Scor 2030 X01Spaß & Popp – Top-Score für Schweizer High-End-Trailbike im Test

Max Fuchs

 · 04.10.2024

Scor 2030 X01 // 13,05 kg // 140/130 Millimeter Federweg // 29-Zoll // 7999 Euro // Carbon
Foto: Max Fuchs
Das Scor 2020 X01 beherrscht zwar keine Disziplin perfekt, in Summe erfüllt es die Anforderungen an ein High-End-Trailbike jedoch beispielhaft. Auf Tour gefallen Vortrieb und Klettereigenschaften, und auch bergab macht das 2030 trotz seiner speziellen Geometrie mächtig Spaß – Top-Score im Test.

Abfahrtskompetenz trifft auf Vortrieb: Nach diesem Motto entwickelte das Schweizer Label Scor das 2030. Die Eckdaten klingen gewöhnlich: 140 Millimeter Federweg an der Gabel, 130 Millimeter am Heck und 29er-Laufräder. So wie es sich für ein Trail­bike eben gehört. Bereits die erste Testrunde macht aber unmissverständlich klar: Das Scor ist alles andere als gewöhnlich.

Die Fakten zum Scor 2030 X01

Das Staufach mit kleiner Öffnung kommt inklusive wasserdichter Tasche und Ersatzschaltauge.
Foto: Max Fuchs
  • Preis: 7999 Euro >> hier erhältlich
  • Einsatzbereich: Trail
  • Rahmenmaterial: Carbon
  • Federweg: 140 mm vorn / 130 mm hinten
  • Laufradgröße 29-Zoll
  • Rahmengrößen: S, M, M/L, L, XL
  • Gewicht: 13,05 kg in Größe L (BIKE-Messwert)
  • Gewicht Laufräder: 4392 g
  • Beschleunigung Laufräder: 3519 kg x cm² (BIKE-Messwert)

Das Scor 2030 X01 – Musterschüler bergauf

Im Anstieg gehört das 2030 zu den vortriebsstärksten Bikes im Test. Nur Trek und Specia­lized klettern noch effizienter. Selbst im Wiegetritt und mit offenem Dämpfer wandelt das Scor jede Pedalumdrehung verlustfrei in Vortrieb um. Nerviges Wippen – Fehlanzeige. Auch in steilen Rampen steht das Bike stets hoch im Federweg und sackt an Kanten nicht weg. So kann man die Vorzüge des steilen Sitzwinkels voll auskosten und mit viel Druck auf dem Vorderrad auch technische Steilstücke erklimmen. Das sensible Fox-Fahrwerk sorgt dabei für super Traktion. Die Sitzposition fällt angenehm kompakt aus, gefällt auf Anhieb und macht auch Lust auf lange Touren. Einziges Manko: Zirkelt man bergauf um enge ­Kehren, neigt der flache Lenkwinkel zum Abkippen. Wen das stört, der kann die Front dank der exzentrischen Steuersatzschale um einen Grad steiler stellen.

Im Anstieg gehört das 2030 zu den vortriebsstärksten Bikes im Test. Nur Trek und Specia­lized (vorne im Bild) klettern noch effizienter.Foto: Max FuchsIm Anstieg gehört das 2030 zu den vortriebsstärksten Bikes im Test. Nur Trek und Specia­lized (vorne im Bild) klettern noch effizienter.

Gemischte Gefühle bei der Geo

Im Downhill läuft das Scor 2030 dann zu seiner Höchstform auf: Der 64,4 Grad flache Lenkwinkel erzeugt zusammen mit dem üppigen ­Reach und der 140er-Gabel ein sehr hohes Maß an Laufruhe. Das verleitet zum Vollgasfahren. Passend zum Mini-Enduro-Feeling gibt Scor den Carbon-Rahmen auch für Bikepark-Einsätze frei. Bei der Linienwahl ist dennoch Vorsicht geboten: Schießt man in gröbere Gefilde, bockt der progressive Hinterbau und zwingt den Piloten, in die Eisen zu steigen. Es muss schon ordentlich rumpeln, bis der Dämpfer den gesamten Federweg freigibt. Das Ansprechverhalten überzeugt dagegen auf ganzer Linie.

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Den Körpereinsatz aktiver Piloten belohnt das Fahrwerk mit viel Gegen­halt. So lässt sich das 2030 auf welligen ­Trails höllisch schnell auf Tempo bringen.
Foto: Max Fuchs

Auch gut: Den Körpereinsatz aktiver Piloten belohnt das Fahrwerk mit viel Gegen­halt. So lässt sich das 2030 auf welligen ­Trails höllisch schnell auf Tempo bringen. Gepaart mit den kurzen Kettenstreben versetzt es Sprungverliebte auf Jump-­Trails in Ekstase. Durch schnelle Richtungswechsel will das lange und flache Scor allerdings mit Nachdruck geführt werden.

Ernste Kritik gibt’s nur für das kurze Steuerrohr. Die Kombination aus tiefer Front und langem Reach verschiebt den Körperschwerpunkt weit Richtung Vorderrad. Das vermittelt einem das Gefühl, nicht tief genug im Bike zu stehen, und erschwert das Handling in steilen Abfahrten. Da bereits alle Spacer unter dem Cockpit verbaut waren, raten wir zu einem Lenker mit mehr Rise.

Die Ausstattung des Scor 2030 X01

  • Gabel / Dämpfer: Fox 34 Float Factory Fit Grip 2 / Fox Float Factory
  • Schaltung / Bandbreite: Sram X01 Eagle / 520 %
  • Bremsen: Sram Code Ultimate / 180/180 mm
  • Laufräder: DT Swiss XMC 1501
  • Reifen: Maxxis Dissector/Rekon; Exo Protection TR 29 x 2,40
  • Sattelstütze / Hub: Bike Yoke Divine / 185 mm
  • max. Systemgewicht: 130 kg
  • Garantie: 7 Jahre
  • Besonderheiten: Staufach im Unterrohr
Wer, wie unser Fotofahrer Lucas, in Steinfelder springt, muss Vorsicht walten lassen. Denn schießt man in gröbere Gefilde, bockt der progressive Hinterbau und zwingt den Piloten, in die Eisen zu steigen. Erst, wenn es ordentlich rumpelt, gibt das Scor den gesamten Federweg frei.Foto: Max FuchsWer, wie unser Fotofahrer Lucas, in Steinfelder springt, muss Vorsicht walten lassen. Denn schießt man in gröbere Gefilde, bockt der progressive Hinterbau und zwingt den Piloten, in die Eisen zu steigen. Erst, wenn es ordentlich rumpelt, gibt das Scor den gesamten Federweg frei.

Scor 2030 X01: Laborwerte & BIKE-Bewertung

Die Geometriedaten des Scor 2030 X01 (Gr. ML) aus dem BIKE-Labor.
Foto: BIKE-Grafik
Die BIKE-Bewertung sowie alle Laborwerte auf einen Blick.

Fazit von Max Fuchs, BIKE-Testredakteur

Das Scor beherrscht zwar keine Disziplin perfekt, in Summe erfüllt es die Anforderungen an ein Trailbike jedoch am besten und sichert sich somit den Testsieg. Auf Tour gefällt der Vortrieb, und die Klettereigenschaften lassen kaum Wünsche offen. Bergab hält das 2030 trotz seiner speziellen Geometrie den Spaßfaktor hoch und vermittelt genügend Sicherheit auf anspruchsvollen Trails.
Max Fuchs ist Test-Redakteur und Fotograf bei BIKE.Foto: Dan GriffithsMax Fuchs ist Test-Redakteur und Fotograf bei BIKE.

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