möglichkeit das Hinterrad durch einen 27,5-Zoller zu tauschen und aus dem Bike eine Mullet-Version zu machen. Dafür ist jedoch die 140 mm Gabel nötig und der - ebenfalls überarbeitete - Flipchip am Dämpfer (der sogenannte Mino Link) muss hoch eingestellt sein.
Über den Mino Link von Trek ist eine leichte Veränderung der Geometrie möglich. Bis jetzt konnte man bei dem Flipchip zwischen zwei Positionen wählen: In der niedrigen Position betrug der Steuerrohrwinkel 65,5 Grad und das Tretlager war weiter unten - in der hohen Position lag der Winkel bei 66 Grad und das Tretlager entsprechend höher.
Für die Praxis wird dadurch folgendes ermöglicht: Der steilere Steuerrohr-Winkel macht die Lenkung agiler, ergo: weniger Laufruhe. Für den flacheren Winkel ist es dementsprechend umgekehrt: Das flachere Steuerrohr braucht in Kurven mehr Input vom Fahrer, ist dafür laufruhiger. Das tiefer liegende Tretlager führt ebenfalls zu mehr Laufruhe, da der Schwerpunkt nach unten gewandert ist.
An der neuen Generation des Trek Top Fuel kommt nun auch ein neuer Mino Link mit vier Einstellungsmöglichkeiten zum Einsatz. Nun kann sowohl zwischen oberer und unterer Position, sowie vorderer und hinterer Position gewechselt werden.
(alle Preis sind umgerechnet und gerundet nach US-Dollar-Angaben)