Die YT Decoy-Reihe ist keine Unbekannte, vor allem nicht in unserer EMTB-Redaktion. Die Core 2-, Core 3-, und Core 4-Versionen haben wir allesamt schon getestet. Die Enduro-Version war sogar mal Testsieger. Das neue YT Decoy Uncaged 10 ist allerdings keine weitere Version der Core-Reihe, sondern orientiert sich an den Uncaged-Modellen, im speziellen am Vorgängermodell Capra Uncaged 10. Damit soll es Freeride und E-MTB verknüpfen.
Hauptaugenmerk des neuen YT Uncaged 10 ist die EP801-Einheit. Der E-Bike-Motor ist eine recht neue Entwicklung von Shimano. Er soll leistungsstärker sein und dadurch eine verbesserte Beschleunigung bei hohen Trittfrequenzen aufweisen. Laut Hersteller hat die Einheit ein Drehmoment von 85 Nm - in unserem Test zeigte der Shimano-Motor echte 84 Nm. Shimano gibt eine maximale Leistung von 600 Watt an. In unserem Test im Prüflabor leistete der EP801 bis zu 544 Watt am Hinterrad im relevanten Kadenzbereich von 60 bis 110 Kurbelumdrehungen pro Minute. Den bisherigen EP8 (465 Watt/ 79 Nm) sticht der neue EP801 damit in Sachen Leistung spürbar aus.
Ein leistungsstarker Motor benötigt viel Energie. Um diese bereitzustellen, ist das YT Decoy Uncaged von vornerein mit einem 720-Wh-Akku ausgestattet. Der war bisher nur als teures Zubehör zusätzlich zum bekannten Akku mit 540 Wattstunden erhältlich. Außerdem soll der neue Antrieb besser vor Witterungseinflüssen geschützt sein. Auch die Kompatibilität mit Freeshift ist interessant, da man dadurch beim Schalten nicht in die Pedale treten muss. Besonders im Gefälle und in Kurven ist das ein echter Pluspunkt, um im richtigen Gang weiterfahren zu können.
Das neue E-Bike YT Decoy kommt vorne mit der FOX 38 Float Performance-Gabel, 170 mm Federweg, GRIP-Dämpfer und Steckachsen-Fahrwerk, wodurch der Fahrer in jedem Terrain bestmöglich unterstützt werden soll. Der FOX DHX Performance Dämpfer hat je nach Größe eine unterschiedliche Federhärte (400 lbs bei M-L, 450 lbs bei XL, 500 lbs bei XXL). Geschaltet wird mit der SLX-Getriebegruppe von Shimano (12-Gang-Schaltung). Das Schalten soll neben der Freeshift auch ein taktilerer XT-Schalthebel verbessern.
Die Kurbellänge von 160 mm ist sehr kurz, weshalb man sie gewöhnlich eher bei kleineren Rädern findet. Allerdings hilft eine kürzere Kurbellänge dabei, Pedalaufsetzer bei Anstiegen zu vermeiden. Auch ist die Haltung der Beine entspannter, da man die Knie am oberen Punkt der Pedale nicht so weit heben muss. Der Maxxis Assegai vorne und der Minion DHR II hinten wollen für reichlich Traktion im Gelände sorgen. Die verbauten Sram Code R-Bremsen bieten hervorragende Dosierung und Standfestigkeit für in steilem Terrain und auf Abfahrten.