Das Kona Hei Hei tauchte 1994 erstmals als Titan-Hardtail im Produktportfolio von Kona auf. Später fiel der Name dann in Zusammenhang mit einem reinrassigen Racefully aus Carbon. 2020 verschob sich der Einsatzbereich weiter Richtung Trailbike. Analog zur Gabel wuchs auch der Federweg am Hinterbau auf 125 Millimeter. Das bringt zwar mehr Reserven bergab, seine Race-Gene kann das Kona trotz des Upgrades aber nicht leugnen.
Im 2139 Gramm leichten Vollcarbon-Rahmen finden gleich zwei Flaschenhalter Platz. Freunde der Langstrecke dürften sich darüber genauso freuen wie über die sportlichste Sitzposition im Vergleich der diesjährigen Trailbikes bis 5000 Euro. Verantwortlich dafür sind das 65 Millimeter lange Cockpit und der flache Sitzwinkel (74 Grad).
Auch die schnellen Maxxis-Reifen kennt man sonst eher aus dem Race-Segment. Das spielt dem Hei Hei auf langen Anstiegen auf Asphalt oder Schotter in die Karten. Der Hinterbau, der selbst im Wiegetritt sehr ruhig bleibt und hoch im Federweg steht, animiert auch im offenen Modus zum Vollgasgeben. Trotz der straffen Fahrwerkscharakteristik spricht das Heck sensibel an und zeigt sich traktionsstark.
Den größten Kritikpunkt liefert die etwas angestaubte Geometrie. Der flache Sitzwinkel positioniert den Fahrer sehr weit hinten im Bike. So mussten wir beim Test den Sattel ganz nach vorne schieben, um ausreichend Kontrolle über das Vorderrad zu erlangen. Bergab überzeugt das Kona Hei Hei CR trotz des vergleichsweise knappen Federwegs mit seinem stimmigen Handling: Der steile Lenkwinkel und die kurzen Kettenstreben
garantieren massig Spaß auf verwinkelten Trails. Der breite Lenker und der große Verstellbereich der Vario-Stütze vermitteln viel Sicherheit.
Sensibles Fahrwerk, stimmiges Handling und stark im Antritt – das Kona Hei Hei CR präsentiert sich als gelungenes Trailbike für sportliche Touren. Die Geometrie wirkt im Vergleich etwas altbacken. – Florentin Vesenbeckh, Testredakteur
¹Preis ggf. zzgl. Kosten für Verpackung, Versand und Abstimmung.
²Das BIKE-Urteil gibt die Labormesswerte (BIKE-Labormessung) und den subjektiven Eindruck der Testfahrer wieder.
Das BIKE-Urteil ist preisunabhängig. BIKE-Urteile: super (250–205 P.), sehr gut (204,75–180 P.), gut (179,75–155 P.), befriedigend (154,75–130 P.), mit Schwächen (129,75–105 P.), ungenügend (104,75–0 P.).