Das E-Bike Hardtail Fathom E+ ist bei Giant schon länger unverändert im Programm. Das merkt man dem Hardtail mittlerweile an: Syncdrive-Motor der vorigen Generation, kleine Akkus, konservative Geometrie. Höchste Zeit also für ein Update. Für 2024 legt Giant das Fathom deshalb komplett neu auf und überarbeitet alle wichtigen Bestandteile. Rahmen, Motor und Akku sind komplett neu, auch Ausstattung und Geometrie wurden für 2024 deutlich angepasst.
Für das neue Fathom hat Giant den Rahmen von Grund auf überarbeitet. Im direkten Vergleich zum Vorgänger fällt der deutlich modernere und geradlinigere Look auf, der an das neue Fully Stance E+ erinnert. Die frische Optik ist dabei ein Nebenprodukt der neu designten Geometrie. Konkret: Der Lenkwinkel wurde um zwei Grad auf 66 Grad abgeflacht, der Sitzwinkel des neuen Bikes fällt ein Grad steiler aus und liegt jetzt bei 75 Grad. Der Hauptrahmen wurde etwas verlängert. Alles willkommene Änderungen, die das Fathom E+ auf die Höhe der Zeit heben und dem Bike sowohl eine komfortablere Sitzposition auf Tour, wie auch mehr Souveränität im Gelände bringen sollten.
Die zweite große Änderung neben dem neuen Rahmen: In allen drei Fathom E+ Modellen steckt jetzt die neueste Motorengeneration von Giant auf der Hardware-Basis des neuen Yamaha PW-X3 mit Giant Software. Die günstigeren Modelle kommen dabei mit dem Syncdrive Sport 2 Antrieb mit maximal 75 Newtonmetern und einem Akku mit 650 Wattstunden, das Topmodell bekommt den Pro 2 Antrieb mit 85 Newtonmetern und einen dicken 800er Akku für noch mehr Reichweite. Der große Akku besteht dabei aus 22700er Zellen von Panasonic, die so aktuell nur Giant verbaut. Sie liefern eine höhere Energiedichte und entwickeln weniger Wärme als die Vorgänger. Das soll sich auch positiv auf die Lebensdauer der Akkus auswirken. Mit dem optionalen Range Extender (250 Wh / 599 Euro) kann die Reichweite für extralange Touren noch erweitert werden.
Die Motoren werden über die All-in-One Remote Ride Control Dash bedient, die auch über ein kleines Farbdisplay für die wichtigsten Daten auf Tour sowie eine ANT+ und eine Bluetooth Schnittstelle verfügt. Leider unserer Erfahrung nach nicht die reaktivste oder am besten ablesbarste Lösung, die Konnektivität ist aber top. So lassen sich etwa Pulsgurte mit der Remote koppeln um während der Fahrt die Herzfrequenz im Auge zu behalten. Per Bluetooth und App kann man die Motorpower und Reaktivität auf die persönlichen Vorlieben anpassen.
Der Einstiegspreis für das neue Giant E-Hardtail Fathom liegt bei 3499 Euro, die drei verfügbaren Modelle sind insgesamt etwas unterschiedlich ausgelegt. Während das Fathom E+ 2 mit versenkbarer Sattelstütze Mountainbike-Einsteiger ins Visier nimmt, richten sich die Modelle mit dem Zusatz EX mit Schutzblechen, Seitenständer und Gepäckträger auch an Pendler und Tourenradler, die ab und an auf unbefestigte Wege abbiegen wollen. Schön: Alle Modellen sind wie bei Giant üblich bis 156 Kilogramm Gesamtgewicht (Fahrer, Bike und Gepäck) zugelassen. Damit eignen sie sich auch für schwere Fahrer und viel Zuladung.
Konkurrenz müssen die Fathom E+ Modelle vor allem aus dem eigenen Haus fürchten. Speziell das Stance E+ ist nur wenig teurer als das Fathom und dabei oft besser ausgestattet. Wer zum Beispiel auf den großen Akku und den Pro-Motor verzichten kann, bekommt mit dem Stance E+ EX ein ausgereiftes SUV-Fully zum selben Preis wie das vergleichbar ausgestattete Fathom E+ Hardtail.
Mit dem neuen Motor und dem frischen Rahmen inklusive überarbeiteter Geometrie verpasst Giant dem Fathom E+ wichtige Updates. Schön zu sehen: Auch das günstigste Modell kommt mit Tele-Stütze. Der Preis ist fair, auch wenn das Fathom E+ um 3500 Euro im aktuell sehr umkämpften Markt zu Anfang keinen ganz leichten Stand haben dürfte. - Adrian Kaether, Redakteur für BIKE und EMTB