Florentin Vesenbeckh
· 17.10.2025
Rose hat sich lange Zeit gelassen, was die Entwicklung neuer E-Mountainbikes angeht. Jetzt geht es Schlag auf Schlag. Nach dem Light E-MTB File Plus (hier im Überblick) mit dem neuen TQ HPR 60 Motor (hier im Test), folgt jetzt auch ein E-Bike mit voller Power aus dem Bosch CX-Motor. Rose will das Slab Plus sowohl für ausgedehnte Touren als auch für technische Enduro-Passagen ausgelegt haben. Das neue Modell kombiniert 170 mm Federweg an der Front mit 160 mm am Heck und 29-Zoll-Laufrädern. Der Hersteller aus Bocholt positioniert das Bike als vielseitiges "Do-it-all-Bike" für verschiedene Einsatzbereiche.
Alle drei Ausstattungsvarianten kommen mit Carbon-Rahmen. Der Preis bleibt dabei, typisch Direktversender, erstaunlich fair. Los geht’s bei 4900 Euro, das super ausgestattete Topmodell kostet 6900 Euro >> hier erhältlich.
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Der Antrieb basiert auf dem Bosch Performance Line CX Motor mit bis zu 100 Nm Drehmoment. Rose verbaut in allen Modellvarianten den Bosch Power Tube 800 Akku, der die Grundlage für längere Ausfahrten bilden soll. Allerdings ist die Batterie fest im Unterrohr verbaut und kann zum Laden oder Wechseln unterwegs nicht mal eben entnommen werden. Die Akkukapazität von 800 Wattstunden verspricht nach Herstellerangaben ausreichend Reichweite für tagesfüllende Touren.
Für noch größere Distanzen bereitet Rose den Rahmen für einen Range Extender vor. Dieser zusätzliche Akku bringt 250 Wattstunden Extra-Kapazität mit und soll sich einfach am Bike montieren lassen. Die Vorbereitung für Beleuchtung und weitere Alltagsfeatures gehört ebenfalls zur Ausstattung des Carbonrahmens.
Die Geometrie des Slab Plus setzt auf progressive Werte, die in Kombination mit dem großen Federweg ein stabiles Fahrverhalten erzeugen sollen. Insbesondere Reach und Radstand fallen durchaus üppig aus. In den vier Rahmengrößen S bis XL misst der Reach 445 bis 520 Millimeter. Damit sind auch richtig große Biker abgedeckt, kleine Fahrer oder Fahrerinnen könnten sich hingegen schwer tun. Rose kombiniert 170 mm Federweg an der Gabel mit 160 mm am Hinterbau. Die 29-Zoll-Laufräder sollen für Laufruhe und Traktion in technischem Gelände sorgen.
Die Preise starten bei 4.900 Euro für das Slab Plus 70 und reichen bis 6.900 Euro für das X0-Modell. Das mittlere XT-Modell kostet 5.900 Euro. Rose positioniert das Slab Plus damit im Premium-Segment der E-Enduros. Im Vergleich zu anderen Herstellern ist die Preisgestaltung aber extrem fair. Mit Vollcarbonrahmen vergleichbarer Ausstattung sind Bikes bei vielen anderen Herstellern teils deutlich teurer. Die Farbauswahl beschränkt sich auf zwei Optionen und gilt für alle drei Modelle: "Off Snow White Shiny" und "Liquid Racing Green".
Alle drei Varianten nutzen ein neues Cockpit aus einer Rose-eigenen Komponentenserie. Dieses soll einen formschlüssigen Übergang zwischen Steuerrohr und Lenkzentrale bilden. Das Design integriert sich in die Gesamtoptik des Carbonrahmens.
Das Einstiegsmodell Slab Plus 70 kostet 4900 Euro und nutzt ein RockShox Fahrwerk in Kombination mit der mechanischen Sram Eagle 70 Transmission. Die Bremsanlage ist die Sram DB8. Diese Ausstattung soll bereits für anspruchsvolle Trail-Einsätze ausreichen.
Die mittlere Variante Slab Plus XT für 5900 Euro setzt auf Fox-Komponenten bei Gabel und Dämpfer. Die elektronische XT-Schaltung von Shimano übernimmt die Gangwechsel, während eine Vierkolben-Bremse aus der XT-Serie für Verzögerung sorgt. Diese Variante richtet sich an Shimano-Fans und bietet als Bonus automatisches Schalten mit der Bosch-Shimano-Kombi.
Das Topmodell Slab Plus X0 für 6900 Euro erhält RockShox Ultimate Fahrwerk und Sram X0 Drivetrain. Die Sram Maven Silver Bremsen sollen für maximale Bremsleistung sorgen. Newmen Beskar Laufräder komplettieren die hochwertige Ausstattung des Spitzenmodells.
Der erste Eindruck vom Rose Slab Plus ist vielversprechend. Wertiger Rahmen, stimmige Ausstattung und vor allem vergleichsweise faire Preise. Ob das Bike die Vorschusslorbeeren wirklich verdient, muss allerdings ein ernster Praxistest noch zeigen. Der fest verbaute Akku wird nicht jedem gefallen - doch mit dem 800er-Powertube sind tatsächlich richtig lange Touren drin. Aber wer den Akku zum Laden rausnehmen muss, der schaut in die Röhre. - Florentin Vesenbeckh, stv. Chefredakteur BIKE Magazin