Jan Timmermann
· 24.12.2025
Nicht nur in der BIKE-Redaktion finden sich noch viele Fans des klassischen Hardtails. Auch viele Hersteller setzen weiter auf Gelände-Fahrräder mit starrem Heck. Noch haben die trendigen Gravelbikes und federwegsstarke Fullys dem Hardtails also das Wasser nicht abgegraben. Auch 2025 rollten wieder interessante Bikes dieser Gattung auf den Markt. Manche profilieren sich als rassige Racebikes, andere gehen mit der Gravel-Disziplin eine Liaison ein und mausern sich zum Bikepacking-Untersatz. Wieder andere besinnen sich einfach auf die Werte, welche ein Hardtail schon immer attraktiv machten. Vom ausoptimierten, sündteuren Spezialisten bis zum unkomplizierten Daily-Rider: Diese zehn Hardtails sind uns aus 2025 im Gedächtnis geblieben.
Direktversender Radon legte in diesem Jahr sein Race-Hardtail Jealous neu auf - und bläst damit zum Angriff auf das beliebte Gravelbike. Als preisgünstiger Allrounder will der Carbon-Renner im seichten Gelände ebenso punkten, wie beim Strecke-Machen. Optisch stechen eine integrierte Sattelklemmung und die durch den Steuersatz verlaufenden Züge hervor. Zwei stark ausgestattete Varianten ab 2999 Euro und ab 9,2 Kilo stehen zur Auswahl.
Das Scott Scale Gravel polarisiert, wie kaum ein anderes Bike. Die einen sehen im Starrgabel-Hardtail eine Hommage an die 90er, die anderen die Zukunft des Gravelbikens. Die breiten Reifen und der klassische Flatbar sind für das Handling im Gelände ein Segen. Für die Arodynamik gibt’s Inner-Barends serienmäßig. Attraktive Preise ab 1399 Euro und leichte Gewichte ab 9,1 Kilo sprechen für die Rückkehr des Konzeptes auf die ganz große Bühne.
Das Merida Big. Nine ist kompromisslos, radikal und leicht: Ein Race-Hardtail, wie es 2025 sein muss. Die extrem lange Geometrie ist in Kombination mit einem geringen Gesamt- und Laufradgewicht eine explosive Mischung. Im Test begeisterte das Hardtail mit seinem progressiven Charakter: Mit diesem Bike muss man einfach schnell fahren. Mit Carbonrahmen startet das XC-Geschoss bei 3199 Euro und erreicht Gewichte um 9,1 Kilo.
2024 konnte sich das Bike Ahead The Frame Hardtail einen prestigeträchtigen BIKE-Testsieg unter den Race-Hardtails sichern. Für die Eurobike 2025 schob die Carbon-Manufaktur einen Knaller nach: den nur 7,75 Kilo leichten Dreambuild des The Frame mit dem Namen “The One”. Im Einzelstück mit 120-Millimeter-Lefty-Gabel steckt nicht nur viel Tuning-Liebe, sondern auch jede Menge Handarbeit. Der 1978,99 Euro teure Rahmen wird in Portugal gefertigt und bei Würzburg veredelt.
Das VPace Matz 29L blieb uns bei unserem großen Kinderbike-Test beim BIKE Jugendcamp 2025 als vielseitiges Jugend-Mountainbike in Erinnerung. Gleichzeitig Trail- als auch Touren-tauglich deckt das 11,2 Kilo leichte und 2149 Euro teure Alu-Hardtail einen extrem großen Einsatzbereich ab. VPace integriert das gute Überrollverhalten großer 29er Laufräder am Matz29L in ein altersgerechtes Konzept für junge Biker um 160 Centimeter Körpergröße.
Ein Mountainbike-Hardtail für 1199 Euro: Rose schafft mit dem neuen PDQ AL ein Angebot, das es so nicht mehr bei vielen Herstellern gibt. Der deutsche Direktversender präsentierte in diesem Jahr die preisattraktive Aluminium-Version seines Hardtail-Modells PDQ (”Pretty Damn Quick”). Auf eine moderne Geometrie, eine Dropper-Post und eine Federgabel mit 120 Millimetern Federweg muss auch das günstige Hardtail nicht verzichten. Mit Gewichten ab 14,3 Kilo ist Rose PDQ AL robust ausgelegt.
Auch bei Canyon hat man erkannt, dass Hardtails im Crosscountr-Worldcup nur noch eine untergeordnete Rolle spielen. Deshalb durchzog der Carbon-Flitzer Exceed 2025 eine Metamorphose in Richtung Tour, Abenteuer und Trainingsgerät. Das Hardtail des Koblenzer Versenders zeichnet sich weiter durch ein respektables Gewicht von 10,3 Kilo und eine gewohnt hochwertige Ausstattung aus. Ein Staufach im Unterrohr, eine längere sowie flachere Geometrie und mehr Anschraubpunkte für Flaschenhalter prädestinieren das neue Canyon Exceed als “Daily Rider” oder Alternative zum Gravelbike. Los geht’s ab 1999 Euro.
Früh im Winter 2025 gab Marin ein umfassendes Update für seine Hardtail-Familie Team Marin bekannt. Im Schaufenster wirbt das aktualisierte Bike der Kultmarke mit einem solidem Alu-Rahmen und Preisen ab 1600 Euro. Um den Gabel-Federweg von 120 Millimetern wurde eine moderne Geometrie entwickelt, um im Gelände eine Schippe Fahrsicherheit draufzulegen. Diverse Anpassungen bei den Rahmendetails sollen außerdem die Usability verbessert und das Gewicht gesenkt haben.
Ritchey präsentierte in diesem Jahre eine überarbeitete Version des P-29er Mountainbike-Rahmens. Der Stahlrahmen-Klassiker erhielt endlich ein konisches Steuerrohr und ist nun auch für Dropper-Posts vorbereitet. Mit 29-Zoll-Laufrädern und einer auf 100-Millimeter-Federgabeln ausgelegten Geometrie zielt der P-29er auf Cross-Country- und leichte Trail-Einsätze. Auch Ritchey ist natürlich längst auf den Gravel-Trend aufgesprungen: Der P-29 lässt sich nach Belieben auch mit Dropbar als vielseitiges Gravelbike aufbauen. Ab 990,70 Euro ist der gut 2300 Gramm schwere Kult-Rahmen zu haben.
Das neue Moots Scrambler präsentiert sich als Adventure-Bike für Bikepacking-Trips abseits der Zivilisation. Mountainbike-Merkmale wie 29 Zoll Laufräder treffen auf einen Gravelbike-Lenker und einen Titan-Rahmen. Der edle Zwitter wird nur in begrenzter Stückzahl in den USA gebaut, ist jedoch auch hierzulande erhältlich. Mit mindestens 8195 Euro fürs Komplettbike oder 4660 Euro für den Rahmen wird das Scrambler für die meisten Weltenbummler ein Traum bleiben. Sammler nehmen für die exklusive Topo-Anodisierung nochmal mehr Geld in die Hand.