Um nicht das komplett gleiche Bike zum zweiten Mal (BIKE 1/2017) zu testen, schickte uns Specialized eine Replik-Version des Bikes, wie es das Werks-Team fährt. Spannend zu sehen, wie die Profis das Serien-Setup verwandeln. Anstelle des normalen Luftdämpfers steckt im Hinterbau ein Öhlins-Federbein mit Stahlfeder. Im Vergleich zu einem herkömmlichen Luftdämpfer wiegt der Öhlins TTX 22 Coil 300 bis 350 Gramm mehr. Trotz nominalen 21 Millimetern Federweg weniger (kürzerer Dämpferhub als der Serien-Luftdämpfer) arbeitet der Dämpfer in unserem Test besser als das Serienmodell. Er spricht deutlich feiner an und gibt den Federweg konstant bis zum Ende frei. Nur bei harten Landungen wünscht man sich etwas mehr Federweg. Ganz anders sieht es dagegen bei der Federgabel aus. Mag sein, dass die Schweden von Öhlins erstklassige Motorradfahrwerke bauen, die RFX-36-Enduro-Gabel kann aber weder Fox noch Rockshox das Wasser reichen. Egal, welches Setup (zwei Luftkammern und einstellbare Druckstufen bieten zahlreiche Optionen dafür) wir probierten, die Gabel war entweder unsensibel oder sackte bei schnellen Schlägen weg. Schade, denn die laufruhige Geometrie des Rahmens und clevere Details wie das SWAT-Staufach im Unterrohr für Ersatzwerkzeug haben viel Potenzial. Zumindest verzögerte die Magura-MT7-Bremse deutlich besser als die sonst übliche Guide von Sram. Das Gesamtgewicht von 14,2 Kilo mit Pedalen macht das S-Works nicht gerade zum Kletterspezialisten. Unser Tipp: einfach die Gabel tauschen.
Leo Putzenlechner, Deutscher Enduro-Meister: 2017 Beim Specialized haben mir besonders das Handling und die bissigen Bremsen gefallen. Leider bin ich mit dem Fahrwerk nicht zurechtgekommen. Die günstigeren Modelle des Enduros werden mit Rockshox-Federelementen ausgeliefert. Ich glaube fast, dass das die bessere Wahl ist.
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