Nach wie vor eines der fähigsten Enduros am Markt. So blieb uns der Kandidat aus Colorado in Erinnerung, nachdem wir Anfang des Jahres das frisch vorgestellte SB 160 einem Einzeltest unterzogen. Aber auch im direkten Vergleich mit der Konkurrenz hat sich an unserem ersten Eindruck nichts geändert. In Sachen Fahrwerks-Performance entpuppt sich der patentierte Switch-Infinity-Hinterbau wieder als das Maß der Dinge. Denn auch wenn das Pivot am Heck nominell die dickste Knautschzone besitzt, zeigt sich das SB 160 am schluckfreudigsten. Auch feine Unebenheiten oder schnelle Schlagabfolgen weiß kein anderes Test-Bike so gut zu parieren wie das Yeti. „Man hat das Gefühl, als würde einem nie der Federweg ausgehen“, fasst Tester Thomas die Hinterbau-Charakteristik in Worte.
Das ist Fluch und Segen zugleich: Denn auf der einen Seite fährt sich das Bike so auch in rauen Highspeed-Passagen extrem stabil. Auf der anderen Seite verpufft aber auch viel Energie im Fahrwerk, sobald man das Bike aktiv durchs Gelände bewegt. Dabei kommt erschwerend hinzu, dass das Yeti mit seinen 16,3 Kilo bei wenig Gefälle sowieso schon mit viel Hingabe in Schwung gehalten werden möchte. Da ein Großteil des Übergewichts an der rotierenden Masse der extrem schweren Laufräder hängt, fiel es uns mit dem Yeti am schwersten, im Gelände Geschwindigkeit zu generieren.
Und wie steht es um die Uphill-Qualitäten des Edel-Enduros? Ganz gut. Dank der Switch-Infinity-Technologie strafft sich das Fahrwerk im ersten Drittel des Federwegs von alleine. Selbst im Wiegetritt bleibt dadurch das Heck für ein Bike dieser Federwegsklasse angenehm ruhig. Die Kombination aus längstem Reach, tiefer Front und steilem Sitzwinkel sorgt für die sportlichste Sitzposition im Test. Doch Sitzposition hin oder her: Das Zusammenspiel aus hohem Gesamtgewicht, schweren Laufrädern gepaart mit den zäh rollenden Maxxis-Reifen sog uns bergauf am meisten die Körner aus den Waden.
Was das Fahrwerk und die Geometrie angeht, macht dem Yeti SB 160 so schnell kein anderes Bike etwas vor. Leider werden die exzellenten Fahreigenschaften in dieser Spezifikation vom hohen Gewicht überschattet.
GESAMT BERGAUF: 47 VON 80
GESAMT BERGAB: 127,8 VON 140
*Das BIKE-Urteil gibt die Labormesswerte und den subjektiven Eindruck der Testfahrer wieder. Das BIKE-Urteil ist preisunabhängig. BIKE-Urteile: super (250–205 P.), sehr gut (204,75–180 P.), gut (179,75–155 P.), befriedigend (154,75–130 P.), mit Schwächen (129,75–105 P.), ungenügend (104,75–0 P.). Die Gewichtung der Punkte in den einzelnen Bewertungskriterien variiert je nach Bike-Kategorie.