Max Fuchs
· 07.02.2025
Machen wir’s kurz: Der Testsieg geht an das Canyon Neuron CF 7. Das war absehbar und dürfte auch den eingefleischten BIKE-Leser nicht verwundern. Kaum ein anderes Bike räumt in unseren Vergleichstests so konstant Testsiege ab. Nun, da der Schleier um die Bestnote gelüftet ist, bleibt nur noch zu klären, was dem Neuron speziell in diesem Test die Oberhand verleiht.
Da unser BIKE-Testurteil preisunabhängig ist, darf sich das Neuron CF 7 neben dem Testsieg auch eine Auszeichnung für das beste Preis-Leistungs-Verhältnis ans Revers heften. Für nur 3099 Euro schicken die Koblenzer mit Abstand das günstigste Bike in den Vergleich – inklusive Vollcarbon-Rahmen wohlgemerkt.
Zum Vergleich: Beim 1400 Euro teureren GT Sensor besteht nur der Hauptrahmen aus Carbon, der Hinterbau jedoch aus Aluminium. Der Rahmen des nur 300 Euro teureren NS Define wird sogar komplett aus Leichtmetall gefertigt.
Mit dem Carbon-Chassis legt Canyon die Basis für ein gutes Gesamtgewicht. Gepaart mit den leichtesten Laufrädern reicht es locker für den Bestwert: 13,67 Kilo ohne Pedale. Damit schlägt das Neuron CF 7 das zweitleichteste Bike von GT um 580 Gramm!
Das übrige Budget investieren die Produktmanager gekonnt in ein sensibles Fox-Fahrwerk und griffige Bremsen. Die einfache Shimano-Deore-Schaltgruppe gehört zwar auf dem Papier zu den günstigsten Antrieben im Test, leistet sich in der Praxis aber keine Schwächen.
Mit diesem gut durchdachten Ausstattungspaket im Gepäck setzt der Kandidat im Gelände zum Schlusssprint an. Die Federelemente von Fox markieren in Sachen Ansprechverhalten, Komfort und Schluckvermögen die Benchmark in diesem Test. Kein Fahrwerk zähmt zickiges Gelände so souverän wie das des Neuron.
Die Kombination aus moderatem Reach und hoher Front platziert den Fahrer aufrecht und sicher hinter dem Cockpit. Dazu noch die langen Kettenstreben, mit denen das Canyon auch seitens der Geometrie den Sicherheitsfaktor hochhält. Verwinkelte Strecken sowie Spielereien auf dem Trail gehen ebenfalls gut von der Hand – wenn auch nicht ganz so leicht wie mit der Konkurrenz von YT Izzo.
Die Sitzposition gefällt auf Anhieb. Perfekt ausbalanciert und angenehm kompakt platziert die Geometrie den Fahrer über dem Rahmendreieck. Typisch Canyon: im Uphill bleibt der Hinterbau auch im Wiegetritt angenehm ruhig. Nur das Fahrwerk des GT Sensor ST wandelt den Fahrer-Input noch effizienter in Vortrieb um.
Das geringe Gewicht und die schnellen Reifen sind ein willkommener Mehrwert auf langen Touren. Einziges Manko: Auch wenn die Reifenkombi am besten rollt, hätten wir uns zumindest an der Front die griffigere Soft-Gummimischung gewünscht.
Abgesehen von der Laborwertung und dem Top-Preis-Leistungs-Verhältnis ist das Canyon Neuron CF 7 in keiner Disziplin ein absoluter Überflieger. Vielmehr sammelt es in allen Bereichen konstant gute Noten und liefert so in Summe das beste Gesamtpaket ab. Egal, ob lange Touren, schnelle Laps auf den Hometrails oder technische Abfahrten – das Neuron kommt mit jedem Szenario zurecht und schont nebenbei noch den Geldbeutel.