Stillstand bedeutet Rückschritt, heißt es. So gesehen könnte man meinen, Enduro-Mountainbikes befänden sich auf dem absteigenden Ast. Ein genauer Blick auf die Geometrietabellen zeigt nämlich: Im Vergleich zum Test von vor gut einem Jahr hat sich eigentlich nicht viel getan.
Die Lenkwinkel wurden im Schnitt um ein viertel Grad flacher, die Sitzwinkel 0,8 Grad steiler. Wenigstens der Radstand wuchs um immerhin ein paar Zentimeter. Beim Federweg wiederum scheint ebenfalls das Optimum für ein Enduro erreicht.
An dieser Stelle könnten wir jetzt einfach auf unseren vergangenen Test verweisen – gäbe es da nicht diese Highpivot-Bewegung, die die längst verschwundene Kettenumlenkung wieder salonfähig machen möchte und frischen Wind durchs Enduro-Lager bläst.
Nach dem kleinen deutschen Custom-Hersteller Kavenz ziehen nun auch große Marken wie Cannondale oder GT das fast in Vergessenheit geratene Konzept der Hinterbauten mit hohem Drehpunkt wieder aus der Schublade.
Im Downhill-Sport brodelt der Highpivot-Hype schon länger. Commencal, Norco, Trek und GT – alle vertrauen auf das System, das eine bessere Raderhebungskurve ermöglichen soll. Es muss also was dran sein, wenn es gilt, den Kampf gegen die Uhr für sich zu entscheiden.
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