Mit ihren Vorgängern haben die neuen Bikes für den Trail- und All-Mountain-Einsatz kaum mehr gemein als das Ibis-Logo auf dem Steuerrohr - zumindest was die Optik anbelangt. Denn die Ibis-typische Formensprache mit zweigeteiltem Hauptrahmen und geschwungenem Oberrohr werfen die Kalifornier über Bord. Stattdessen prägen das Design nun gerade Linien und scharfe Kanten. So kennen wir es bereits auch vom neuen Enduro HD6. Einziges Überbleibsel aus dem traditionellen Genpool von Ibis: Das Hinterbausystem mit DW-Link-Anlenkung, welches das geschlossene hintere Rahmendreieck mit zwei Wippen an den Hauptrahmen koppelt.
Viel mehr als in der neuen Optik stecken aber im Detail der neuen Bikes viel Innovation. Angefangen mit dem Staufach im Unterrohr. Hier können Ripley- und Ripmo-Piloten ab sofort Snacks oder Werkzeuge versteckt im Bike transportieren. Außerdem bieten die neuen Ausbaustufen jetzt ein breiteres Größenspektrum. Laut Ibis bewegt sich der Großteil ihrer Kunden zwischen 1,70 m und 1,80 m Körpergröße. Mit der neuen Zwischengröße "Extra-Medium" soll besonders diese große Zielgruppe in den Genuss einer perfekt ausbalancierten Geometrie kommen. Aber auch alle anderen Fahrertypen bekommen dank größenspezifischer Sitzwinkel, unterschiedlicher Hinterbau-Kinematiken und Kettenstrebenlängen ein Trailbike, das die Proportionen von Mensch und Bike sehr gut in Einklang bringen sollte. Obendrein baut das Tretlager an beiden Modellen mit zunehmender Rahmengröße höher. Warum? Mit der Rahmengröße wächst auch der Radstand. Bleibt die Tretlagerhöhe gleich, bleiben die größeren Bikes an Stufen eher mit dem Kettenblatt hängen als kleinere Modelle. Wächst die Tretlagerhöhe mit, verfügen alle Größen an Kanten über dieselbe Bodenfreiheit. Zu guter Letzt lässt sich das Bike dank Flipchip in allen Größen sowohl mit 29er-Laufrädern als auch im Mullet-Setup mit 27,5-Zoll-Hinterrad fahren.
140 Millimeter Federweg vorn, 130 Millimeter hinten und 29er-Laufräder - die Eckdaten klingen quasi nach ein Trailbike wie aus dem Lehrbuch. Genau wie der große Bruder Ripmo lässt sich auch das Ibis Ripley für mehr Spieltrieb mit einem kleineren 27,5-Zoll-Hinterrad ausstatten. Ein Flipchip an der Dämpferaufnahme macht es möglich. Das Rahmengewicht von 3,3 Kilo (inkl. Fox-Float-Dämpfer) gibt zwar keinen Grund zu jubeln, geht aber angesichts der aufwendigen Hinterbau-Konstruktion und dem Staufach in Ordnung. Für preisbewusste Biker bieten die Kalifornier das Ripley in zwei Alu-Varianten an. Wer maximale Performance anstrebt, dürfte sich aber eher für eines der fünf Carbon-Modelle interessieren. Die Preisspanne der gesamten Modellpalette erstreckt sich von 4498 Euro bis 9298 Euro.
Ibis-Nerds wissen: Das Ripmo, das All Mountain Bike aus dem Hause Ibis, hat sich nicht etwa als vielseitiger Tourer für alpines Gelände einen Namen gemacht. Nein, die meisten kennen es als Race-Bike aus der Enduro World Series. Wie kommt's? Bevor das Enduro HD6 Anfang des Jahres auf den Markt kam, vertrat das Mojo die Enduro-Kategorie im Ibis-Lineup. Das Bike von 2019 hatte aber bis zuletzt so viel Staub angesetzt, dass abfahrtshungrige bis zum Launch des HD6 lieber zum moderneren All Mountain Ibis Ripmo griffen. Will heißen: Das Ripmo besitzt für All-Mountain-Verhältnisse so viel Abfahrtspotential wie kaum ein zweites Bike dieser Kategorie. Die Eckdaten: 160 Millimeter an der Gabel, 150 Millimeter am Hinterbau und 29er-Laufräder. Um mit der dritten Ausbaustufe dennoch neue Kaufanreize zu setzten, besitzt das neue Ripmo ebenso viel USPs wie sein kleiner Bruder Ripley: Ein Flipchip zum Umrüsten auf Mullet-Bereifung, eine Zwischengröße genannt Extra Medium, ein Staufach im Unterrohr sowie eine größenspezifische Geometrie und Kinematik.