Jan Timmermann
· 14.01.2025
Kinder aufs Mountainbike zu locken kann entweder ganz leicht oder aber auch ganz schön schwer fallen. Die Begeisterungsfähigkeit des Nachwuchses ist in vielen Fällen ein zartes Pflänzchen. Auch deshalb ist die Kaufentscheidung für ein Kinder-Mountainbike womöglich eine der schwersten des gesamten Bike-Kosmos. Es gilt herauszufinden, was die Jugend besonders abholt. Sind das Geschwindigkeit und Sport, sind es Tour und Abenteuer oder am Ende doch einfach nur die Action? Die Vielfalt des Marktes kann Eltern leicht erschlagen. Wir geben Hilfestellung und haben das Angebot nach den neusten und aufregendsten Bikes durchkämmt. Mit dabei: leichte Race-Bikes und spannende Trail-Bikes für Kinder und Jugendliche. Da will man doch auch selbst nochmal Kind sein!
Kinder lieben Geschwindigkeit. Das fängt auf dem Bobbycar und auf der Rutsche an und hört beim Fahrradfahren noch lange nicht auf. Keine andere Bike-Kategorie lässt sich aus eigener Körperkraft so easy auf Speed bringen, wie Race-Bikes. Erziehungs- und Sportwissenschaftler sind sich einig: Bewegung spielt in der Entwicklung von Kindern und Jugendlichen eine zentrale Rolle. Leichte, sportliche Race-Bikes sollten deshalb in die Sportsozialisation jedes jungen Bikers eingebunden werden. Wer auf einem Race-Bike früh fahrtechnische Kniffe und eine dynamische Fahrweise lernt, profitiert voraussichtlich ein Biker-Leben lang davon. Hier kommen vier leichte Race-Bikes für die Jugend.
Dieses Kinder-Mountainbike von Cube trägt nicht ohne Grund denselben Namen, wie das High-End-Geschoss für erwachsene Racer aus demselben Haus. Ein leichter Carbon-Rahmen mit integrierter Sattelklemmung und eine Zwölffach-Schaltung beflügeln im Uphill. Bergab helfen 100 Millimeter Federweg und Magura-Bremsen. Optisch und technisch hat das Cube Phenix C:62 SLX Rookie das Zeug zum neuen Lieblingsspielzeug für angehende Crosscountry-Racer.
Ob in der edlen Basis-Version mit leichtem Alu-Rahmen für knapp unter 3000 Euro oder der High-End-Carbon-Ausführung für über 7000 Euro: Federleicht-Bikes erfüllen gewichtsbewussten Kindern und Eltern alle erdenklichen Bike-Träume. Mit Starrgabel ließe sich das minimalistische Gewicht auf 7,1 Kilo drücken. Der Rahmen wird in Europa produziert und lässt sich dank Custom-Aufbauoptionen mit den besten am Markt verfügbaren Parts bestücken. Hier gilt das Motto: Fürs Kind nur das Beste.
Das polnische Label schickt sich an, den Markt für Kinder-Bikes mit leichten und trotzdem preiswerten Produkten zu erobern. Das Modell mit schnell rollender 24” Bereifung ist entweder mit Starrgabel oder Luft-Federgabel mit 60 Millimetern Hub erhältlich. Kindgerechte Anbauteile treffen auf eine Neunfach-Schaltung. Unter vier Farboptionen sollten alle Kinder fündig werden. Der Versand nach Deutschland ist kostenlos.
Werden Kinder auf dem Bike immer schneller und haben einmal XC-Blut geleckt, macht auch für sie ein leichtes Race-Fully Sinn. Mit dem Lux World Cup CF Young Hero hat Canyon das passende Kinder-Mountainbike mit Carbon-Rahmen im Portfolio. Wie bei den Crosscountry-Worldcup-Profis auch, rollt das Sportgerät für bessere Überroll-Eigenschaften auf großen 29-Zoll-Laufrädern. Um Kinder-Durst zu stillen, passen auch in den kleinen Rahmen zwei Trinkflaschen.
Eltern wissen genau, dass viele Kinder vor allem der Downhill lockt. Action und Abenteuer treffen eben voll die Wünsche des Nachwuchses. Mit dem richtigen Bike haben Kids die nötigen Reserven für Trail-Abfahrten und lernen die Mountainbike-Fahrtechnik in Windeseile. Hardtails mit Federwegs-Plus und dicken Reifen eigenen sich hervorragend für abwechslungsreiche Touren, während spezielle Kinder-Fullys nicht nur auf dem Hometrail, sondern auch im Bikepark glänzen. Wir zeigen sechs interessante Trailbike-Modelle für Kinder.
Bei Propain müssen auch junge Kinder nicht auf Mountainbike-Features, wie griffige Reifen und eine Federgabel verzichten. So kommen auf dem Dreckspatz 3 mit kleinen 20-Zoll-Laufrädern bereits Kids ab 110 Centimetern (ca. ab fünf Jahren) in den Genuss einer tauglichen Trail-Ausstattung. 80 Millimeter Federweg und eine Neunfach-Schaltung rüsten für kleine Trail-Touren oder sogar die ersten Sprünge.
Vpace hat sich längst als einer der bekanntesten Hersteller spezieller Kinder-Mountainbikes etabliert. Die neuste Ausbaustufe des beliebten Matti-Modells ist mit 120 Millimetern Federweg, einer Dropper-Post und griffigen Reifen für den Trail-Einsatz optimiert. Dank leichtem Aluminium-Rahmen bleibt das Gewicht trotzdem Touren-tauglich. Dazu passt auch der Zwölffach-Antrieb mit leichtem Berg-Gang. Geht es in der Abfahrt zur Sache, helfen die 29-Zoll-Laufräder dem Nachwuchs auf Geschwindigkeit zu bleiben.
Scott stellt Kindern mit dem Genius 700 ein formschönes Fully für radikale Abfahrten in die Garage. Dank in den Alu-Rahmen integrierten Dämpfer schaut das Kinder-Bike nicht nur spitze aus, das Heck stellt ebenso, wie die Federgabel auch satte 150 Millimeter Federweg bereit. Zwölffach-Antrieb und Droppe-Post sind an so einer Profi-Maschine selbstverständlich mit an Bord. Damit können die Enduro-Trails und Bikepark-Pisten ruhig kommen!
Naloo bietet das Mountain Jack Kinder-Fully mit Aluminium-Rahmen mit drei verschiedenen Laufradgrößen an. Bereits die kleine 20-Zoll-Version bietet mit 100 Millimetern vorne und hinten jede Menge Federweg für leichte Kids. Trotzdem bleibt Raum für eine 300-Milliliter-Trinkflasche im Rahmendreieck. Mit Zehnfach-Schaltung und schmalem Gewicht sind auch kleine Touren drin. Ein weiteres Highlight: kraftvolle Hayes Dominion Vierkolben-Bremsen, die zur Ergonomie kleiner Kinderhände passen.
Das brandneue Transition Ripcord bietet Kindern nicht nur ein 130-Millimeter-Luftfahrwerk, eine Dropper-Post und Grip-starke Maxxis-Reifen, sondern auch eine moderne Enduro-Geometrie. Mit kurzen Kettenstreben und einem 65 Grad flachen Lenkwinkel können es Kids auf dem Trail so richtig fliegen lassen. Die Experten von Transition spezifizieren am Ripcord zudem kindgerechte Anbauteile, ein Ritzel mit zehn Schaltstufen und eine Flaschenhalteraufnahme.
Der Flex-Point-Hinterbau des neuen Giant Faith wurde speziell für leichte Fahrer entwickelt. Den Entwicklern war besonders wichtig, dass sich die hauseigenen Federelemente auch auf niedrige Kindergewichte einstellen lassen. Fürs volle Trail-Vergnügen kommt das kleine Trail-Fully mit Teleskopsattelstütze und griffigen Reifen. Giant Faith gibt es auch als Mini-Mullet mit 24 Zoll Hinter- und 26 Zoll Vorderrad.
Die 26-Zoll-Version des Marin Rift Zone sieht dem Erwachsenen-Bike nicht nur ähnlich, sondern soll in dieselbe Kerbe schlagen. Fahrspaß wird beim 130-Millimeter-Fully groß geschrieben. Marin bietet das Rift Zone JR auch mit 24” Laufrädern an - ein Wechsel auf größere Reifen ist mit demselben Rahmen möglich, wenn das Kind weiter wächst. Eine Elffach-Schaltung und die moderne Geometrie des Aluminium-Rahmens dürften auf dem Trail viel Freude bereiten.