Santa Cruz präsentiert neues Bullit E-Mountainbike mit MX-Laufrädern. Das Enduro-Bike mit 170 Millimeter Federweg vorne und hinten wird durch den bewährten Bosch Performance Line CX Motor in der neuesten Ausbaustufe angetrieben und rollt auf MX-Laufräder. Der Carbonrahmen ist in fünf Größen von S bis XXL erhältlich. Vier Ausstattungsvarianten decken eine Preisspanne von 7.649 bis 11.699 Euro ab.
Das Enduro-Bike ist laut Hersteller für härtestes Gelände konzipiert und kombiniert die Eigenschaften eines Downhill-Bikes mit der Unterstützung eines leistungsstarken E-Motors. Bei der Entwicklung standen Handling und Fahrspaß ganz oben auf der Prio-Liste, daher entschieden die Amis sich für den kleinen 600er-Akku. Den Carbonrahmen wollen die Amis robust und leicht konstruiert haben – sie geben lebenslange Garantier auf Rahmen und Lager. Das Fahrwerk wurde auf maximale Performance bergab ausgelegt. Santa Cruz hat die Geometrie größenabhängig optimiert, um allen eine ideale Sitzposition zu verpassen.
Santa Cruz und VPP-Kinematik gelten als Synonym. Die zwei gehören zusammen wie Whistler und Bikepark, Utah und Rampage, Sam Hill und Flatpedals. Doch E-Bikes bringen die heile MTB-Welt durcheinander. Um den vielgelobten Bosch-Motor zu verbauen, warfen die Ami-Konstrukteure ihre VPP-Kinematik über Bord und machten das neue Bullit zum Viergelenker, wie kurz zuvor schon der kleinere Bruder Vala. Doch die neue Rahmenform steht den Bikes gut, wenn auch der USP etwas verpufft. Keine Grenzen „No Limits“, verspricht der Hersteller, mit dem Bullit geht alles. Daher verpasste Santa Cruz dem Carbon-Boliden satten Federweg (170 mm vorne und hinten), einen superflachen Lenkwinkel (63,3°), üppigen Radstand und Reach (480/1280 mm in L) und Komponenten, die hart im Nehmen sind wie Srams Monster-Bremse Maven.
Mit 170 Millimeter Federweg vorne und hinten positioniert Santa Cruz das Bullit als hubstarkes Enduro mit Downhill-Ambitionen. Früher hätten wie Mini-Downhiller gesagt. Oder noch früher: Freerider. Fakt ist: Das Bullit hat einen sehr breiten Einsatzbereich dank Bosch-Antrieb. Da machen auch Trail-Fahrten über gewellte Trails Spaß. Als Antrieb kommt der Bosch Performance Line CX zum Einsatz, der als besonders leistungsstark und zuverlässig gilt. Der Akku im Unterrohr fasst 600 Wattstunden, optional lässt sich die Kapazität mit einem 250-Wattstunden-Range-Extender auf 850 Wattstunden erweitern. Damit sollen laut Hersteller Touren mit 1000 bis 1500 Höhenmetern ohne Nachladen möglich sein. Die Steuerung des Antriebssystems erfolge über eine kabellose Fernbedienung und ein dezentes Display.
Der Viergelenker-Hinterbau, der sich bereits beim Vala-Modell bewährt hat, ermöglicht die Integration des großen Motors, einer langer Teleskopstütze und den gewünschten Federungseigenschaften. Der steile Sitzwinkel (78,4°) und längere Kettenstreben (445 mm/L) lassen das Bike gut klettern. Die Kettenstrebenlänge wächst mit der Rahmengröße, um eine ausgewogene Geometrie für alle Körpergrößen zu bieten.
Santa Cruz bietet das Bullit in vier Ausstattungsvarianten an. Die Topversion X0 AXS RSV komme auf ein Gewicht von 21,85 Kilogramm und koste 11.699 Euro. Das Einstiegsmodell Bullit 70 wiege 22,4 Kilogramm und ist für 7.649 Euro erhältlich. Dazwischen positionieren sich die Varianten GX AXS für 9.799 Euro und Bullit 90 für 8.699 Euro. Alle Modelle sind mit MX-Laufrädern ausgestattet, also einem 29-Zoll-Vorderrad kombiniert mit einem 27,5-Zoll-Hinterrad. Dies vereint die Vorteile beider Laufradgrößen.
Um das Fahrverhalten an persönliche Vorlieben anzupassen, hat Santa Cruz zwei FlipChips integriert. Der Geo-Chip ermögliche eine Anpassung der Tretlagerhöhe um 4 Millimeter und des Lenkwinkels um 0,3 Grad. Mit dem Progression-Chip lässt sich die Charakteristik des Hinterbaus verändern. So kann man das Ansprechverhalten und die Progression an den individuellen Fahrstil anpassen. Santa Cruz betont, dass Stabilität und Langlebigkeit bei der Konstruktion im Vordergrund gestanden hätten. Alle Drehpunkte seien robust ausgelegt und einfach zu warten.
Großes Kaliber, kommt sofort in den Sinn, schwingt man sich aufs neue Bullit. 170er-Federweg, tiefer Schwerpunkt, satte Bodenhaftung – das Bullit besinnt sich auf seine frühen Tage als Rampage-Sieger Tyler „Super T“ Klassen mit dem Freerider durchs Gelände räuberte. Auch mit dem neuen Bullit gibt es keine Ausreden. Besonders in Größe L (Reach 480 mm) bei Fahrergröße 1,80 Meter erzeugt das Bike brutales Selbstvertrauen, dass man gerne in die Falllinie biegt oder den großen Drop wählt statt den kleinen. Leider gab’s in Maribor nur ein Dröpperchen, gerne hätten wir uns von einem hohen Drop runtergeschissen, um das Bullit wenigesten ein bisschen zu fordern. Über die Hüpfer im Maribor-Bikepark konnte der Bolide nur müde schmunzeln. Die bissiger Brachialbremse Sram Maven passt gut zu der Vollgas-Karre. Trotz hoher DH-Performance ist das Bullit kein Langholzlaster, im Gegenteil: das agile Handling begeistert – das Bike aufs Hinterrad ziehen klappt ohne Muskelzerrung. Über den Bosch CX müssen keine Worte verlieren, der Motor ist bewährt. Allerdings: der Akku im Unterrohr ist klein (600 Wh).
Für den Hintergrund...
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