Radon Deft 800 2025Neues E-Enduro mit Bosch CX zum Angriffspreis

Florentin Vesenbeckh

 · 04.04.2025

Radon Deft 10.0 // Bosch Perf. CX // 800 Wh // 170 mm // 29 Zoll // 24,5 Kilo // 7199 Euro
Foto: Max Fuchs
Neuer Bosch-Motor, üppig Federweg und ein überarbeiteter Carbonrahmen: Die Neuauflage des E-Enduros Radon Deft will preisbewusste E-Biker mit einem starken Paket überzeugen. Wir konnten den abfahrtsstarken Neuling schon ausführlich testen.

Wer ein potentes E-Enduro zum fairen Preis sucht, ist traditionell mit dem Deft von Radon sehr gut beraten. Jetzt hat der Direktversender sein abfahrtsstarkes E-MTB neu aufgelegt. Neben einigen Änderungen bleibt das Radon Deft 800 auch vielen seiner bekannten Tugenden treu. Optisch unterscheidet sich die Neuauflage erstmal kaum von seinem Vorgänger. Doch neben einem neuen E-Antrieb wurden auch am Rahmen entscheidende Updates vorgenommen.

Optisch sieht das neue Radon Deft seinem Vorgänger sehr ähnlich - doch technisch hat sich einiges getan.Foto: Max FuchsOptisch sieht das neue Radon Deft seinem Vorgänger sehr ähnlich - doch technisch hat sich einiges getan.

Im Video: BIKE checkt das Radon Deft 800 2025

Natürlich gibt’ s auch bei Radon an den neuen Modellen das Update auf den neuen Bosch Performance CX.Foto: Max FuchsNatürlich gibt’ s auch bei Radon an den neuen Modellen das Update auf den neuen Bosch Performance CX.

Neuer Bosch-Motor, dicker Akku

Seinem angestammten Motorenlieferanten Bosch bleibt Radon treu. Es ist nur logisch, dass das neue Deft vom überarbeiteten Performance CX angetrieben wird. Denn bisher hatten das All Mountain Render und das Enduro Deft den Vorgänger CX im Chassis sitzen. Gemeinsam mit dem neuen Motor kommt auch der neue Akku zum Einsatz. Der Powertube 800 liefert nicht nur mehr Energie als der alte Powertube 750. Er ist dabei sogar noch leichter. Satte 400 Gramm spart die neue Batterie, die in allen drei Modellen zum Einsatz kommt. Damit liefert das Deft eine starke Reichweite.

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Im Unterrohr sitzt der neue Bosch Powertube 800 - wie beim Vorgänger leicht entnehmbar und mit einem Schloss gesichert.Foto: Max FuchsIm Unterrohr sitzt der neue Bosch Powertube 800 - wie beim Vorgänger leicht entnehmbar und mit einem Schloss gesichert.

Bei der Entnahme bleibt Radon seiner komfortablen Handhabung treu. Der Akku ist mit einem Schloss gesichert und kann nach vorne aus dem Unterrohr geklappt werden. Das Cover wird nicht mehr von einem Gummiband gehalten, sondern hat eine Druckknopf spendiert bekommen.

Neu ist der Verschluss des Akku-Covers. Statt dem Gummi-Strap des Vorgängers gibt’s jetzt einen knackigen Druckknopf.Foto: Max FuchsNeu ist der Verschluss des Akku-Covers. Statt dem Gummi-Strap des Vorgängers gibt’s jetzt einen knackigen Druckknopf.

Bei den Bedienelementen für den Bosch-Antrieb geht Radon in die Vollen. Das Deft hat den schlanken Systemcontroller im Oberrohr integriert. Am Lenker sitzt die kabellose Mini-Remote, über die die Unterstützungsstufen und die Schiebehilfe des Motors gesteuert werden kann. Das Topmodell Deft 10.0 hat zusätzlich das Purion 400 Display an Bord. Der neue Screen sitzt gut geschützt vor Fremdeinwirkungen hinter dem Lenker und zeigt die wichtigsten Informationen gut ablesbar an.

Der Systemcontroller sitzt auf einer Adapterplatte. Der Rahmen des Deft ist damit wohl fit für künftige Display-Generationen von Bosch.Foto: Max FuchsDer Systemcontroller sitzt auf einer Adapterplatte. Der Rahmen des Deft ist damit wohl fit für künftige Display-Generationen von Bosch.Das Topmodell Radon Deft 10.0 bekommt das kompakte Bosch-Display Purion 400 spendiert.Foto: Max FuchsDas Topmodell Radon Deft 10.0 bekommt das kompakte Bosch-Display Purion 400 spendiert.

Die Fakten zum Radon Deft

  • Motor: Bosch Perf. CX Gen. 5
  • Akku: Bosch Powertube 800
  • Federweg: 170 mm
  • Laufradgröße: 29 Zoll
  • Carbonrahmen mit Alu-Hinterbau
  • Drei Modelle ab 5299 Euro
  • Drei Rahmengrößen M, L und XL
  • Gewicht: ab 24,5 kg (Topmodell in Größe L, BIKE Messung)
  • Zulässiges Gesamtgewicht: 135 kg
Kabel und Züge laufen durch den Steuersatz ins Innere des Carbonrahmen.Foto: Max FuchsKabel und Züge laufen durch den Steuersatz ins Innere des Carbonrahmen.

Die Geometrie

Optisch ist der Rahmen des neuen Radon Deft seinem Vorgänger zum Verwechseln ähnlich. Doch Radon hat auch an der Geometrie gedreht. Die Änderungen sind nicht drastisch, machen das Deft aber definitiv eine Ecke moderner. Der Reach ist länger geworden und reicht jetzt von 455 bis 505 Millimeter.

Während die Größe M für kleinere Fahrer beim alten Maß bleibt, sind die Größen L und XL nun deutlich länger. Außerdem hat das Deft drehbare Lagerschalen zur Verstellung des Lenkwinkels spendiert bekommen. In der steilen Einstellung beträgt der Lenkwinkel 64,5 Grad und bleibt damit zum Vorgänger unverändert. Die flache Position senkt den Winkel auf 63,7 Grad. In Summe wird der Radstand dadurch deutlich länger, wenn es Fahrer auf Laufruhe und Fahrsicherheit abgesehen haben.

Das Radon Deft gibt es in den Größen M, L und XL.Foto: Radon BikesDas Radon Deft gibt es in den Größen M, L und XL.

Außerdem sind die Sitzrohre am neuen Radon Deft etwas kürzer und der Sitzwinkel etwas steiler. Mit 76,5 Grad fällt der Sitzwinkel aber immer noch gemäßigt aus. Auch die langen Kettenstreben behält das Deft, was dem Bike viel Fahrsicherheit und eine ausgewogene Radlastverteilung geben soll. Seinen zielstrebigen und laufruhigen Charakter konnte der Vorgänger schon in diversen Tests beweisen.

Standesgemäß für ein E-Enduro kommen alle Deft-Modelle mit einer dicken Gabel mit 38er-Standrohren. Amt Topmodell die Fox 38 Factory Grip X2.Foto: Max FuchsStandesgemäß für ein E-Enduro kommen alle Deft-Modelle mit einer dicken Gabel mit 38er-Standrohren. Amt Topmodell die Fox 38 Factory Grip X2.Wir konnten das neue Radon Deft bereits testen und haben dem Bike dafür abwechslungsreiche Trails vorgeworfen. Von flowig bis anspruchsvoll war alles dabei. Fahrspaß sowieso!Foto: Max FuchsWir konnten das neue Radon Deft bereits testen und haben dem Bike dafür abwechslungsreiche Trails vorgeworfen. Von flowig bis anspruchsvoll war alles dabei. Fahrspaß sowieso!

Auf dem Trail: So schlägt sich das neue Radon Deft im Gelände

Im Gelände hat das Deft eine Überraschung parat. Auf eher flachen, flowigen Trails sind dicke E-Enduros oftmals zu viel des Guten. Denn der üppige Federweg und das höhere Gewicht hemmen den Fahrspaß und die Agilität. Das ist mit dem Deft nicht so. Denn das Bike bleibt erstaunlich spritzig. Das liegt an der nicht ganz so krassen Geometrie und auch an den richtig leichten Laufrädern, die Radon im Topmodell verbaut. Die Heckfederung arbeitet sensibel und saugt auch kleine Hindernisse gierig auf. Trotzdem bleibt der Popp erhalten und man kann das Bike an Sprüngen noch ordentlich in die Luft ziehen.

Sprünge nimmt neue Deft lieber im sportlichen Race-Style, als in verspielter Freeride-Manier.Foto: Max FuchsSprünge nimmt neue Deft lieber im sportlichen Race-Style, als in verspielter Freeride-Manier.

Ein richtig verspieltes Trailbike ist das Radon Deft allerdings nicht. Mit den langen Kettenstreben ist es eher schwer aufs Hinterrad zu bewegen. Und enge Kehren brauchen mit dem langen Radstand auch etwas mehr Körpereinsatz. So nimmt das Bike lieber die direkte Linie und fliegt im Race-Style über Sprünge, statt wilde Haken zu schlagen.

Auf krasseren Trails bringt die Länge des Bikes viel Sicherheit und das hochwertige Fahrwerk sorgt für Ruhe. So muss man sich keine Sorgen machen, wenn‘ s mal grob und ruppig wird. Ein richtiges Race-Enduro für die Jagd nach Bestzeiten will das Deft aber nicht sein. Bei Highspeed und im wirklich extremen Geläuf vermag es die Fahrt nicht so souverän zu beruhigen, wie die besten Bikes der E-Enduro-Klasse.

Gute Kurvenlage, doch wenn es eng wird, verlangt das lange Bike etwas Nachdruck.Foto: Max FuchsGute Kurvenlage, doch wenn es eng wird, verlangt das lange Bike etwas Nachdruck.

Das Gute daran: Das Bike funktioniert weniger als krasse Maschine für richtig fiese Abfahrten, dafür umso mehr als fahrstarker Allrounder. Vom Hometrail bis zu harten Strecken: Mit dem Deft ist man in Summe gut beraten. Für härtere Einsätze empfiehlt sich die Einstellung auf den flacheren Lenkwinkel über die drehbaren Lagerschalen am Steuersatz.

Auch auf Touren fühlt sich das Bike richtig wohl. Die Sitzposition ist definitiv sportlich angehaucht. Der Sitzwinkel landet auf der flachen Seite. Der Fahrer ist also eher zentral über dem Bike positioniert, als betont weit vorne. Das ist auf längeren Flachpassagen angenehm. Wer für steile Uphills lieber weiter vorne im Bike sitzt, sollte sich den Sattel nach vorne schieben. Dann klettert das Deft auch richtig gut. Wenn es steil wird, spielen natürlich die langen Kettenstreben ihre Stärken aus und das Bike lässt sich entspannt kontrollieren.

Maguras Gustav Pro bringt mit den extradicken Scheiben viel Bremspower und massig Standfestigkeit.Foto: Max FuchsMaguras Gustav Pro bringt mit den extradicken Scheiben viel Bremspower und massig Standfestigkeit.Die Ergonomie der Hebel ist super, doch für kurze Finger lässt sich der Stopper nicht ideal einstellen.Foto: Max FuchsDie Ergonomie der Hebel ist super, doch für kurze Finger lässt sich der Stopper nicht ideal einstellen.

Ausstattungsseitig hat Radon an alles gedacht: Maguras Gustav Pro verzögern zuverlässig. Und mit den extradicken Scheiben sind die Stopper extrem standfest. Besonders auf langen und steilen Alpenabfahrten oder auch bei schweren Piloten zahlt sich das aus. Kleiner Patzer: Die Teleskopstütze bietet in Rahmengröße L nur 150 mm Hub, das beschränkt die Bewegungsfreiheit unnötig. Dafür passt die Reifenwahl hervorragend zum Charakter des Bikes. Solide und super griffig, aber nicht unnötig schwer: Am Hinterrad sitzt ein Maxxis-Reifen mit der pannensicheren Doubledown-Karkasse. Und vorne bringt die ganz weiche Maxxgrip-Gummimischung am Maxxis Assegai spürbar mehr Grip und Sicherheit im Gelände.

Maxxis’ Doubledown-Karkasse bietet einen guten Kompromiss aus Gewicht und Pannenschutz. Besonders die angenehme Dämpfung überzeugt.Foto: Max FuchsMaxxis’ Doubledown-Karkasse bietet einen guten Kompromiss aus Gewicht und Pannenschutz. Besonders die angenehme Dämpfung überzeugt.Am Vorderrad bringt die weiche Maxxgrip-Mischung zusätzliche Traktion und Sicherheit.Foto: Max FuchsAm Vorderrad bringt die weiche Maxxgrip-Mischung zusätzliche Traktion und Sicherheit.Schade: Der Hub der Teleskopstütze fällt mit 150 mm in Größe L für moderne Standards zu knapp aus.Foto: Max FuchsSchade: Der Hub der Teleskopstütze fällt mit 150 mm in Größe L für moderne Standards zu knapp aus.

Das BIKE-Fazit zum Radon Deft 2025

Mehr Generalist als Spezialist: Die Auslegung des Bikes macht das Radon Deft zum starken Allrounder, der auf Touren genauso überzeugt wie auf gelegentlichen Enduro-Ausritten. Der Preis und die Ausstattung sind Radon-typisch richtig stark und der Bosch-Antrieb mit massig Reichweite ist nicht umsonst so beliebt. Ein starkes Paket! - Florentin Vesenbeckh, stv. Chefredakteur BIKE Magazin
Florentin Vesenbeckh ist Testredakteur beim BIKE Magazin und spezialisiert auf trailorientierte E-Mountainbikes.Foto: Max FuchsFlorentin Vesenbeckh ist Testredakteur beim BIKE Magazin und spezialisiert auf trailorientierte E-Mountainbikes.

Radon Deft: Modelle und Preise

Das neue Deft bietet Radon in drei Ausstattungsvarianten an. Wie beim Direktversender üblich, ist die Ausstattung im Verhältnis zum Preis extrem gut. Das Topmodell mit Fox Factory Fahrwerk kostet 7199 Euro - diese Ausstattung kostet bei vielen Konkurrenten gerne über 10 000 Euro. Der Einstiegspreis liegt mit 5299 Euro nicht ultimativ günstig. Das liegt daran, dass auch hier schon der große 800er-Akku, das Carbon-Chassis und eine wertige Ausstattung mit Fox-Fahrwerk und Shimano-XT-Schaltung zum Einsatz kommen. In Sachen Gewicht liegen die drei Modelle laut Radon nicht weit auseinander. Zwischen 24,15 und 24,45 Kilo gibt der Hersteller an.

Radon Deft 8.0 - 5299 Euro

Los geht’s mit dem Deft 8.0 für 5299 Euro.Foto: Radon BikesLos geht’s mit dem Deft 8.0 für 5299 Euro.
  • Motor: Bosch Perf. CX, Gen. 5
  • Akku: Bosch Powertube 800
  • Gabel: Fox 38 Performance
  • Dämpfer: Fox Float X Performance
  • Schaltung: Shimano XT, 12-fach
  • Bremsen: Magura MT5, 203/203 mm
  • Laufräder: Sun Ringle Duroc SD37
  • Reifen: Maxxis Assegai EXO+ Maxxgrip, 29 x 2,5’’ / Minion DHR II Doubledown Maxxterra, 29 x 2,4’’
  • Gewicht: 24,45 Kilo (Herstellerangabe)

Radon Deft 9.0 - 6299 Euro

Für 6299 gibt’ s am Deft 9.0 schon die starke Fox 38 Performance Elite mit GripX-Dämpfung.Foto: Radon BikesFür 6299 gibt’ s am Deft 9.0 schon die starke Fox 38 Performance Elite mit GripX-Dämpfung.
  • Motor: Bosch Perf. CX, Gen. 5
  • Akku: Bosch Powertube 800
  • Gabel: Fox 38 Performance Elite GripX
  • Dämpfer: Fox Float X Performance Elite
  • Schaltung: Sram GX Eagle Transmission
  • Bremsen: Magura MT7, 203/203 mm
  • Laufräder: DT Swiss HX1700
  • Reifen: Maxxis Assegai EXO+ Maxxgrip, 29 x 2,5’’ / Minion DHR II Doubledown Maxxterra, 29 x 2,4’’
  • Gewicht: 24,3 Kilo (Herstellerangabe)

Radon Deft 10.0 - 7199 Euro

Das Topmodell Deft 10.0 kommt nicht nur mit Factory-Fahrwerk von Fox, sondern auch diversen Carbon-Parts. Für 7199 Euro ist dieses Paket nahezu einzigartig.Foto: Radon BikesDas Topmodell Deft 10.0 kommt nicht nur mit Factory-Fahrwerk von Fox, sondern auch diversen Carbon-Parts. Für 7199 Euro ist dieses Paket nahezu einzigartig.
  • Motor: Bosch Perf. CX, Gen. 5
  • Akku: Bosch Powertube 800
  • Gabel: Fox 38 Factorx Grip X2
  • Dämpfer: Fox Float X2 Factory
  • Schaltung: Sram X0 Eagle Transmission
  • Bremsen: Magura Gustav Pro, 203/203 mm
  • Laufräder: Newmen Beskar 30 base/strong
  • Reifen: Maxxis Assegai EXO+ Maxxgrip, 29 x 2,5’’ / Minion DHR II Doubledown Maxxterra, 29 x 2,4’’
  • Gewicht: 24,15 Kilo (Herstellerangabe)

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