Specialized Kenevo SL 2.0Update für das Light-Enduro

Adrian Kaether

 · 07.11.2023

Das Kenevo SL bekommt den neuen SL 1.2 Motor und Srams Transmission. Hier im Bild: Das Modell Expert für 9000 Euro.
Foto: Specialized
Vor zwei Jahren kombinierte Specialized das bewährte Enduro mit einem kleinen Motor und schuf damit das erste moderne Light-Enduro. Für 2024 bekommt das Specialized Kenevo SL jetzt den neuen leiseren und stärkeren SL 1.2 Antrieb, bleibt sonst aber weitgehend unverändert.

Wenn das neue Specialized Kenevo SL seinem Vorgänger erstaunlich ähnlich sieht, dann kommt das nicht von ungefähr. Zwar verpasst Specialized seinem Light-Enduro ein größeres Update, die Neuerungen stecken jedoch vor allem im Inneren. Außen bleibt Alles beim Alten. Die bewährte Geometrie und die spezielle Kinematik, die sich das Kenevo mit dem Enduro ohne Motor teilt, wurden nicht angetastet. Für Specialized ist das fast schon überraschend: Denn auch wenn das Enduro mit seinem Bergab-Potential ein wegweisendes Bike ist, geht es 2024 schon in sein fünftes Jahr.

Kein wirkliches Problem. Wer heute ein E-Enduro mit leichtem Rückenwind und tollem Fahrverhalten sucht, kommt am Kenevo SL nach wie vor kaum vorbei. Zentraler Kritikpunkt bislang: Der laute und wenig kräftige Motor. Und genau hier bessert Specialized nun nach.

Die wichtigste Neuerung steckt tief im Bike: Der neue Specialized SL 1.2 Motor.Foto: SpecializedDie wichtigste Neuerung steckt tief im Bike: Der neue Specialized SL 1.2 Motor.

Das Specialized Kenevo SL im Überblick

  • Neuer Specialized 1.2 Motor (50 Newtonmeter, 300 Watt)
  • 320 Wh Akku, fest im Unterrohr integriert
  • optional 160 Wh Zusatz-Akku im Flaschenhalter
  • 170 mm Federweg (v + h)
  • Laufradgröße: 29 Zoll
  • 4 Größen: S2 – S5
  • Drei Modelle für 7000, 9000 und 13.500 Euro

Leiser und mit mehr Leistung: Der neue SL 1.2 Motor des Kenevo SL

Mit dem neuen SL 1.2 bekommt das Kenevo SL nun den selben Antrieb, den wir schon im neuen Levo SL ausführlich testen konnten. Mit bis zu 50 Newtonmetern und 300 Watt Spitzenleistung nach Werkangabe sticht der Neue seinen Vorgänger (35 Nm, 240 Watt) in Sachen Leistung spürbar aus. Unser Labortest des Specialized SL 1.2-Antriebs zeigte: Mit echten 50 Newtonmetern und 278 Watt am Hinterrad kann sich der etwas ins Hintertreffen geratene SL-Motor durchaus wieder sehen lassen und liegt nun etwa auf dem Niveau von TQs Superleicht-Motor HPR 50.

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Der neue Specialized SL 1.2 bietet mehr Leistung, eine angenehmere Geräuschkulisse und bleibt doch kompakt und leicht wie der Vorgänger.Foto: Georg GrieshaberDer neue Specialized SL 1.2 bietet mehr Leistung, eine angenehmere Geräuschkulisse und bleibt doch kompakt und leicht wie der Vorgänger.


Fast noch wichtiger: Der neue Specialized-Antrieb hat sich auch bei der Geräuschkulisse deutlich verbessert. Ganz so leise wie Klassenprimus TQ ist der Specialized SL 1.2 zwar nicht, im Vergleich zum unangenehm hohen und lauten Surren des Vorgängers ist das Geräusch jedoch deutlich leiser und durch die tiefere Frequenz auch angenehmer geworden. Geblieben sind Effizienz und ein gutes Fahrgefühl, sowie ein sehr niedriges Gewicht. Das gelungene Display und die intuitive App wurden natürlich beibehalten - seit jeher Stärken der Specialized-Antriebe.

Unverändert: Geometrie, Fahrwerk, Kinematik

Der Rahmen des Kenevo SL bleibt wie bisher, an Optik, Geometrie und Fahrwerk ändert sich daher nichts. Mit 170 Millimetern Federweg vorne und hinten und einem Lenkwinkel von 63,5 Grad ist das Kenevo SL voll auf Abfahrt getrimmt. Die 447 Millimeter langen Kettenstreben zielen eher auf Laufruhe als auf ein maximal verspieltes Handling, während die nach hinten gerichtete Raderhebungskurve - bekannt nicht zuletzt vom Enduro ohne Motor - für ein maximal schluckfreudiges Fahrverhalten bergab sorgen soll. Über diverse Geometrieverstellungen, wie einen Winkelsteuersatz und Flip-Chips, kann der Rahmen des Kenevo SL umfangreich auf die individuellen Wünsche angepasst werden.

Der Rahmen bleibt unverändert. Inklusive des gelungenen Mastermind-Displays auf dem Oberrohr.Foto: SpecializedDer Rahmen bleibt unverändert. Inklusive des gelungenen Mastermind-Displays auf dem Oberrohr.

Jetzt auch mit Sram Transmission: Die Modelle des neuen Specialized Kenevo SL

Das neue Kenevo SL steht ab einer UVP von 7000 Euro beim Händler, ein S-Works-Rahmenset für 6500 Euro gibt’s außerdem. Ein wirklich günstiges Modell oder ein Alu-Bike gibt’s nach wie vor nicht. Das günstigste Angebot ist das Kenevo SL Comp mit Fox-Performance-Parts und mechanischer GX-Schaltung sowie Code-R-Bremsen für 7000 Euro. Darüber gibt es das Modell Expert für 9000 Euro mit einem Performance-Elite-Fahrwerk von Fox, neuer Sram GX Transmission (elektronisch) und Code-Silver-Stealth-Bremsen. Das S-Works kommt wie üblich mit Carbon-Laufrädern, Fox-Factory-Fahrwerk, Code Ultimate Stealth Bremsen und weiteren Top-Parts und wechselt für 13.500 Euro den Besitzer. Kaum zu glauben, aber gemessen an der UVP sind damit alle Modelle sogar 900 bis 1500 Euro günstiger als bisher. Die Gewichte liegen - wenig überraschend - auf dem Niveau des Vorgängers: In Größe S4 je nach Ausstattung zwischen 19 und 19,5 Kilogramm.

Jetzt auch mit Sram Transmission: Das neue Kenevo SL. Hier im Bild: Das Modell Expert für 9000 Euro.Foto: SpecializedJetzt auch mit Sram Transmission: Das neue Kenevo SL. Hier im Bild: Das Modell Expert für 9000 Euro.

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