Hardtails rocken! Glaubt man den Aufrufzahlen einschlägiger Suchmaschinen, sind wir alle ganz verrückt nach Hardtails. Warum auch nicht? Wer einmal auf einem schnellen, stressfreien Bike durchs Gelände geflogen ist, der wird verstehen, warum der Charme eines Hardtails niemals alt wird.
Ohne Heck-Federung verpufft keine Energie in wartungsaufwändigen Hinterbauten. Ohne das Zusatzgewicht von Lagern und Dämpfer sind viele leichte Hardtails nicht nur schnell, sondern auch echte Spaßmaschinen. Noch dazu muss man per se kein Millionenerbe sein, um sich ein Hardtail-MTB gönnen zu können. Wer will, kann natürlich auch eine ganze Stange Geld für ein solches Sportgerät ausgeben, das auf den ersten Blick einfach aussieht.
Bei genauerem Hinsehen wird jedoch schnell klar, warum hochgezüchtete Rennmaschinen, wie etwa das Pinarello Dogma XC, auch fünfstellige Summen kosten können. Wer der Faszination für Hardtail-Mountainbikes immer noch nicht folgen kann, sollte sich unbedingt die folgenden Kandidaten anschauen. Das sind die 10 spannendsten Hardtails 2024.
Mit knapp unter 8,2 Kilo wiegt das VPace C4M weniger als ein kleiner Kasten Bier. Und das beste daran: Es kostet noch nicht einmal ein Vermögen. Für 3199 Euro kommt der Rigid-Racer mit leichtgewichtiger Carbon-Starrgabel, hochwertigen Magura Bremsen und Sram GX Eagle Schaltung. Extraleichte Anbauteile aus eigenem Hause helfen beim Traumwert an der Waage. Mit leichten Laufrädern räumt das C4M Hardtail im Bike-Labor Bestwerte ab.
Durch sanftes Gelände lässt sich das VPace bewegen wie der geölte Blitz, und macht klar, warum leichte Bikes einfach geil sind. Gewicht und Spritzigkeit machen den meisten Gravelbikes im selben Preisbereich große Konkurrenz. Im Vergleich mit ihnen bietet das Hardtail zudem etwas mehr Reserven für den Einsatz abseits befestigter Wege. Auf Wurzel-Trails geht der sportliche Charakter und der Minimal-Komfort bald an die Substanz. Trotzdem ist das pfeilschnelle VPace C4M für uns eines der Hardtail-Highlights 2024.
Als Fitnessbike und Partner für Vollgas-Feierabendrunden hat mich das VPace C4M absolut überzeugt. Trail-Abstecher kosten mit dem steifen Bike mächtig Körner. Eine Starrgabel muss man am Hardtail schon wirklich wollen, dann aber ist die Kombination aus Minimalgewicht und langer Geometrie ein echter Spaßbringer. Eigentlich sollte jeder sportlich-ambitionierte Biker eine Rennfeile wie das VPace im Fuhrpark haben. - Jan Timmermann, BIKE-Testredakteur
Gerade für Einsteiger machen Hardtails viel Sinn: Der Anschaffungspreis bleibt in den meisten Fällen überschaubar und auf den unkomplizierten Bikes lernen Novizen Fahrtechniken oft schneller. Deshalb testeten wir Anfang des Jahres Hardtail-Mountainbikes für Neueinsteiger. Unter sieben günstigen Modellen mit Alu-Rahmen ging das Canyon Grand Canyon 8 als Testsieger hervor hervor. Das gute Preis-Leistungsverhältnis und der breite Einsatzbereich des Bikes mit 120-Millimeter-Gabel konnten uns voll überzeugen. Für 1440 Euro bekommt man bei Canyon dank Direktversender-Konzept neben der Fox-Federgabel einen funktionalen Antriebs-Mix aus Shimano SLX und XT Komponenten.
Das Canyon Grand Canyon 8 schafft den Spagat zwischen Vortrieb und Geländegängigkeit und bietet die beste Ausstattungsqualität im Test. - Max Fuchs, BIKE-Testredakteur
Auch für Kinder stellen Hardtails eine besonders gut passende Bike-Gattung dar. Auf ihr geringes Körpergewicht lassen sich die Federelemente vieler Fullys gar nicht erst einstellen. Marin präsentierte Anfang des Jahres eine ganze Palette neuer Kinder-Hardtails. Kürzlich dann auch das bunte Alcatraz 24. Kinder begeistert man am nachhaltigsten mit Action und Spaß für den Mountainbike-Sport. Deshalb ist es nur konsequent, dass Marin ein Dirtbike speziell für den Nachwuchs anbietet. Dank Starrgabel bleibt das Gewicht auf dem Boden, während die Kids auf Pumptrack und Dirtline abheben können. Kostenpunkt für den kleinen Sprungteufel: 999 Euro.
Ich selbst bin erst über Dirtbikes zum Mountainbiken gekommen. Was hätte ich früher dafür gegeben, ein Bike wie das Marin Alcatraz fahren zu können. Pumptracks waren damals noch rar. Heute sprießen die Spielplätze für Biker aus dem Boden wie Pilze. Es ist schön zu sehen, dass Marin das passende Spielzeug im Angebot hat. - Jan Timmermann, BIKE-Testredakteur
Dass E-Bikes nicht zwingend schwer sein müssen, zeigt Rose mit dem 16,86 Kilo leichten Bonero Plus. Dank Hardtail-Rahmen aus Carbon und kompaktem TQ-Motor mit maximal 50 Newtonmeter Drehmoment bleibt das Gewicht schön niedrig. Ein leichtgewichtiger 360-Wattstunden-Akku sorgt für die schlanke Silhouette und natürliche Fahreigenschaften. Mit 140 Millimetern Federweg, einer lang-flachen Geometrie und einem 800 Millimeter breiten Lenker besitzt das Rose Bonero Plus dennoch die nötige Portion Reserven für flowige Trail-Fahrten. Das Modell Bonero Plus 2 mit Shimano-XT-Antrieb kostet 4999 Euro >> hier erhältlich.
So macht E-Hardtail Spaß! Das Rose Bonero Plus überzeugt mit einem richtig runden Konzept, wertigem und durchdachtem Rahmen und starken Fahreigenschaften. Der TQ-Antrieb ist maximal unauffällig und rückt das leichte Rose so nah an ein klassisches Trail-Hardtail, dass das Bonero Plus sogar im Gelände wieder Spaß macht. Klarer Tipp für alle, für die es nicht unbedingt ein Fully sein muss. - Adrian Kaether, BIKE-Testredakteur
Leichtbau-Hardtails sind faszinierende Blüten des Mountainbike-Sports. Im Rahmen unseres Vergleichstests aktueller High-End-Hardtails konnten wir vier Supersportler gegeneinander ausfahren. Der Sieger nach Punkten: Das 8,3 Kilo leichte Bike Ahead The Frame. Erstmals bauen die Carbon-Spezialisten einen Hardtail-Rahmen. Dieser entsteht in Europa, genauer gesagt in Portugal, und kostet mit 1978,99 Euro trotzdem deutlich weniger als die Hochglanz-Produkte der meisten Konkurrenten. BIKE hatte die Chance als erstes MTB-Medium weltweit einen ausführlichen Test des The Frame durchzuführen und bekam dazu sogleich das hochgetunte, persönliche Bike von Bike Ahead Chef Christian Gemperlein zur Verfügung gestellt. Den Testsieg sichert sich das Edel-Hardtail nicht nur aufgrund des geringen Gewichts, sondern auch wegen seiner spaßigen Fahreigenschaften.
Bike Ahead-Kopf Gemperlein hat sich ein Traum-Hardtail aus Carbon aufgebaut. Bei so viel Liebe zum Detail fällt es Technik-Nerds schwer, emotional stark zu bleiben. Im Gelände begeistert The Frame mit Leichtfüßigkeit und reaktivem Handling. Fast schon grenzwertig leicht und im kompakten Custom-Setup gibt es souveränere Untersätze für Racer. Dafür ist der Fahrspaß hoch, der Rahmen kommt aus Europa und das edle Tuning-Juwel kostet weniger als die High-End-Konkurrenz aus Fernost. Testsieg für Bike Ahead! - Jan Timmermann, BIKE-Testredakteur
Dass sich Mountainbikes von Cube blendend verkaufen, ist kein Geheimnis. Allen voran die Hardtails der Reaction-Serie. Diese erhielten vor wenigen Wochen ein umfangreiches Update-Paket. Das neue Cube Reaction C:62 2025 buhlt mit einem leichten Carbon-Rahmen inklusive integrierter Sattelklemme und mit fairen Preisen um die Hardtail-Kundschaft. In der Pro-Ausführung mit Shimano-XT-Antrieb werden lediglich 1999 Euro für das 10,6 Kilo leichte Racebike fällig (>> z. B. hier erhältlich). Im BIKE-Test punktete der Tausendsassa mit Wendigkeit und Funktion.
Um erste Race- und Touren-Luft zu schnuppern, ist das neue Cube Reaction mit dem ästhetischen Carbon-Rahmen genau die richtige Wahl. Solange Steigung und Gefälle moderat bleiben, macht das wendige Hardtail Laune. Anspruchsvolle Biker vermissen Fahrwerkskontrolle und eine kompetente Reifenwahl- Jan Timmermann, BIKE-Testredakteur
Manch einer mag Hardtails einen Mangel an Komfort vorwerfen. Beim Trek Procaliber Gen 3 sind die Bedenken überflüssig. Reserven bietet nicht nur die Federgabel mit 120 Millimetern Hub, sondern auch das in den Rahmen integrierte IsoBow-Hinterbau-Konzept. Eine flexende Konstruktion am Übergang vom Oberrohr zu den Sitzstreben soll Ermüdung beim Fahrer reduzieren und gleichzeitig rund 200 Gramm Gewicht im Vergleich zum Vorgänger einsparen. Preise starten ab 1999 Euro, Gewichte ab 10,58 Kilo.
Das neue Trek Procaliber Gen3 kommt mit einer Geheimwaffe. Weniger Gewicht und mehr Komfort sind eine verlockende Kombination, die das aktualisierte Race-Hardtail von Trek noch attraktiver machen. Mehr Federweg an der Gabel und eine aktualisierte Geometrie stellen das Procaliber für moderne Cross-Country-Strecken auf. - Jan Timmermann, BIKE-Testredakteur
Ganz neu ist das Kona Unit nicht. Muss es auch nicht, denn sein vielseitiger Hardtail-Rahmen aus stahl ist absolut zeitlos. Zahlreiche Verschraubungspunkte für Trinkflaschen und Gepäck machen es zu einem idealen Bikepacking-Packesel. Für Dämpfung und Komfort sorgen 2,6 Zoll fette Reifen. Ganz leicht ist das Unit X mit 14,21 Kilo nicht, dafür hat das 1699 Euro günstige Mountainbike mit Starrgabel ganz andere Qualitäten. Top für gemütliche Touren: Der Lenkwinkel steht flach, die Sitzposition ist komfortabel.
Für den sportlichen Einsatz trägt das Kona Unit X zu viele Pfunde auf den Stahl-Rippen. Vor allem die extrem schweren Laufräder sind eine Spaßbremse. Für lange Touren mit gemächlichem Tempo taugt die komfortable Sitzposition gut. Das günstige Stahl-Hardtail ist weder Race- noch Trailbike, sondern vielmehr ein fähiger Packesel für sorglose Bikepacking-Ausflüge. - Jan Timmermann, BIKE-Testredakteur
Ghost ist sein einigen Jahren für äußerst progressive MTB-Geometrien bekannt. Mit dem neuen Ghost Lector HT schießen die Bayern aber den Vogel ab. Der Reach ist derart üppig, dass er selbst die Werte von Enduro-Bikes übertrifft. Gleichzeitig bleiben die Kettenstreben zugunsten der Wendigkeit kompakt und das Gewicht in Größe XL mit 10,24 Kilo gering. 120 Millimeter Federweg an der Gabel und 2,4 Zoll breite Reifen sorgen für zusätzliche Reserven. Preise für das potente Carbon-Hardtail starten bereits ab 2299 Euro. Das Topmodell in Sonderausstattung zum 30-jährigen Firmenjubiläum von Ghost geht für knackige 9000 Euro über die Ladentheke.
Lang und leicht - an einem Race-Hardtail wie dem neuen Ghost Lector HT 2024, ist das ein echter Gewinner-Ansatz. Erst recht, wenn dieser mit Federwegreserven, Breitreifen und einer langhubigen Variosattelstütze kombiniert wird. Mit Ausnahme der ungünstigen Lastenverteilung im Wiegetritt werden bekennende XC-Racer und Marathonisti den progressiven Charakter des teuren Modells Lector HT World Cup 30 lieben. Weniger mit entsprechender Fahrtechnik Erfahrene kann das Konzept aber überfordern. Obacht bei der Größenwahl. - Jan Timmermann, BIKE-Testredakteur
Dieses E-Bike-Hardtail speziell für Frauen mit 130-Millimeter-Federgabel sowie gutmütiger Geometrie bietet eine ganze Vielzahl von Anwendungsgebieten. Im neuen Liv Lurra E+ stecken ein Yamaha-Motor und ein Akku mit wahlweise 625 oder 800 Wattstunden Energie-Reserve. Preislich startet das E-MTB bei 3499 Euro. Auch Ausstattungsvarianten mit Schutzblechen und Gepäckträgern führt Liv im Programm. So hat das neu vorgestellte E-Hardtail das Zeug zum Alltagshelden.
E-Bikes mit Alltagsqualitäten sind schwer gefragt. Schön, dass Liv - die Schwestermarke des Branchenriesen Giant - ein erschwingliches Modell speziell für Frauen im Portfolio führt. Lange Federgabeln und breite Reifen dürften auch den Ausflug ins Gelände spaßig gestalten. - Jan Timmermann, BIKE-Testredakteur