Trailbikes 2023 bis 3400 EuroDas Giant Trance 1 im Test

Stefan Frey

 · 05.08.2023

Spielerisches Handling? Nicht alle Bikes im Test  fühlen sich in der Abfahrt so wohl wie die Modelle von Giant (im Foto) und Specialized, Canyon und Rocky.
Foto: Markus Greber/Skyshot
Mit der ausgewogenen Geome­trie macht das Giant Trance 1 sowohl bergauf wie bergab Freude. Es ist ein prima Allrounder, obwohl es etwas schwer ist.

Das Giant kommt wuchtig wie ein ausgewachsenes All Mountain daher. Die grob profilierten Maxxis-Reifen mit griffiger MaxxTerra-Mischung sowie der flache Lenkwinkel lassen auf ein hohes Potenzial in der Abfahrt schließen. Auf dem Trail wird man dann auch nicht enttäuscht: Der Hinterbau gibt bereitwillig Federweg frei und hat mehr Reserven, als die 127 Millimeter vermuten lassen – selbst grobe Brocken verarbeitet das Giant zuverlässig, wenn auch mit etwas viel Geklapper. Der Fahrer steht sicher und mit viel Druck auf dem Vorderrad im Bike. Leider kann die Gabel mit dem gelungenen Heck nicht mithalten. Anders als die anderen Performance-Gabeln im Test rauscht sie trotz gestraffter Druckstufe zu schnell durch den Federweg. Auch die gruppenlosen Shimano-Bremsen überzeugten uns nicht: lautes Quietschen, wenig Power.

Giant Trance 1: Angenehme Geometrie

Per Flipchip lassen sich Lenkwinkel, Sitzwinkel und Tretlagerhöhe anpassen. Die Low-Position legt das Giant einen ganzen Zentimeter tiefer.Foto: Max FuchsPer Flipchip lassen sich Lenkwinkel, Sitzwinkel und Tretlagerhöhe anpassen. Die Low-Position legt das Giant einen ganzen Zentimeter tiefer.

Auf dem Weg zum nächsten Trail-Einstieg überrascht das Trance auf dem Schotteranstieg dann mit seiner gelungenen Sitzposition: Die moderne Geometrie mit langem Reach, kurzem Vorbau und angenehm steilem Sitzwinkel platziert den Fahrer tourentauglich und vor­triebs­orientiert auf dem Bike. Ein Steigen des Vorderrads kennt das Giant kaum. Um die Plattform kommt man wegen des aktiven Hinterbaus aber nicht herum. Sprint-Einlagen unterbinden zudem die zäh rollenden Reifen und die schweren Laufräder. Doch dank der breiten Übersetzung mit kleinem Klettergang arbeitet man sich mit dem Trance entspannt in Richtung Gipfel, wo man dann nach einer kurzen Verschnaufpause die Bremsen öffnet und es ordentlich laufen lässt. Auch gut: Giant liefert das Trance als einziger Hersteller ab Werk mit Tubeless-Bereifung aus.

Fazit zum Giant Trance 1 von Max Fuchs, BIKE-Redakteur

Die gelungene Geome­trie des Trance überzeugt sowohl bergauf wie bergab. In der Abfahrt kann die Gabel nicht mit dem potenten Hinterbau mithalten. Trotz des hohen Gewichts und des recht aktiven Hecks ist das Giant ein solider Allrounder.
Max Fuchs, BIKE-RedakteurFoto: Max FuchsMax Fuchs, BIKE-Redakteur

Technische Daten und Noten zum Giant Trance 1

Herstellerangaben

  • Preis: 3399 Euro >> hier erhältlich
  • Erhältlich im Fachhandel
  • Rahmenmaterial: Alu
  • Rahmengröße: S, M, L, XL  (getestete Größe L, 46 cm)

Messwerte

  • Gewicht o. Pedale: 14,11 kg
  • Rahmengewicht o. Dämpfer: 3139 g
  • Gewicht Laufräder: 5624 g
  • Lenkerbreite: 780 mm

Ausstattung

  • Gabel: Fox 34 Float Performance FitGrip
  • Dämpfer: Fox Float DPS Performance
  • Federweg vorne/hinten: 131/127 mm
  • Kurbel: Shimano SLX
  • Schaltung: Shimano SLX 1 x 12
  • Übersetzung / Bandbreite: 30; 10–51 / 510 %
  • Bremsanlage / Disc (vorne / hinten): Shimano BL-MT 501 / BR-MT 520 / 180 mm / 180 mm
  • Teleskopstütze / Hub / Ø: Giant Contact Switch / 170 mm / 30,9 mm
  • Laufräder: Giant AM 29-Systemlaufräder
  • Reifen: Maxxis Minion DHF / Agrgressor; 3C MaxxTerra Exo Protection TR 29 x 2,50
  • Wartungsfreundlichkeit: mittel

BIKE-Testurteil*: gut - 175 von 250 Punkten

Weitere Informationen zum Trailbike können Sie den Grafiken entnehmen

Geometriedaten: Giant Trance 1
Foto: BIKE-Testabteilung

  • *Das BIKE-Urteil gibt die Labormesswerte (BIKE-Labormessung) und den subjektiven Eindruck der Testfahrer wieder. Das BIKE-Urteil ist preisunabhängig.
  • BIKE-Urteile: super (250–205 P.), sehr gut (204,75–180 P.), gut (179,75–155 P.), befriedigend (154,75–130 P.), mit Schwächen (129,75–105 P.), ungenügend (104,75–0 P.).

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