Dabei macht das skurrile Gefährt in seiner Heimat, den Niederlanden, durchaus Sinn. Denn dort gibt es tatsächlich Mountainbike-Rennen über endlos lange Sandstrände. Und genau dafür ist das mattschwarze Bike gemacht. Wenn auch optisch ein Crosser, ähneln Geometrie und Rahmendetails doch eher denen eines 29ers. Entsprechend laufruhig und sicher fährt sich das Beachracer auch. Die Reifenfreiheit für 2,35 hinten und 2,1er vorne, mechanische Disc-Bremsen, Einfach-Kurbel mit Kettenführung sowie der spezielle Lenker – der viel Kontrolle in der Aero-Position bietet und dennoch auch oben gut zu greifen ist – sind weitere Kuriositäten.
Über die Brems-Schalthebel-Kombi aus der 105er-Straßengruppe ist das Bike zudem schnell auf 2x10 umgerüstet, falls gewünscht. Für unsere Wege und Trails ist der riesige Super-Moto-Slick-Reifen hinten aber doch zu extrem. Deshalb haben wir für den Test einen 2,25er-Thunder-Burt montiert. Der Erstkontakt mit dem Beachracer ist eine Mischung aus Respekt und Unglauben. Hat man sich aber erst einmal an die tiefe, schmale Lenkposition und die gestreckte Haltung gewöhnt, macht das Beachracer selbst auf heimischen Trails ungemein viel Spaß. Aus den großvolumigen Reifen und der angenehm flexenden Carbon-Gabel zieht das Bike eine Menge Komfort. Die mechanischen Disc-Stopper arbeiten zwar nicht auf Mountainbike-Niveau, verzögern das Bike aber immer sicher.
Eigentlich als Nischenprodukt für Strandrennen entwickelt, hat das Beachracer mit geringen Änderungen das Potenzial, ein wunderbar komfortables Trainingsgerät für Forststraßen und flowige Trails zu werden. Mit seinem 29er-artigen Handling ist es vor allem für Biker interessant, denen der Crosser schon zu extrem ist.
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