Cube, Last, Pivot, Scor, Trek & SpecializedTrailbikes bis 9500 Euro im XXL-Vergleichs-Test

Welcher Hersteller baut das beste Trailbike. Wir baten sechs Modelle zwischen 5999 und 9500 Euro zum Test.
Foto: Max Fuchs
Trailbikes sind eine faszinierende MTB-Gattung. Erst recht in den Luxus-Ausstattungsvarianten. Wer glaubte, dass die Mountainbike-Entwicklung still steht, den belehrt die Trailbike-Kategorie eines Besseren. Sie bescherte uns in den letzten Monaten jede Menge spannende Neuheiten. Unser Test von 6 High-End-Bikes zwischen 5999 und 9500 Euro demonstriert, was der Nachwuchs zu bieten hat. Auftritt der Testbikes: Cube, Last, Pivot, Scor, Trek und Specialized.

Welches wäre das perfekte Trailbike für mich? Diese Frage plagt mich während der gesamten Testproduktion. Anstatt mich direkt für eines der sechs High-End-Modelle aus dem Test zu entscheiden, fühle ich mich mit jedem weiteren Gedankengang immer mehr wie ein Teenager nach dem Schulabschluss: überfordert von zu vielen Möglichkeiten.

Dabei ist es doch ganz einfach, könnte man meinen. Denn auf den ersten Blick wirkt unsere Testgruppe erstaunlich homogen: Die Federwege liegen heckseitig zwischen 120 und 140 Millimetern. An der Gabel spreizt sich die Schere sogar noch weniger: Hier spezifizieren die Hersteller 130 oder 140 Millimeter. Laufradgröße? Einheitlich 29 Zoll.

Alle sechs Kandidaten besitzen also nahezu dieselben Grundvoraussetzungen. Da sollte es einem erfahrenen Tester doch leichtfallen, das beste Bike herauszufiltern, wird sich jetzt der ein oder andere nicht ganz zu Unrecht denken. Doch es sind weniger die Nuancen, die einem Kopfzerbrechen bereiten, als vielmehr Grundsatzfragen in der Größenordnung von: “Mache ich eine Ausbildung, oder gehe ich studieren?” Beispiel gefällig?

Harmonieren Handling und Fahrwerk, haben die luxuriösen Trailbikes das Zeug zu absoluten Fahrspaß-Raketen.Foto: Max FuchsHarmonieren Handling und Fahrwerk, haben die luxuriösen Trailbikes das Zeug zu absoluten Fahrspaß-Raketen.

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6 Trailbikes – unterschiedliche Entwicklungsansätze

Es ist nicht lange her, da sprintete das Trek Top Fuel um Weltranglistenpunkte im Cross-Country-Zirkus. Dank der anhaltenden Evolution von Racefullys besitzt das Bike mittlerweile aber so viel Federweg, dass es per Definition als Trailbike durchgeht. Die DNA ist ihm aber geblieben: So glänzt das Top Fuel dank seines ausgeprägten Vorwärtsdrangs und des quirligen Fahrverhaltens vor allem im sportlichen Einsatz – so wie es die Rennkurse einst von ihm verlangten. Gleiches Spiel beim Specialized: Das Epic Evo teilt sich sogar heute noch den Rahmen mit den klassischen Racefullys der Amis.

Die Trailbikes in diesem Vergleichstest kosten alle eine ganze Stange Geld, verfolgen aber ganz unterschiedliche Konzepte.Foto: Max FuchsDie Trailbikes in diesem Vergleichstest kosten alle eine ganze Stange Geld, verfolgen aber ganz unterschiedliche Konzepte.

Cube, Pivot und Scor schicken dagegen drei eigenständige Modelle in den Test. Die Eckdaten sagen: Passt zum Rest. In Wahrheit aber verbergen sich hinter den nackten Zahlen drei grundverschiedene Interpretationen der Kategorie Trailbike. Die Auslegungen reichen von Fliegengewicht für langen Tourenspaß bis hin zum Schanzen-Genie mit mangelnder Uphill-Performance.

Als wäre das nicht schon genug der quälenden Auswahl, pflegt das Last auch noch enge Kontakte zur Enduro-Sparte. Genauer gesagt basiert das Clay auf demselben Rahmen wie seine All-Mountain- und Enduro-Brüder Glen und Coal. Dieser Entwicklungsansatz bereichert unsere Testgruppe um ein Fahrwerk, das bergab seinesgleichen sucht, und um Geometriedaten, die man sonst – wer hätte es gedacht – nur von Enduros kennt.

Komplett überarbeitet, frisch präsentiert und schon im Test: Das Cube One22 ist neben dem Last das jüngste Trailbike in diesem Vergleich. Ob sich die Neulinge gegenüber der Konkurrenz behaupten können?Foto: Max FuchsKomplett überarbeitet, frisch präsentiert und schon im Test: Das Cube One22 ist neben dem Last das jüngste Trailbike in diesem Vergleich. Ob sich die Neulinge gegenüber der Konkurrenz behaupten können?

Die Gretchenfrage nach dem besten Trailbike

Wie findet man bei dieser Vielfalt nun das perfekte Trailbike? Ganz einfach: Über unser Testsystem. Da der Grundgedanke der Kategorie in einem möglichst breiten Einsatzbereich besteht, gewinnt der Alleskönner, das Bike, das den besten Kompromiss in allen Szenarien liefert: im sportlichen Einsatz, auf langen Touren, beim Springen und auf anspruchsvollen Downhills.

Doch bevor man nun vorschnell zum Testsieger greift, sollte man sich eine Grundsatzfrage stellen, so als würde man mit dem Abschlusszeugnis in der Hand ins Leben entlassen werden: Was will ich überhaupt? Wer dann weiß, wie der eigene Einsatzbereich aussieht und was ein Bike dafür können muss, der findet mithilfe unserer Einordnung vielleicht auch Abseits des Testsiegers sein perfektes Trailbike.

Das Scor-Firmenmotto „Play the Mountains“ ist auch beim 2030 Programm. Mit der spaßigen Geometrie und dem poppigen Fahrwerk wuselt das Trailbike immer mit einer Handbreit Luft unter den Reifen über die Trails.Foto: Max FuchsDas Scor-Firmenmotto „Play the Mountains“ ist auch beim 2030 Programm. Mit der spaßigen Geometrie und dem poppigen Fahrwerk wuselt das Trailbike immer mit einer Handbreit Luft unter den Reifen über die Trails.

Die Bikes im Test: 6 x Luxus von 5999 bis 9500 Euro

Zum Vergleichstest der aktuellen High-End-Trailbikes luden wir sechs Kandidaten zwischen 5999 und 9500 Euro ein. Vom aufgebohrten Race-Fully mit Carbon-Rahmen bis zum leichten Enduro-Ableger aus Aluminium ist alles mit dabei. Diese sechs Trailbikes haben wir getestet:

Cube Stereo One22 C:62 SLT

  • Preis: 5999 Euro >> hier erhältlich
  • Einsatzgebiet: Trail
  • Federweg vorne: 130 mm
  • Federweg hinten: 120 mm
  • Laufradgröße: 29”
  • Rahmenmaterial: Carbon
  • Gewicht: 11,8 kg
Das Cube Stereo One22 C:62 SLT für 5999 Euro.Foto: Max FuchsDas Cube Stereo One22 C:62 SLT für 5999 Euro.

Last Clay

  • Einsatzgebiet: Trail
  • Federweg vorne: 140 mm
  • Federweg hinten: 126 mm
  • Laufradgröße: 29”
  • Rahmenmaterial: Aluminium
  • Gewicht: 12,3 kg
  • Preis: 9500 Euro
Das Last Clay in Custom-Ausstattung für 9500 Euro.Foto: Max FuchsDas Last Clay in Custom-Ausstattung für 9500 Euro.

Pivot Trail 429 Pro Enduro

  • Preis: 9299 Euro
  • Einsatzgebiet: Trail
  • Federweg vorne: 140 mm
  • Federweg hinten: 120 mm
  • Laufradgröße: 29”
  • Rahmenmaterial: Carbon
  • Gewicht: 13,4 kg
Das Pivot Trail 429 Pro Enduro für 9299 Euro.Foto: Max FuchsDas Pivot Trail 429 Pro Enduro für 9299 Euro.

Scor 2030 X01

  • Preis: 7999 Euro
  • Einsatzgebiet: Trail
  • Federweg vorne: 140 mm
  • Federweg hinten: 130 mm
  • Laufradgröße: 29”
  • Rahmenmaterial: Carbon
  • Gewicht: 13,1 kg
Das Scor 2030 X01 für 7999 Euro.Foto: Max FuchsDas Scor 2030 X01 für 7999 Euro.

Trek Top Fuel 9.8 GX

  • Preis: 6999 Euro
  • Einsatzgebiet: Trail
  • Federweg vorne: 130 mm
  • Federweg hinten: 120 mm
  • Laufradgröße: 29”
  • Rahmenmaterial: Carbon
  • Gewicht: 13,2 kg
Das Trek Top Fuel 9.8 GX für 6999 EuroFoto: Max FuchsDas Trek Top Fuel 9.8 GX für 6999 Euro

Specialized Epic 8 Evo Pro

  • Preis: 9000 Euro
  • Einsatzgebiet: Trail
  • Federweg vorne: 130 mm
  • Federweg hinten: 130 mm
  • Laufradgröße: 29”
  • Rahmenmaterial: Carbon
  • Gewicht: 12,3 kg
Das Specialized Epic 8 Evo Pro für 9000 Euro.Foto: Max FuchsDas Specialized Epic 8 Evo Pro für 9000 Euro.

Die Testergebnisse im Überblick

Die Vorstellungen, welchen Einsatzbereich ein Trailbike abdecken muss, variieren je nach Hersteller extrem. Während Trek, Cube und Specialized teilweise noch Cross-Country-Allüren an den Tag legen, entpuppen sich Last und Scor bergab als Mini-Enduros. Am besten hat uns die Gelände-Performance des Pivot gefallen: Dank starker Ausstattungsnoten und überzeugender Klettereigenschaften geht der Testsieg dennoch an das Scor. - Max Fuchs, BIKE-Testredakteur
Die BIKE-Note setzt sich aus Praxiseindrücken der Testfahrer und Labormesswerten zusammen. Die Note ist preisunabhängig. Notenspektrum: 0,5–5,5, analog zum SchulnotensystemFoto: BIKE-MagazinDie BIKE-Note setzt sich aus Praxiseindrücken der Testfahrer und Labormesswerten zusammen. Die Note ist preisunabhängig. Notenspektrum: 0,5–5,5, analog zum Schulnotensystem

So haben wir getestet

Seit über 30 Jahren testen und bewerten wir Komplettbikes. Unser Prüfverfahren basiert auf den Fahreindrücken von mindestens drei erfahrenen BIKE-Testern. Um unsere Eindrücke zu untermauern, stützen wir unsere Erkenntnisse auf Messdaten aus unserem eigenen Testlabor. Um Mountainbikes objektiv zu beurteilen, treiben wir bei BIKE einen beispiellosen Aufwand. Diese Kriterien sind ausschlaggebend für die Bewertung:

Fahrverhalten

Der wichtigste Punkt im Bewertungssystem macht bei Fullys 65 Prozent der Endnote aus. Wir unterscheiden, wie gut sich ein Bike bergauf und bergab fahren lässt und wie das Fahrwerk entsprechend arbeitet. Bergauf bewerten wir zum einen die Geometrie: Passt der Komfort? Stimmt die Kraftübertragung, und übersteht man auch lange Tage im Sattel? In technischen Uphills gibt es Strafpunkte für ein früh steigendes Vorderrad und mangelnde Kontrolle in Schlüsselstellen. Zusätzlich urteilen wir über die Effizienz des Fahrwerks. Abzüge gibt’s für starkes Wippen beim Pedalieren. Features wie eine effektive Plattform, ein Lockout oder ein Lenker-Remote werden von unserem Punktesystem wiederum belohnt. Auch wichtig: Erzeugt der Hinterbau auch unter Kettenzug gute Traktion, ohne tief einzusacken?

Besitzen Trailbikes eine gelungen Fahrposition und effiziente Fahrwerke, eignen sie sich hervorragend für den Touren-Einsatz.Foto: Max FuchsBesitzen Trailbikes eine gelungen Fahrposition und effiziente Fahrwerke, eignen sie sich hervorragend für den Touren-Einsatz.

Die Spieltrieb-Wertung ist dem Fahrspaß gewidmet. Hier punkten handliche Bikes mit spritzigem Handling. Modelle mit hohem (Laufrad­)Gewicht, trägen Fahrwerken und sperrigen Geometrien sind hier im Nachteil. Bei der Downhill-Wertung unterscheiden wir zwischen den Fahreigenschaften, der Geometrie und den Fahrwerks-Qualitäten. In der ersten Kategorie legen wir besonderen Wert auf die Fahrposition: Steht man gut integriert im Bike, lässt es sich intuitiv steuern, und wie viel Sicherheit vermittelt die Geometrie im steilen Gelände oder bei hohen Geschwindigkeiten? Zum Punkt Fahrwerk zählen Schluckvermögen und Ansprechverhalten der Federelemente: Harmonieren Front und Heck, fangen Gabel und Dämpfer auch schnelle Schlagabfolgen ab, und generiert der Hinterbau selbst unter Bremseinflüssen gute Traktion?

Handling und Fahrwerksqualität entscheiden über die Bergab-Bewertung der Trailbikes.Foto: Max FuchsHandling und Fahrwerksqualität entscheiden über die Bergab-Bewertung der Trailbikes.

Laborwerte

Das Gesamtgewicht und die Laufradträgheit machen insgesamt 10 Prozent der Gesamtnote aus. Um uns bezüglich der Geometrie nicht auf die Werte der Hersteller und in puncto Steifigkeit nicht auf das Bauchgefühl eines Einzelnen verlassen zu müssen, ermittelt unsere Labor-Crew Rahmensteifigkeiten und exakte Geometriedaten.

Ausstattung

Hinter den 25 Prozent verbergen sich ins[1]gesamt fünf Bewertungskriterien. Neben der Qualität der Komponenten und Anbauteile bewerten wir Dinge, die für den Fahrer einen Mehrwert schaffen. Das kann beispielsweise ein integriertes Tool oder ein Lenkanschlagsbegrenzer sein. Zusätzlich honorieren wir die Größe der Trinkflasche, die am Rahmen transportiert werden kann, die Versenkbarkeit des Sattels sowie letztendlich die Qualität und Verarbeitung des Rahmens.

Wasserdicht dank genauer Messwerte aus dem Testlabor: Das BIKE-TestsystemFoto: Georg GrieshaberWasserdicht dank genauer Messwerte aus dem Testlabor: Das BIKE-Testsystem

Servicefreundlichkeit

Eine Ampel in der Punktetabelle gibt Auskunft darüber, wie leicht Service- und Wartungsarbeiten am Bike erledigt werden können. Grün steht für eine gute Servicefreundlichkeit, Orange für eine mittlere, und Rot warnt vor Stress beim Schrauben. Dabei bewerten wir die Zugverlegung, wie leicht das Tretlager und der Steuersatz getauscht werden können, ob der Rahmen an Problemzonen (Kettenstrebe, Unterrohr etc.) ausreichend geschützt ist und ob ein universelles Schaltauge spezifiziert wurde.

So machen Schraubereien und Tuning wieder Spaß. Mit Scor, Specialized und Trek kassiert gleich die Hälfte der Testbikes eine grüne Ampel bei der Servicefreundlichkeit. - Hans-Peter Ettenberger, BIKE-Testlabor
Eine hohe Servicefreundlichkeit verspricht langen Fahrspaß mit einem teuren Trailbike.Foto: Max FuchsEine hohe Servicefreundlichkeit verspricht langen Fahrspaß mit einem teuren Trailbike.

Die neue Spinne

Welche Stärken und Schwächen und damit welchen Charakter ein Bike hat, zeigen wir auf einen Blick mit dem neuen Spinnen-Diagramm. Grundsätzlich gilt: Je größer die farbige Fläche, desto besser das Bike. Aber auch die Bewertung in den einzelnen Kriterien wird hier sichtbar. Die Gewichtung passen wir dabei je nach Bike-Kategorie an. So werden wir den unterschiedlichen Anforderungen an zum Beispiel Freeride- oder Trail-Bikes gerecht.

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Das ist uns im Test aufgefallen

Oft sind es die kleinen Dinge, die beim Biken über Lust oder Frust entscheiden. Das gilt auch für diese Testgruppe. Das sind unsere sieben Tops und Flops:

  1. Flop: Gewichtsoptimierte Details sind in der Trailbike-­Kategorie gern gesehen. Cube und Trek ziehen die Diät sogar bei den Bremsanlagen durch. Mit ein ernüchternden Ergebnis: Die dürftige Bremspower überschattet den Fahrspaß bergab – ein No-­Go für Bikes, die mit breitem Einsatzbereich glänzen sollen.
  2. Top: Dank der Staufächer kann man mit den Bikes von Scor, Specialized und Trek bei der Feierabendrunde getrost auf den Rucksack verzichten.
  3. Flop: Die Hälfte der Testbikes verfügt über elektronische Komponenten. Schade, finden wir. Denn egal ob defekte Kontakte, leer Akkus oder Knopfzellen – elektronische Bauteile sind anfälliger für Totalausfälle und auf Tour schwerer zu reparieren als mechanische. Dabei sind besonders Trailbikes – die Bikes für alle Fälle – auf Sorglostechnik angewiesen.
  4. Top: Bis auf Pivot und Trek setzen alle Testkandidaten auf Mischbereifung. Gut so, denn eine Kombination aus griffigem Vorderreifen und gut rollendem Hinterreifen bringt Grip und Vortrieb am besten in Einklang.
  5. Flop: Mit Trailbikes verbindet man lange Tage im Sattel. Umso wichtiger, dass man insbesondere die Neigung des Lenkers nach Belieben anpassen kann. Diese Option bieten die Lenker-­Vorbau-­Einheiten von Trek und Cube leider nicht.
  6. Top: Häufig opfern die Designer den Platz für große Trinkflaschen zugunsten ausgefallener Rahmenkonstruktionen. In unserem Test entschieden sich zum Glück alle Konstrukteure für ausreichend Trinkvolumen im Rahmendreieck.
  7. Top: Im Schnitt kosten unsere Testbikes über 8000 Euro. Wer so viel Geld für ein Bike in die Hand nimmt, hofft auf langfristigen Fahrspaß. Umso besser, dass fast alle Kandidaten großzügige Garantieversprechen geben.
Staufächer im Unterrohr sind heute weit verbreitet. An Trailbikes mit Touren-Ambitionen macht ein solcher Kofferraum besonders viel Sinn.Foto: Max Fuchs Max FuchsStaufächer im Unterrohr sind heute weit verbreitet. An Trailbikes mit Touren-Ambitionen macht ein solcher Kofferraum besonders viel Sinn.

BIKE-Messwerte im Überblick

Für nachvollziehbare Testurteile gleichen wir die Praxiseindrücke aller Kandidaten mit den objektiven und reproduzierbaren Ergebnissen aus unserem Testlabor ab. Dabei verlassen wir uns nicht auf die Herstellerangaben, sondern hängen alle Testbikes selbst an unsere genaue Laborwaage. Das gemessene Gesamtgewicht bezieht sich auf das Bike ohne Pedale. Das Laufradgewicht geben wir inklusive Reifen, Kassette und Bremsscheibe pro Satz an. Zwischen dem leichtesten Bike (Cube) und dem schwersten (Pivot) liegen knapp zwei Kilo Gewichtsunterschied.

BIKE-Messungen der Gesamt- und Laufradgewichte plus Herstellerangabe zum maximalen Systemgewicht.Foto: BIKE-MagazinBIKE-Messungen der Gesamt- und Laufradgewichte plus Herstellerangabe zum maximalen Systemgewicht.

Geht es um das Gesamtgewicht, sucht das Cube ohnehin seinesgleichen. 420 Gramm liegen zwischen ihm und dem zweitleichtesten Bike von Last. Gleichzeitig gibt Cube sein Trailbike für das niedrigste Systemgewicht aus Bike und Fahrer frei. Schwerere Biker sollten laut Hersteller bei Trek und Pivot am wenigsten Bedenken haben. Spannend: Dank der hochwertigen Laufräder zaubert das Last trotz Alu-Rahmen einen Top-Wert an die Waage. Die Laufräder am Cube kommen dennoch leichter in Schwung – die superleichte Cross-Country-Bereifung macht’s möglich. Für das höchste Gesamtgewicht sorgt die abfahrtslastige Ausstattung des Pivot. Die Alu-Laufräder im Trek bilden bei der Beschleunigung das Schlusslicht. Für die Laufradbeschleunigung gilt: je niedriger, desto besser.

BIKE-Messungen der Laufradbeschleunigung.Foto: BIKE-MagazinBIKE-Messungen der Laufradbeschleunigung.

Immer wieder viel diskutiert wird die Rahmensteifigkeit von Mountainbikes. Die Hinterbaukonstruktion des Scor fällt mit Abstand am steifsten aus. Die übrigen Bikes bieten deutlich mehr Flex, was Fahrfehler verzeiht und auf langen Abfahrten weniger ermüdet. Alle Werte bewegen sich dabei in einem Bereich, der auch für schwere Piloten unproblematisch ist. Die Steifigkeit des vorderen Rahmendreiecks liegt bei allen Testkandidaten im moderaten Mittelmaß. Viel mehr als die tatsächliche Rahmensteifigkeit fielen beim Test jedoch die Laufräder im Last auf: Die Textilspeichen von Pi-Rope kennen wir bereits aus der Vergangenheit. Sowohl der Praxistest als auch unsere Laborwerte attestierten dem System eine auffällig geringe Steifigkeit. Leichte Fahrer profitieren von dem Flex durch ein Plus an Traktion und Komfort. Die schweren Tester unter uns hingegen empfanden das Fahrgefühl bei harter Gangart als indirekt und schwammig.

BIKE-Messungen der Rahmensteifigkeiten.Foto: BIKE-MagazinBIKE-Messungen der Rahmensteifigkeiten.

Sparprogramm: Es geht auch günstiger - die Alternativen

Die von uns getesteten High-End-Bikes sprengen das Budget? Diese Alternativen sparen an der Ausstattung, nicht aber am Fahrspaß:

Cube Stereo One22 C:62 TM - 2999 Euro

Was Cube für gerade mal 2999 Euro (>> hier erhältlich) mit seinem One22-Einstiegsmodell abliefert, ist erstaunlich. Vollcarbon-Rahmen, ein Fox-Fahrwerk aus der Rhythm-Baureihe und eine XT-Schaltgruppe – da bleiben keine Wünsche offen.

Das Cube Stereo One22 C:62 TM für 2999 Euro.Foto: CubeDas Cube Stereo One22 C:62 TM für 2999 Euro.

Last Clay - 4499 Euro

Die günstigste Konfiguration des Alu-Trailbikes startet bei 4499 Euro. Wer weniger bezahlen möchte, kann den nackten Rahmen (2578 Euro) in Eigenregie auch mit noch günstigeren Komponenten bestücken.

Das Last Clay startet bei 4499 Euro. Den Rahmen gibt’s für 2578 Euro.Foto: LastDas Last Clay startet bei 4499 Euro. Den Rahmen gibt’s für 2578 Euro.

Pivot Trail 429 Brunch Ride SLX/XT - 5799 Euro

Die Kultmarke ist für Preis-Leistungs-Knaller ähnlich bekannt wie Rolex für günstige Uhren. Vor diesem Hintergrund kann sich die 5799 Euro teure Brunch-Ride-Version unseres Testbikes mit Fox-Factory-Fahrwerk und soliden XT-Parts sehen lassen.

Das Pivot Trail 429 Brunch Ride SLX/XT für 5799 Euro.Foto: PivotDas Pivot Trail 429 Brunch Ride SLX/XT für 5799 Euro.

Scor 2030 NX - 4999 Euro

Von Sparen kann bei der günstigsten Modellvariante des Scor 2030 leider nicht die Rede sein. Für 5000 Euro bekommt man bei den Schweizern zwar einen Carbon-Rahmen, die NX-Schaltung und das zweitklassige Select+-Fahrwerk von Rockshox lassen jedoch zu wünschen übrig.

Das Scor 2030 NX für 4999 Euro.Foto: ScorDas Scor 2030 NX für 4999 Euro.

Specialized Epic 8 EVO Comp - 5200 Euro

Bei Specialized startet der epische Trail-Spaß bei 5200 Euro (>> hier erhältlich). Dafür gibt’s neben jeder Menge Kohlefaser ein hochwertiges Performance-Fahrwerk von Fox, einen mechanischen Sram-GX-Antrieb und, typisch Specialized, einen Haufen cleverer Features.

Das Specialized Epic 8 Evo Comp für 5200 Euro.Foto: SpecializedDas Specialized Epic 8 Evo Comp für 5200 Euro.

Trek Top Fuel 8 Gen 4 - 3999 Euro

Trek bestückt das günstigste Carbon-Modell der vierten Top-Fuel Generation mit einer Fox-Rhythm-Gabel, einem Performance Dämpfer und Shimano-Komponenten aus dem XT- und SLX-Regal. Den schicken Alu-Rahmen gibt’s mit Dämpfer für 2499 Euro.

Das Trek Top Fuel 8 Gen 4 startet bei 3999 Euro.Foto: TrekDas Trek Top Fuel 8 Gen 4 startet bei 3999 Euro.

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