Schon das erste Centurion Numinis EQ hat uns in der Redaktion vor ein paar Jahren schwer beeindruckt. Mehr zufällig stellten wir fest: Mit so einem Rad kann man ja richtig Trails fahren! Damit gab das damalige Numinis auch für diesen Test aktueller E-SUV-Bikes einen wichtigen Impuls. Seinen Genen bleibt auch das neue Numinis EQ weiter treu. Für die Integration des neuen Bosch CX (hier im Test) hat Centurion die Rahmenplattform grundlegend überarbeitet.
Der Dämpfer liegt jetzt unter dem Oberrohr, das Rad bietet satte 140 Millimeter Federweg und auch bei der Ausstattung greifen die Schwaben ins Mountainbike-Regal. Der Touren-Klassiker Nobby Nic von Schwalbe kombiniert gute Roll- und Geländeeigenschaften. Geschaltet und gebremst wird mit Shimano Deore beziehungsweise XT, die hochwertigen Federelemente kommen von Fox. Das Ganze garniert Centurion mit standesgemäßen Schutzblechen und wertiger Beleuchtung.
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Dass das Centurion Numinis R2000 in gleicher Ausstattung auch ohne Alltagsparts angeboten wird, zeigt: Im Grunde ist das Centurion ein klassisches E-Mountainbike. Dass das Rad seine Stärken klar im Gelände hat, ist entsprechend wenig überraschend. Gerade wenn der Untergrund rau wird, kann das Numinis den langen Federweg zu seinen Gunsten ausspielen. Die Geometrie animiert zu hohem Tempo, auch auf ruppigen Trails. Das hohe Gewicht hindert im Gelände wenig, nur wirklich verspielt fährt sich das Centurion nicht. Dafür bleibt das Numinis gerade für ein SUV recht leise, auch auf Trails. Einzig der Seitenständer klappert leicht.
Nachteil der sportlichen Gene: Das Centurion Numinis EQ braucht eine gute Fahrtechnik, um das volle Potential zu erschließen. Sonst führt die tiefe Front leicht zu Unsicherheit in steilem Gelände. Im Alltag bringt die Vorderrad-orientierte Sitzposition mit tiefem Lenker viel Druck auf die Handgelenke, auch Reifen mit zusätzlichem Pannenschutz würden nicht schaden. Die Lenkung ist wegen der MTB-Geometrie etwas träge, die Federung arbeitet sportlich straff um Reserven für den Trail-Einsatz zu bieten.
Starke Ausstattung und Bosch-Motor mit großer Batterie zum fairen Preis sind gelungen. Mit der dicken 800er Batterie sind auch extrem lange Touren ohne Zwischenladen möglich. Der Bosch Performance CX (hier im Test) schiebt leise und dynamisch an und ist gleichzeitig sehr feinfühlig. Ein echter Top-Motor. Das Kiox-Display bietet auf Wunsch auch praktische Navigations-Features und rundet die Ausstattung des E-SUV Flaggschiffs von Centurion stimmig ab.
Mit dem Numinis EQ* und seiner sportiven Fahrposition spricht Centurion explizit Tourenfahrer mit Mountainbike-Erfahrung an. Im Gelände ist das Numinis EQ daher das souveränste Rad in unserem E-SUV-Test und sichert sich den Sport-Tipp im Test. Bei Komfort und Alltagstauglichkeit gibt es stärkere Kandidaten. - Adrian Kaether, Testleiter MYBIKE