Sebastian Brust
· 14.09.2024
Crossworx Cycles schweißt seit nunmehr fünf Jahren in Thüringen Bikes aus Alu, die mit individuellen Details, top Verarbeitung und vor allem massig Fahrspaß begeistern. Also sollte auch das Crossworx Trip290, das erste Light-E-MTB, in dieselbe Kerbe schlagen.
Fast zwei Jahre dauerte die Entwicklung, mit dem Ergebnis ist man bei Crossworx sehr zufrieden. Das 140-Millimeter-Fully mit Bosch-SX-Motor will mit einem Gewicht ab 18,5 Kilo sportliche Agilität und Vortrieb mit hohem Schluckvermögen sowie Traktion bergab vereinen. Und das nicht etwa mit einem extravaganten und in Fernost laminierten Carbonchassis (wie zuletzt bei Canyon, Conway oder Cube), sondern mit einem zeitlos designten Alu-Rahmen, hierzulande entwickelt und gefertigt nach deutscher Ingenieurs- und Handwerkskunst wohlgemerkt.
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Im Crossworx Trip290 Light-E-MTB unterstützt der Bosch Performance Line SX mit bis zu 600 Watt Spitzenleistung und maximal 55 Newtonmetern Drehmoment. Kein anderer Light-E-Bike-Motor bietet derzeit so viel Power bei gerade mal 2 Kilogramm Gewicht. Vor allem bei hoher Trittfrequenz feuert der kleine Bosch ordentlich an, mehr noch als der Fazua Ride 60, (zum Test des Fazua Ride 60) der allerdings bei niedrigen Drehzahlen mehr Drehmoment als der Bosch SX liefert.
Wer die 400 Wattstunden des entnehmbaren Compact-Tube-Akkus zu schnell leersaugt oder für längere Touren mehr Support-Energie braucht, kann entweder einen zweiten Akku einstecken oder mit dem optional erhältlichen Range-Extender zumindest 250 Wattstunden nachlegen.
Crossworx setzt auch beim Trip290 auf einen Traditions-Hinterbau: den abgestützten Eingelenker. Der wurde aber für die Anforderungen an E-Bikes optimiert. Dafür tüftelte Crossworx eine neue Anlenkung aus, die an der Umlenkwippe jetzt nicht mehr zieht, sondern drückt. Ohne unnötiges Mehrgewicht zu generieren, seien so Lagerkräfte reduziert und die Steifigkeit erhöht werden können, heißt es vom Hersteller. Trotzdem lässt der neue Link noch genug Platz für fette Stahlfederdämpfer – für alle, die es noch gravity-lastiger mögen.
Den Rahmen des Trip290 wird es zukünftig auch mit einem auf ein kleineres 27,5-Zoll-Laufrad zugeschnittenen Mullet-Hinterbau geben. Einige praktische Details bietet der Crossworx-Rahmen schon jetzt. So erleichtert ein Sag-Indikator am Umlenkhebel das Fahrwerkssetup, doppelt gedichtete Lager beruhigen bei Sorgen vor frühzeitigem Verschleiß, und wenn das UDH-Schaltauge für die Transmission-Schaltungen von Sram den Dienst quittiert, gibt es dafür weltweit unkompliziert Ersatz. Ein Cover aus dem 3D-Drucker schützt den Akku.
Das in den Größen M, L und XL erhältliche Crossworx Trip290 zeichnet sich durch eine relativ lange Geometrie aus (480 Millimeter Reach in Größe L), kombiniert mit einem 65 Grad flachen Lenkwinkel und dem sehr steilen Sitzwinkel von 79 Grad. Das passt zum selbst verordneten sportlichen Anspruch des neuen Crossworx Trip290. Kurze Sitzrohre erlauben Variosattelstützen mit viel Hub.
(Herstellerangaben in mm, falls nicht anders angegeben, gerechnet auf 551 mm Gabellänge)
Das neue Light-E-MTB Crossworx Trip290 wird als Rahmenkit oder Komplettbike im Online-Konfigurator auf der Hersteller-Homepage angeboten. Neben dem rauen Aluminium-Look stehen wie gehabt 6 weitere Farben und alle RAL-Classic-Töne in Matt und Glanz zur Wahl. Außerdem gibt’s optionale Anbauparts, wie Displays oder Ersatzakkus, direkt zum Mitbestellen. Wenn das nicht reicht, erstellt man bei Crossworx auch gerne individuelle Angebote mit weiteren Parts für ganz spezielle Wünsche.
Zum Preis von 6499 Euro gibt’s das komplette Bike in Standard-Konfiguration mit Marzocchi-Bomber-Fahrwerk und Shimano-SLX-Schaltung. In Wunschfarbe lackiert und mit den Top-Upgrades bei Schaltung (Sram X0 Transmission), Fahrwerk (Fox 36 Factory & Float X Factory), Bremsen (Magura MT7), Laufrädern und Cockpit (Newmen Carbon) rückt der Preis gefährlich nahe an die 10.000-Euro-Grenze – und der Konfigurator lässt noch weitere Optionen zu. Das Rahmenkit mit Motor gibt’s ab 4299 Euro - ab sofort bestellbar und demnächst dann frisch geschweißt aus Thüringen.