Obwohl Transition mit dem Spire noch ein dickeres Geschoss in der Modellpalette führt, fiel unsere Wahl auf das neu aufgelegte Sentinel. Das Bike hat erst kürzlich ein umfassendes Update bekommen und rangiert mit seinem Federweg von 160/150 Millimeter nur knapp unter dem Spire. Optional kann das Sentinel auch mit einem fünf Millimeter längeren Dämpfer bestückt werden, was auch am Heck 160 Millimeter Federweg ergibt.
Unser Testbike wurde mit längerem Hub und einem durchweg hochwertigen Aufbau mit Fox-Factory-Fahrwerk, Sram-X0-Transmission-Schaltung und Maven-Bremsen geliefert. Lediglich bei den vergleichsweise günstigen DT-Laufrädern mit Alu-Felgen bleibt Luft nach oben. Mit der 36er Gabel und dem Float-X-Dämpfer unterbietet das Transition knapp die 15-Kilo-Marke und ist damit das leichteste Bike im Testfeld.
Schnell in doppelter Hinsicht Auf unserer Teststrecke in Finale Ligure begeistert der Vortrieb des Sentinel. Im ersten flacheren Abschnitt kommt das Transition mit seinen schnellen Maxxterra-Reifen mühelos auf Speed. Durch aktives Pushen lässt sich die Geschwindigkeit auch sehr gut konservieren, das Bike reagiert leichtfüßig, mühelos und direkt. Trotz der langen Kettenstreben überwiegt der quirlige Charakter. Es lässt sich gut aufs Hinterrad ziehen. In den rauen steileren Passagen kann das leicht bereifte Sentinel jedoch nicht über den kürzeren Federweg hinwegtäuschen. Schlanke Gabel und kleiner Dämpfer arbeiten zwar feinfühlig und schluckfreudig, aber nur im Rahmen ihrer Möglichkeiten. Hier wird schnell klar, dass sich das Sentinel doch eher zwischen den Kategorien bewegt und mehr Schläge an den Fahrer weiterreicht als die zum Teil langhubige Konkurrenz.
Sobald es in den Uphill geht, weiß das Sentinel sein geringes Gewicht und den knappen Federweg zu nutzen. Das Bike klettert leichtfüßig. Selbst steilste Passagen nimmt man dank steilem Sitzwinkel und langen Kettenstreben gelassen und mit Druck auf der Front. Der Hinterbau steht stabil im Federweg und sackt auch an Stufen nicht weg. Sogar im Wiegetritt bleibt das Heck bei offenem Dämpfer angenehm ruhig und pumpt nur wenig. Somit besitzt das Transition den breitesten Einsatzbereich und scheut keine höhenmeterreichen Anstiege.
Neben der wertigen Ausstattung können sich auch Verarbeitung und Rahmendetails sehen lassen. Die Zugein- und -ausgänge sind sauber verschlossen und klemmen zusätzlich die Züge. Eine kleine Abdeckung verhindert zuverlässig Schmutz im Gelenkspalt, und auch das Staufach, das unterhalb vom Flaschenhalter sitzt, ist leicht zu bedienen und klapperfrei. Hinzu kommt eine 210 Millimeter lange Sattelstütze, die den Sattel maximal weit aus dem Weg schafft. Neben Norco und Merida bietet Transition ebenfalls eine lebenslange Garantie.
Das Transition geht richtig nach vorne und lässt sich präzise fahren. Das leichte Setup und der knappere Federweg limitieren aber, sobald es richtig zur Sache geht. Dafür sind die Allroundfähigkeiten richtig gut und machen das Sentinel zu einem vielseitigen Begleiter.