Trek Top Fuel 9.8 GX AXS im TestNeues Top Fuel - das High-End-Trailbike von Trek im Test

Max Fuchs

 · 26.09.2024

Trek Top Fuel 9.8 GX AXS Gen 4 // 6999 Euro // 13,19 kg // 130/120 Millimeter Federweg // 29 Zoll // Carbon
Foto: Max Fuchs
Von wegen, die Mountainbike-Entwicklung steht still! Besonders die Trailbike-Kategorie bescherte uns in den letzten Monaten jede Menge spannende Neuheiten. Und die High-End-Modelle demonstrieren, was der Nachwuchs zu bieten hat. Heute im Test: das Trek Top Fuel 9.8 GX AXS Gen 4.

Das Trek Top Fuel hat bereits eine lange Tradi­tion – jedoch nicht als Trailbike, wie wir es heute kennen. Dreht man die Zeitspirale um drei Produktzyklen zurück, findet man das Bike als reinrassiges Race­fully auf den Strecken der Cross-Country-Worldcups wieder.

Seither hat sich viel getan: Insbesondere das von Trek erst vor wenigen Monaten der Öffentlichkeit präsentierte Top Fuel in 4. Generation hat mit dem einstigen Race­fully nur noch wenig gemein. Die Eckdaten: 130 Millimeter Federweg an der Front, 120 im Heck, 29er-Laufräder. So weit, so gut.

Die Fakten zum Trek Top Fuel 9.8 GX AXS

Das Staufach mit großzügiger Öffnung kommt inklusive Neoprentasche.
Foto: Max Fuchs
  • Preis: 6999 Euro
  • Einsatzbereich: Trail
  • Rahmenmaterial: Carbon
  • Federweg: 130 mm vorn / 120 mm hinten
  • Laufradgröße 29-Zoll
  • Rahmengrößen: S, M, M/L, L, XL
  • Gewicht: 13,19 kg in Größe L (BIKE-Messwert)
  • Gewicht Laufräder: 5141 g
  • Beschleunigung Laufräder: 4018 kg x cm² (BIKE-Messwert)

Das Top Fuel in der 4. Generation – detailverliebt & anpassbar

Spannend wird es im Hinblick auf die Geo­me­trie. Mit zunehmender Rahmengröße wachsen die Kettenstreben in 5‑Millimeter-Schritten von 435 auf 445 Millimeter. Das bringt die Proportionen von Hinterbau und Hauptrahmen auch für extrem kleine oder große Fahrer perfekt in Einklang. Neben der größenspezifischen Geo­me­trie kommt das Top Fuel auch mit allerlei Einstelloptionen. Mit nur einem Flipchip an der Dämpferaufnahme lässt sich sowohl die Hinter­bau-­Progression als auch die Geo­me­trie in zwei Stufen feintunen. Dazu noch das Staufach im Unterrohr sowie ein Tool, das in der Steckachse mitfährt – das Top Fuel sammelt fleißig Usability-Punkte.

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Der Preis: Das Trek Top Fuel im Nachteil

Über Geld spricht man eigentlich nicht. Beim Test des Treks ist aber unbedingt nötig. Denn die Amerikaner sind ihre hohen Preise allgemein bekannt. Das wird unserem Test­bike zum Verhängnis. Mit dem Modell 9.8 GX AXS für 6999 Euro schickte Trek nur das zweitteuerste Top Fuel zum Test, das im Vergleich zu den günstigeren Bikes zählt. Bei der Ausstattung schöpft das Trek deshalb noch nicht aus dem Vollen – ganz im Gegensatz zur teureren Konkurrenz. Der Preisnachteil macht sich bei den Laufrädern am stärksten bemerkbar. Hier verbaut Trek Alu- statt leichter Carbon-Felgen. Das kostet das US-Label wichtige Punkte beim Gewicht und der Laufradbeschleunigung.

Das Trek kassiert die Bestnote in der Uphill-Wertung. Die Sitzposition ist perfekt zum Klettern: weder zu kurz noch zu gestreckt und schön zentral. Neben der ausgewogenen Sitzposition sorgen die tiefe Front und die langen Kettenstreben für Bergziegen-Feeling.Foto: Max FuchsDas Trek kassiert die Bestnote in der Uphill-Wertung. Die Sitzposition ist perfekt zum Klettern: weder zu kurz noch zu gestreckt und schön zentral. Neben der ausgewogenen Sitzposition sorgen die tiefe Front und die langen Kettenstreben für Bergziegen-Feeling.

Dennoch lässt sich der Kandidat im Anstieg nicht lumpen und kassiert die Bestnote in der Uphill-Wertung. Die Sitzposition ist perfekt zum Klettern: weder zu kurz noch zu gestreckt und schön zentral. Neben der ausgewogenen Sitzposition sorgen die tiefe Front und die langen Kettenstreben für Bergziegen-Feeling. Keine Rampe ist zu steil, keine Schlüsselstelle zu schwer. Der Hinterbau arbeitet dabei erstklassig: feinfühlig und sehr antriebsneutral.

Die Ausstattung des Trek Top Fuel 9.8 GX AXS Gen 4

  • Gabel / Dämpfer: Rockshox Pike Select+ / Rockshox Deluxe Ultimate
  • Schaltung / Bandbreite: Sram GX Transmission / 520 %
  • Bremsen: Sram Level / 180/180 mm
  • Laufräder: Bontrager Line Comp 30
  • Reifen: Bontrager Gunnison RSL; XT TR 29 x 2,40
  • Sattelstütze / Hub: Bontrager Line Dropper / 170 mm
  • max. Systemgewicht: 136 kg
  • Garantie: lebenslang
  • Besonderheiten: Staufach im Unterrohr, Lenker-Vorbau-Einheit Carbon

Ein sportlicher Spielkamerad: Das Trek Top Fuel bergab

Saust man auf dem neuen Trek Top Fuel zu Tale, kommt es dank seines langen Radstands auch mit hohen Geschwin­dig­kei­ten gut zurecht. Steile Abfahrten souverän zu meistern, stand aber offenbar im Lastenheft – wenn überhaupt – weit unten. Dafür liegt die Front etwas zu tief. Das Fahrwerk bietet wiederum viel Gegenhalt und Popp. Im Zusammenspiel mit der kompakten Fahrposition lädt das Bike im zahmen Gelände zum Spielen ein und reagiert willig auf die Impulse des Fahrers. Bunny­hop über den Baumstamm, Sprünge über Wurzelfelder oder ein kleiner Manual – all das gelingt mit dem Trek spielerisch.

Gut für die Spieltrieb-Wertung: Im Zusammenspiel mit der kompakten Fahrposition lädt das Bike im zahmen Gelände zum Spielen ein und reagiert willig auf die Impulse des Fahrers.Foto: Max FuchsGut für die Spieltrieb-Wertung: Im Zusammenspiel mit der kompakten Fahrposition lädt das Bike im zahmen Gelände zum Spielen ein und reagiert willig auf die Impulse des Fahrers.

Sobald das Gelände ruppiger wird, erreicht der Ex-Racer jedoch schneller seinen Grenzbereich als abfahrtslastigere Modelle. Der Hinterbau arbeitet gut, geizt wegen seines knappen Hubs jedoch mit Schluckvermögen und reicht große Brocken direkt an den Fahrer weiter.

Trek Top Fuel 9.8: Laborwerte & BIKE-Bewertung

DIe Geometriedaten des Trek Top Fuel 9.8 (Gr. L) aus dem BIKE-Labor.
Foto: BIKE-Grafik
Die BIKE-Bewertung sowie alle Laborwerte auf einen Blick.

Fazit von Jan Timmermann, BIKE-Testredakteur

Obwohl das Trek Top Fuel 9.8 in dieser Ausstattungsvariante preislich im Nachteil ist, konnte uns das Konzept überzeugen. Dank der hervorragenden Klettereigenschaften und der gelungenen Sitzposition eignet es sich super für anspruchsvolle und tretintensive Touren. Der Fahrspaß bergab kommt dabei nicht zu kurz, solange das Gelände zahm bleibt und nicht zu steil wird.
Jan Timmermann, Test-Redakteur bei BIKE.Foto: Georg GrieshaberJan Timmermann, Test-Redakteur bei BIKE.

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