Noch vor dem Einbau der neuen Buchsen (siehe 1. Update) fiel auf: Selbst im Neuzustand sitzen die originalen Buchsen des Bosch Performance Line CX zu locker im Rahmen. Die Messlehre bestätigt den Eindruck: 15,9 mm Buchse trifft auf einen 16,3 mm weiten Sitz. Bei dieser Diskrepanz ist ein erneuter, vorzeitiger Verschleiß programmiert. Der Rahmenhersteller verweist auf die korrekte Maßhaltigkeit des Rahmens. Die Ursache dürfte also bei den Buchsen selbst liegen.
An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel ergänzt. Sie können ihn sich mit einem Klick anzeigen lassen und wieder ausblenden.
Inzwischen zeigen auch weitere Testbikes mit Bosch-Motor – frisch aus dem Karton – dasselbe Problem: zu viel Spiel an der Motoraufhängung. Eine Instagram-Umfrage bestätigt den Eindruck. Zahlreiche Rückmeldungen von Endkundinnen und Endkunden berichten von identischen Symptomen an ihren Bosch-Bikes. Unsere Nachfrage bei Bosch bringt Klarheit: Das Problem ist bekannt, eine Lösung angekündigt. Ab Herbst 2025 sollen über den Fachhandel sowie den Bosch-Service überarbeitete Buchsen und Bolzen kostenlos verfügbar sein. Sie sollen Fertigungstoleranzen besser ausgleichen und für einen dauerhaft festen Sitz des Motors sorgen.
Auch in unserem Dauertest-Bike wurde die neue Hardware bereits verbaut – mit spürbarem Effekt: Der Motor sitzt endlich auch auf der Nicht-Antriebsseite stramm im Rahmen, ohne Spiel. Die neuen Buchsen schließen sauber ab und wirken deutlich solider. So, wie es sich für eine Motoraufhängung gehört. Ob das Update das Problem dauerhaft löst, wird der weitere Verlauf des Dauertests zeigen.
Zu viel Akku killt den Flow, zu wenig Power nervt bergauf. Für mich war klar: Wenn ich ein E-Mountainbike ein Jahr lang durch den Alltag jagen soll, dann muss es leichtfüßig sein – aber trotzdem richtig drücken, wenn’s zur Sache geht. Das Whyte ELyte Evo RS trifft diesen Sweet Spot ziemlich genau. Mit 400-Wh-Akku, Bosch-CX-Motor der neuesten Generation und schlanken 20,9 Kilo Gewicht ist es kein Shuttle-Ersatz, sondern ein echtes Spaßgerät für Feierabendrunden, technische Trails und gelegentliche Höhenmeter-Schlachten mit Range-Extender. Seit März 2025 ist das Bike mein treuer Begleiter – und ich kann jetzt schon sagen: Dieses Ding hat Charakter.
Kategorie | E-Trailbike |
Im Test seit | März 2025 |
Laufleistung | 686 km / 29560 hm |
Preis | 8.499 Euro |
Rahmenmaterial | Carbon |
Federweg | 150 mm vorn / 142 mm hinten |
Größe | M |
Laufradgröße | 29 Zoll |
Gewicht | 20,9 kg |
Motor | Bosch Performance Line CX Gen 5 |
Akku | 400 Wh fest verbaut + 250 Wh Extender |
Federelemente | RockShox Lyrik Select+ / Deluxe Select+ |
Schaltung | Sram S1000 T-Type AXS |
Besonderheiten | Exzentrische Dämpferbuchse als Flipchip; Range-Extender und Trinkflasche passen gleichzeitig in den Rahmen |
Für den Shuttle-Ersatz sind mir Light-E-MTBs zu schwach. Ein klassisches Power-Bike kam für mich als Dauertester aber auch nicht in Frage. Warum? Fette Akkus mit 750 Wattstunden oder mehr sind mittlerweile Standard. Kommen abfahrtslastige Komponenten und ein überschaubares Budget dazu, wiegen viele Modelle locker über 24 Kilo. Da hört für mich der Fahrspaß auf. Aber zum Glück liegen jetzt E-Mountainbikes wie das Whyte ELyte Evo RS im Trend. Nach unserer Definition wiegen diese „leichten Power-Bikes“ rund 20 Kilo, bieten volle Motor-Power und setzen auf mittelgroße Akkus – für meinen Einsatzbereich wie geschaffen.
Der Bosch CX der fünften Generation und der fest verbaute 400er Akku liefern genug Wumms und Reichweite für schnelle Laps nach Feierabend. Das Gewicht ist absolut erträglich. Und für längere Ausfahrten liegt dem ELyte Evo RS der passende Range-Extender (1,5 kg) bei. Mit den 250 Wattstunden extra sind sogar Touren um 2000 Höhenmeter drin – locker!
Stellt euch vor, ihr stellt einen Hammer senkrecht auf den Boden. Ist das schwere Ende unten, lässt er sich leicht hin und her bewegen, steht aber trotzdem fest verankert. Genau deshalb verzichtet das ELyte Evo bewusst auf eine größere, integrierte Batterie und setzt stattdessen auf den vergleichsweise kleinen Akku in Kombination mit dem Range-Extender. Denn so liegt der Schwerpunkt – wie beim Hammer – sehr tief, was ein natürlicheres, intuitives Handling ermöglicht. Gepaart mit den ausgewogenen Proportionen von Hauptrahmen und Hinterbau sowie dem traktionsstarken Fahrwerk haben mich die Fahreigenschaften des Whyte in den letzten drei Monaten förmlich in ihren Bann gezogen. Auf schnellen Geraden liegt es satt, lässt sich aber ebenso leicht über verwinkelte Trails manövrieren. Manuals und Bunnyhops? Easy.
Wie alle unsere Testbikes mit Motor musste sich auch das ELyte Evo RS bei unserem standardisierten Reichweiten-Test behaupten. Mit dem integrierten 400er-Akku und dem 250-Wattstunden-Range-Extender sammelte das Whyte bis zum Kraftversagen 1548 Höhenmeter bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 13,6 km/h. Damit klettert der Kandidat unter denselben Bedingungen minimal langsamer und etwas weniger hoch als ein Bosch-CX-Bike gepaart mit einem klassischen 600er-Akku (ca. 1600 hm / 14 km/h).
Der Lenkwinkel liegt bei modernen 64,6 Grad, der Reach misst in der Rahmengröße M moderate 456 Millimeter. Dreht man die exzentrische Dämpferbuchse um 180 Grad, flacht die Geometrie um 0,6 Grad ab und das Tretlager kommt noch tiefer. Dank des steilen Sitzwinkels von 77,3 Grad und den 450 Millimeter langen Kettenstreben kommt das E-Bike auch in steilen Uphills mit der Power des großen CX-Motors gut zurecht und lässt sich souverän durch Schlüsselstellen dirigieren.
Noch vor der ersten Ausfahrt habe ich stabilere Downhill-Reifen, einen Lenker mit mächtig Rise und meine Lieblingsgriffe nachgerüstet. Ihr wisst ja: persönliche Vorlieben und so. Von da an bewegte ich das Whyte ausschließlich im anspruchsvollen Gelände. Dass dabei Defekte nicht ausbleiben ist klar. Der gebrochene Mini-Remote, die verbogene Kurbel und das zerborstene Motor-Cover aus Plastik zählen zu normalen Verschleißerscheinungen. Dass das WTB-Hinterrad schon nach 300 Kilometern erste Speichen verlor, hat mich dann aber doch enttäuscht. Aktuell fahre ich deshalb ein anderes Paar Testlaufräder.
So wie das Whyte aktuell da steht, sucht das Handling des Bikes seinesgleichen. Die Geometrie ist perfekt ausbalanciert, vermittelt bergauf wie bergab viel Sicherheit und ein super intuitives Fahrgefühl. Eigenheiten, die einen angepassten Fahrstil oder Eingewöhnungszeit erfordern? Fehlanzeige. Das Antriebssystem trifft in meinen Augen den Sweetspot. Dank des kleinen integrierten Akkus bleibt das Gewicht zugunsten des Fahrgefühls im Rahmen - ähnlich wie bei klassischen Light-E-Mountainbikes. Trotzdem liefert das System mit dem Range-Extender und dem Voll-Power-Motor nach Bedarf die volle E-MTB-Experience mit guter Reichweite und mächtig Schub. Nachdem sich die Laufräder als größte Schwachstelle herauskristallisiert haben, bin ich nun gespannt, wie gut die übrigen Komponenten die bevorstehenden Kilometer überstehen - insbesondere der Antrieb und der Rahmen samt Hardware. Wir halten euch auf dem Laufenden!
Was sich anfangs durch ungewohnt viel Flex im Tretlagerbereich bemerkbar machte, entpuppte sich bei genauerer Durchsicht als defekte Motoraufhängung. Wie bei allen Bosch-Bikes wird der Motor auch beim Whyte mit zwei Bolzen im Rahmen fixiert, die auf der Nicht-Antriebsseite jeweils durch eine Gummibuchse laufen. An meinem Dauertest-Bike waren diese Buchsen bereits so stark ausgeschlagen, dass beide Bolzen sichtbares Spiel hatten. Mit solchen Verschleißerscheinungen habe ich bei dieser Laufleistung nicht gerechnet. Whyte hat mir mittlerweile vier Ersatzbuchsen geschickt – zwei davon werde ich direkt verbauen. Die anderen beiden dienen als Reserve, falls die Buchsen weiterhin im 600-Kilometer-Rhythmus verschleißen sollten.