MTB reduziertGeiz-geil? Die besten Schnäppchen für Mountainbiker

Max Fuchs

 · 15.11.2024

Wer schon immer mal das flachste und auch eines der schnellsten Race-Hardtails aller Zeiten besitzen wollte, hat jetzt die perfekte Gelegenheit, um zuzuschlagen: 3599 Euro statt 5899 Euro.
Foto: Cannondale
Die besten MTB-Schnäppchen zum Saisonende 2024 im Überblick.
Die Lager vieler Hersteller sind noch zum Bersten voll mit den Überbleibseln des Corona-Booms. Um Platz für neue Modelle zu schaffen, werfen Bikeshops und Online-Händler mit Rabatten nur so um sich. Wir zeigen die besten Schnäppchen von Race bis Enduro.

Auslaufmodelle werden zum Saisonende von den Herstellern traditionell mit krassen Rabatten versehen. Aufgrund der inflationsbedingt geringen Kaufkraft versucht die Industrie außerdem, selbst brandneue Modelle zu Schleuderpreisen unter die Leute zu bringen. Noch nie war es so einfach, selbst prestigeträchtige und top ausgestattete Modelle zu fairen Preisen zu bekommen. Wir haben uns umgeschaut und ein paar Angebote

7799 € statt 8999 €: Trek Supercaliber SLR 9.9 X0 Gen. 2

Die zweite Generation des Trek Supercaliber sticht nicht nur durch seinen besonderen Iso-Strut-Hinterbau auf, sondern spielt auch bei den aktuellen Rabatt-Schlachten vorne mit.: 7799 Euro statt 8999 Euro für das Trek Supercaliber SLR 9.9 X0 Gen. 2.Foto: TrekDie zweite Generation des Trek Supercaliber sticht nicht nur durch seinen besonderen Iso-Strut-Hinterbau auf, sondern spielt auch bei den aktuellen Rabatt-Schlachten vorne mit.: 7799 Euro statt 8999 Euro für das Trek Supercaliber SLR 9.9 X0 Gen. 2.

Als Trek 2019 die Neoprenabdeckung an Jolanda Neffs Worldcup-Bike lüftete und der Öffentlichkeit das erste Supercaliber präsentierte, war die Verwirrung groß: Ist es ein Hardtail? Ist es ein Fully? Die Dämpfungstechnologie mit in den Rahmen teilintegriertem Federbein hatte die Welt an einem Racebike bisher noch nicht gesehen.

Am “Iso Strut” getauften Hinterbausystem hält Trek auch bei der zweiten Supercaliber-Generation fest. Mit fünf Millimeter mehr Einbaulänge und 7,5 Millimeter mehr Hub wächst der Federweg am Heck beim aktuellen Modell von 60 auf 80 Millimeter. Auch neu: die schwimmende hintere Bremsaufnahme, 110 Millimeter Federweg an der Gabel und eine längere und flachere Geometrie.

Faktencheck:

  • Gewicht: 11 Kilo ohne Pedale
  • Federweg: 110 mm vo. / 85 mm hi.
  • Laufradgröße: 29-Zoll
  • Rahmenmaterial: Carbon
  • Gabel/Dämpfer: Rockshox Sid SL Ultimate/Rockshox Sid Luxe Iso Strut
  • Schaltung/Bandbreite: Sram X0 Eagle Transmission/520 %
  • Bremsen: Sram Level ULT/ 180/160 mm
  • Laufräder: Bontrager Kovee Pro 30
  • Reifen: Bontrager Sainte-Anne RSL 29 x 2.40
  • Sattelstütze/Hub: Rockshox Reverb AXS/150 mm
  • max. Systemgewicht: 136 kg
  • Garantie: lebenslang
  • Besonderheiten: Lenker-Vorbau-Einheit; Iso-Strut-Dämpfer
  • Stärken: extrem stark im Antritt, stabiler Geradeauslauf, agiles Handling
  • Schwächen: wenig Hinterbau-Reserven im ruppigen Gelände

Mit diesen Updates sammelte das außergewöhnliche Racefully im BIKE-Test bereits Bestnoten. Wie eine Rakete schießt das Supercaliber vom Fleck. Der straffe Iso-Strut-Hinterbau bleibt auch bei harten Antritten quasi bewegungsfrei. Während man bei so manch anderem Racefully vor dem Sprint erst noch den Lockout-Hebel umlegen muss, wandelt das Supercaliber kräftige Antritte augenblicklich in Vortrieb um.

Trotz Antriebsneutralität filtert das eigenständige Fahrwerk kleine Unebenheiten erstaunlich sensibel aus dem Untergrund. Im Sitzen über groben Schotter, Wald- und Wiesenwege bringt das einen spürbaren Komfort-Vorteil zu jedem Hardtail. Bei schnellem Geradeauslauf liegt das Supercaliber wie ein Brett auf der Strecke. Die gewachsene Länge macht sich mit hohem Sicherheitsempfinden bezahlt.

Trotzdem bleibt das Trek auch bei niedrigen Geschwindigkeiten agil. Es lässt sich einfach über Hindernisse lupfen und wuselt geschickt durch enge Kurven. Einzige Kritik: Der gefederte Hinterbau verzeiht zwar mehr Fehler als ein Hardtail, kommt aber nicht an die Reserven anderer aktueller Racebikes heran. Beispielsweise bei Sportokay gibt’s gerade das Trek Supercaliper im Angebot.

3599 € statt 5899 €: Cannondale Scalpel HT Carbon 1

Wer schon immer das flachste und auch eines der schnellsten Race-Hardtails aller Zeiten besitzen wollte, hat jetzt die perfekte Gelegenheit, um zuzuschlagen: 3599 Euro statt 5899 Euro.Foto: CannondaleWer schon immer das flachste und auch eines der schnellsten Race-Hardtails aller Zeiten besitzen wollte, hat jetzt die perfekte Gelegenheit, um zuzuschlagen: 3599 Euro statt 5899 Euro.

Faktencheck:

  • Gewicht: 9,6 Kilo
  • Federweg: 110 mm vo.
  • Laufradgröße: 29-Zoll
  • Rahmenmaterial
  • Gabel: Lefty Ocho 120 Carbon
  • Schaltung/Bandbreite: Sram X0 Eagle Transmission/520 %
  • Bremsen: Shimano Deore XT/ 160/160 mm
  • Laufräder: HollowGram 25
  • Reifen: Schwalbe Racing Ray/Ralph; Evo Speedgrip 29 x 2.25
  • Sattelstütze/Hub: C1 Carbon/-
  • max. Systemgewicht: 138 kg
  • Garantie: lebenslang
  • Besonderheiten: Lefty-Federgabel; integrierter Nabensensor
  • Stärken: extrem laufruhig sehr sensible Federgabel komfortabel
  • Schwächen: vergleichsweise sperrig

Das flachste Race-Hardtail aller Zeiten (66,5 Grad Lenkwinkel) ist nicht nur uns Testern positiv in Erinnerung geblieben. Auch bei unseren Lesern kam das Bike so gut an, dass es 2022 zum Hardtail of the Year gewählt wurde. Mit seiner extrem laufruhigen Geometrie und 110 Millimetern Federweg gehört es drei Jahre später immer noch zu den spannendsten Race-Hardtails auf dem Markt. Die Abfahrtsqualitäten suchen ihresgleichen. Die flexenden Kettenstreben erhöhen den Komfort. So glänzt das Bike nicht nur auf der Langstrecke, sondern macht auch auf Tour eine gute Figur. Das Cannondale Scalpel gibt’s zum Beispiel aktuell bei Biker-Border im Angebot.

2299 € statt 3699 €: Cube Stereo One22 HPC EX 29 MY23

Das Cube One22 ist ein Klassiker für die Tour. Es ist leicht, wendig und mag Singletrails und verwinkelte Kurse. Auch gut: Bei den aktuellen Rabatten schont es auch den Geldbeutel. 2299 statt 3699 Euro für das Cube Stereo One22 HPC EX 29 MY23.Foto: CubeDas Cube One22 ist ein Klassiker für die Tour. Es ist leicht, wendig und mag Singletrails und verwinkelte Kurse. Auch gut: Bei den aktuellen Rabatten schont es auch den Geldbeutel. 2299 statt 3699 Euro für das Cube Stereo One22 HPC EX 29 MY23.

Faktencheck:

  • Gewicht: 13,3 Kilo
  • Federweg: 130 mm vo. / 120 mm hi.
  • Laufradgröße: 29-Zoll
  • Rahmenmaterial: Carbon
  • Gabel/Dämpfer: Fox 34 Float Factory/ Fox Float X Factory
  • Schaltung/Bandbreite: Shimano XT 1x12/510 %
  • Bremsen: Shimano XT/ 203/180 mm
  • Laufräder: Newmen Evolution SL
  • Reifen: Maxxis Minion DHF/DHR; DC Exo 29 x 2,40
  • Sattelstütze/Hub: Fox Transfer Factory/150 mm
  • max. Systemgewicht: 115 kg
  • Garantie: 3 Jahre
  • Stärken: verspieltes Handling, geländegängige Ausstattung, komfortable Sitzposition
  • Schwächen: Hinterbau wippt, zäh rollende Reifen

Das Cube One22 ist ein Klassiker für die Tour. Es ist leicht, wendig und mag Singletrails und verwinkelte Kurse. Zudem fiel das Bike in unseren Tests immer durch sein unschlagbares Preis-Leistungs-Verhältnis auf – ganz egal, welche Ausstattungsvariante. So bleiben auch beim aktuell stark rabattierten Cube Stereo One22 HPC EX aus dem Modelljahr 2023 keine Wünsche offen. Besonders erfreulich: Speziell dieses Modell kommt ab Werk mit griffigen Maxxis-Minion-Reifen und einer starken Bremsanlage. Das verleiht dem sonst sehr sportlichen Bike einen Downhill-Boost.

6250 € statt 12.500 €: Specialized S-Works Stumpjumper Transmission

14.500 Euro kostet das aktuelle Specialized S-Works Stumpjumper in der Topausstattung! Das ebenso luxuriös ausgestattete Vorgänger-Modell (im Bild) kostet weniger als die Hälfte.Foto: Specialized14.500 Euro kostet das aktuelle Specialized S-Works Stumpjumper in der Topausstattung! Das ebenso luxuriös ausgestattete Vorgänger-Modell (im Bild) kostet weniger als die Hälfte.

14.500 Euro kostet das aktuelle Specialized S-Works Stumpjumper auf der Hersteller Seite in der Topausstattung! Damit gehört der Klassiker nicht nur zu den prägendsten Modellen der Mountainbike-Geschichte, sondern auch zu den teuersten. Doch wer glaubt, dass bei Specialized nur Top-Verdiener in den Genuss von High-End-Bikes kommen, der irrt.

Warum? Der Branchenriese sitzt aktuell noch auf den Restbeständen des Vorgängermodells. Um die Lager zu räumen, werden die Edelschlitten von gestern – wie das S-Works Stumpjumper mit Transmission-Antrieb im Bild oben – bei Specialized gerade zu absoluten Traumtarifen gehandelt. Für weniger als die Hälfte der aktuellen UVP schießt man sich hier hervorragende Fahrqualitäten und ein Ausstattungspaket, das seinesgleichen sucht.

Faktencheck:

  • Gewicht: 12,8 Kilo
  • Federweg: 140 mm vo. 130 mm hi.
  • Laufradgröße: 29-Zoll
  • Rahmenmaterial: Carbon
  • Gabel/Dämpfer: Fox Foat 34 Factory / Fox Float DPS Factory
  • Schaltung/Bandbreite: Sram XX SL Eagle Transmission/520 %
  • Bremsen: Sram Code Ultimate Stealth/ 200/180 mm
  • Laufräder: Roval Control 240
  • Reifen: Specialized Butcher/Purgatory; Grid T9/T7 29 x 2,3
  • Sattelstütze/Hub: Rockshox Reverb AXS/170 mm
  • max. Systemgewicht: 136 kg
  • Garantie: lebenslang
  • Besonderheiten: Staufach im Unterrohr
  • Stärken: ausbalanciertes Fahrwerk, stark im Antritt, intuitives Handling
  • Schwächen: keine

Das Vorjahres-Stumpi verfügt über einen brutal leichten Rahmen. In Größe M (S3) wiegt dieser samt integriertem Staufach nur 2096 Gramm ohne Dämpfer. Bergauf geht es mit dem Alleskönner wortwörtlich über alle Berge. In sämtlichen Ausführungen attestierten unsere Tester dem Stumpjumper einen sehr antriebsneutralen Hinterbau, der erstklassigen Vortrieb und gleichzeitig auch Traktion generiert.

Wie gefällt Ihnen dieser Artikel?

Auch gut für lange Tage im Sattel: Dank Staufach im Unterrohr genügt ein kleiner Rucksack auf Tour. Auch wenn andere Modelle in der All-Mountain-Kategorie mittlerweile mehr Federweg bieten, lässt das Specialized bergab nichts anbrennen. Das Fahrwerk funktioniert erstklassig, spricht sensibel an und bietet dennoch genügend Gegenhalt.

Die Fahrposition erntete ebenfalls stets großes Lob von allen Testern. Man steht tief hinter dem Cockpit und schön zentral im Bike. Das verleiht Sicherheit und eine perfekte Kontrolle in jeder Situation. Die kurzen Kettenstreben erzeugen ein direktes Handling, womit sich das Stumpi schön verspielt fährt und mühelos aufs Hinterrad geht. Ein absoluter Knaller!

Meistgelesene Artikel

1

2

3

2999 € statt 4399 €: Radon Jab MX 9.0

Noch kein halbes Jahr auf dem Markt und schon um 1400 Euro reduziert. Das Radon Jab MX 9.0 kostet aktuell anstatt 4399 Euro nur 2999 Euro.Foto: RadonNoch kein halbes Jahr auf dem Markt und schon um 1400 Euro reduziert. Das Radon Jab MX 9.0 kostet aktuell anstatt 4399 Euro nur 2999 Euro.

Faktencheck:

  • Gewicht: 14,5 Kilo
  • Federweg: 160 mm vo. / 160 mm hi.
  • Laufradgröße: 29-Zoll vo. / 27,5-Zoll hi.
  • Rahmenmaterial: Carbon
  • Gabel/Dämpfer: Rockshox Lyrik Ultimate/Fox Float X2 Performance
  • Schaltung/Bandbreite: Sram NX/GX, 1x12/520%
  • Bremsen: Magura MT5/ 203/203 mm
  • Laufräder: DT Swiss E1900
  • Reifen: Maxxis Assegai/Minion DHR II Exo+ Maxxgrip/-terra 29/27,5 x 2,5/2,4
  • Sattelstütze/Hub: SDG Tellis/150 mm
  • max. Systemgewicht: 115 kg
  • Garantie: 2 Jahre
  • Besonderheiten: Staufach mit Boa-Verschluss; integrierte Kabelführung
  • Stärken: leichtfüßiges Handling, breiter Einsatzbereich
  • Schwächen: auffällig viel Flex im Rahmen, Sitzposition nicht ideal für Uphills

Noch kein halbes Jahr auf dem Markt und schon um 1400 Euro reduziert. Doch das Radon Jab MX kann nicht nur günstig. Im BIKE-Test glänzte das 14,5 Kilo (!) leichte Enduro mit seinem superquirligen Handling. Spielereien auf dem Trail? Easy! Lange Touren? Auch kein Problem. Dennoch kann das Bike seitens der Geometrie auch mit viel Laufruhe punkten. Zudem fällt die Front hoch genug aus, um in steilen Downhills schön hinterm Cockpit zu stehen. Kurzum: Es gibt kaum ein Enduro, das Gewicht und Vortrieb besser mit einer anständigen Abfahrts-Performance in Einklang bringt.

4799 Euro statt 5999 Euro: Canyon Torque Mullet CF 9

Viel Freeride-Bike für wenig Geld - das fand man beim Canyon Torque bislang auch ohne Rabatte. Aktuell gibt´s beim Kauf der Torque Mullet CF 9 sogar 1200 Euro geschenkt.Foto: CanyonViel Freeride-Bike für wenig Geld - das fand man beim Canyon Torque bislang auch ohne Rabatte. Aktuell gibt´s beim Kauf der Torque Mullet CF 9 sogar 1200 Euro geschenkt.

Faktencheck:

  • Gewicht: 16,1 Kilo
  • Federweg: 170 mm vo. / 170 mm hi.
  • Laufradgröße: 29-Zoll vo. / 27,5-Zoll hi.
  • Rahmenmaterial: Carbon
  • Gabel/Dämpfer: Rockshox ZEB Ultimate/Super Deluxe Ultimate
  • Schaltung/Bandbreite: Sram X0 Eagle Transmission/520 %
  • Bremsen: Sram Code RSC/ 220/200 mm
  • Laufräder: DT Swiss FR1700
  • Reifen: Maxxis Assegai/Minion DHR II Maxxgrip/-terra 29/27,5 x 2,4/2,5
  • Sattelstütze/Hub: Canyon G5/ 200 mm
  • max. Systemgewicht: 120 kg
  • Garantie: 6 Jahre
  • Besonderheiten: Flipchip; kommt wahlweise als 29er oder als Mullet-Bike
  • Stärken: sattes Fahrwerk, laufruhige Geometrie, top ausgestattet
  • Schwächen: es gibt verspieltere Modelle

Freerider landen bei den aktuellen Rabattschlachten mit dem Canyon Torque garantiert einen Treffer. Geht es um Highspeed, gehört der Kandidat zu den souveränsten seiner Art. Der üppige Reach und der lange Radstand machen es möglich. Wo andere Bikes bereits zur Flipperkugel mutieren, bleibt das Torque stabil. Auch der Hinterbau kann restlos überzeugen. In der Mullet-Konfiguration punktet das Canyon aber nicht mit Laufruhe. Dank kurzem Heck liebt es auch Tricksereien und Manuals. Unser Preis-Tipp: das CF-9-Modell aus Carbon mit einem High-End-Fahrwerk von Rockshox.

Meistgelesen in der Rubrik Fahrräder