Vor rund drei Jahren entließ der Forchheimer Versender mit dem Izzo sein bisher sportlichstes Modell auf die Trails. Sein Alter merkt man dem Bike auf den ersten Blick aber nicht an: Der schicke Carbon-Rahmen mit Alu-Hinterbau ist der steifste in diesem Vergleich und wirkt zeitlos und modern. Nach den ersten Metern auf dem 130-Millimeter-Fully zeigt sich aber: Die etwas längere Front mit 60-Millimeter-Vorbau gepaart mit dem vergleichsweise flachen Sitzwinkel spannt den Fahrer sportlicher als bei den Kontrahenten über den Rahmen.
Ein ausgewiesener Kletterer ist das Izzo trotzdem nicht. Der Hinterbau nickt beim Treten leicht mit und zählt dennoch nicht zu den sensibelsten im Feld. Der Griff zum tief liegenden Plattformhebel gelingt unterwegs nur gelenkigen Fahrern. Auch die grobstollige Minion-Reifen-Kombi und die schmale Übersetzung (454 Prozent) bremsen die Kletterambitionen. Was die Abfahrtsleistung angeht hat das YT zu aktuellen Trailbikes etwas den Anschluss verloren. Zwar lässt sich das Izzo agil über verwinkelte Trails steuern, erzeugt viel Popp am Hinterbau, und auch die Reifen generieren guten Kurven-Grip.
In steilen oder schnellen Abfahrten bemängelten aber alle Tester zu viel Druck auf der langen Front. Dadurch vermittelt das Izzo wenig Sicherheit in steilen Passagen und reicht zudem Schläge großzügig an den Fahrer weiter. Wie schon bei Specialized verzögern die schwachen G2-R-Stopper nur mäßig, und auch die NX-Gruppe lässt sich beim Wechseln der Gänge viel Zeit. Mit leichteren Laufrädern und Reifen ließe sich das Izzo in einen sportlichen Tourer verwandeln. Das Budget würde es vermutlich hergeben. Aktuell gibt es das Bike bei YT mit einem satten Rabatt für 2499 Euro.
Die Sitzposition ist die sportlichste in diesem Test. Doch das hohe Gewicht und die zäh rollenden Reifen drosseln die Touren-Tauglichkeit. Der quirlige Charakter sorgt auf zahmen Trails dennoch für reichlich Fahrspaß.
BIKE-Testurteil¹: gut - 175 von 250 Punkten