Rocky Mountain Altitude 2024Das neue Altitude - so geht Enduro auf kanadisch

Jan Timmermann

 · 10.04.2024

Das neue Rocky Mountain Altitude 2024 unterscheidet sich deutlcih vom alten Bike und soll in rauem Gelände nun noch besser performen.
Foto: Margus Riga
Das neue Rocky Mountain Altitude unterscheidet sich optisch deutlich vom letzten Modell. Trotzdem setzt auch die 2024er-Version auf das bewährte Hinterbausystem der Kult-Marke aus Kanada. Wir haben alle Infos zur neuen Enduro-Maschine Rocky Mountain Altitude 2024.

Mit seinem vielseitige Rahmen fuhr sich das Rocky Mountain Altitude schon in den Anfangsjahren des Enduro-Booms früh in die Herzen von Racern und Trail-Abenteurern. Es wäre kein echtes Rocky, wenn nicht auch die Neuauflage des Altitudes eine große Prise Kult-Charakter mit sich bringen würde. Die Kanadier verabschieden sich komplett vom bisherigen Design und greifen eines ihrer altbewährten Fahrwerke wieder auf - natürlich nicht, ohne an allen möglichen Optimierungs-Schrauben zu drehen. Mit diesem Mix aus über die Zeit gereifter Erfahrung und zukunftsweisenden Details, hat das neue Rocky Mountain Altitude das Zeug zum modernen Klassiker. In diesem Artikel gibt’s alle Informationen zum brandneuen Fully mit 170m Millimetern Federweg an der Front und 160 Millimetern im Heck.

Ein Rocky Mountain in den Rocky Mountains: Die Kanadier präsentieren ihr neues Enduro Altitude für 2024 in unverkennbarer Weise.Foto: Margus RigaEin Rocky Mountain in den Rocky Mountains: Die Kanadier präsentieren ihr neues Enduro Altitude für 2024 in unverkennbarer Weise.

Details zum Rocky Mountain Altitude 2024

  • Einsatzbereich: Enduro
  • Federweg: 170 mm vorne / 160 mm hinten
  • Laufradgröße: 27,5” (Gr. S) / 29” oder Mullet (Gr. M-XL)
  • Rahmen-Material: Carbon oder Aluminium
  • Preise: zwischen 5200 und 8400 Euro
  • Komplettbikes: Fünf Modelle
  • Rahmen-Kit: Ja, 4600 Euro
  • Besonderheiten: LC2R-Hinterbau, Ride-4-Flip-Chip, Reach-Adjustment, Unterrohr-Staufach
Diese Silhouette kommt vertraut vor: Das neue Rocky Mountain Altitude setzt auf ein lange bekanntes aber nun nochmals optimiertes Hinterbausystem.Foto: Rocky MountainDiese Silhouette kommt vertraut vor: Das neue Rocky Mountain Altitude setzt auf ein lange bekanntes aber nun nochmals optimiertes Hinterbausystem.

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Neues Rahmendesign am Rocky Mountain Altitude 2024

Rocky Mountain präsentierte unlängst eine Reihe neuer, spannender Bikes. War der Rahmen des bisherigen Altitude bisher baugleich mit dem des Allmountain-Modells Instinct, ändert sich das für das anstehende Modelljahr nun. Während das neue Rocky Mountain Instinct auf dem bekannten Rahmendesign basiert, ist die Verwandtschaft des neuen Altitude Enduros mit seinem Vorgänger nur noch schwer zu erahnen. Optisch mag das neue Bike mit dem durch das Sitzrohr verlaufenden Dämpfer eingefleischte Enduristen an Bikes von Santa Cruz oder Specialized erinnern, was auch mit auslaufenden Patentrechten zu tun haben dürfte. Tatsächlich aber setzte Rocky Mountain bereits vor 18 Jahren auf das “LC2R” getaufte Hinterbausystem.

Top für Shuttle-Fahrten: Das Unterrohr des Rocky Mountain Altitude 2024 wird durch großzügige Protektoren umfassend geschützt.Foto: Rocky MountainTop für Shuttle-Fahrten: Das Unterrohr des Rocky Mountain Altitude 2024 wird durch großzügige Protektoren umfassend geschützt.

LC2R steht für “Low Centre Counter Rotating” und beschreibt ein System, das erstmals am Rocky Mountain Slayer 2006 vorgestellt wurde - übrigens wurde auch das Freeride-Bike Slayer kürzlich von Rocky neu aufgelegt. Übernommen wurde das Hinterbau-Design 2008 auch vom Downhill-Fully Flatline. In der Historie kultträchtiger Abfahr-Bikes von Rocky Mountain hat LC2R also Tradition und verspricht eine überzeugende Kombination aus Leistung, Traktion und Komfort. Hinter der Buchstaben-Zahlen-Kombination verbirgt sich ein Hinterbau mit virtuellem Drehpunkt und einem Hebelverhältnis von Eins zu Drei. Auf kleine Unebenheiten vor dem SAG-Bereich soll dieses System besonders gut ansprechen.

Rocky Mountain hat die neueste Version des Altitude auch entwickelt, um beim Enduro-Worldcup Siege einzufahren.Foto: Margus RidaRocky Mountain hat die neueste Version des Altitude auch entwickelt, um beim Enduro-Worldcup Siege einzufahren.

Ein Maximum an Traktion will Rocky durch die Trennung von Fahrwerk und Antrieb aufgrund eines geringen Pedalrückschlags erreichen. Das neue Altitude soll sich nun auch effizienter den Berg hochtreten lassen. Weiterhin soll das Verhalten des LC2R-Hinterbaus am neuen Rocky Mountain Altitude auf dem Trail dank einer linearen Federungskurve jederzeit berechenbar sein. Auch mittlere und große Schläge will das System in sich aufnehmen, ohne Kontrolle und Geschwindigkeit zu beschneiden.

Der Hinterbau des neuen Rocky Mountain Altitude 2024 arbeitet mit einem virtuellen Drehpunkt.Foto: Rocky MountainDer Hinterbau des neuen Rocky Mountain Altitude 2024 arbeitet mit einem virtuellen Drehpunkt.

In den letzten 25 Millimetern des Federwegs (entspricht 36 Prozent des vollen Hubs) soll eine leicht erhöhte Hebelwirkung das Bike im Grenzbereich besonders kontrollierbar machen, ohne dass der Fahrer harte Bottom-Outs befürchten müsste. Auch unter hoher Belastung verspricht Rocky Mountain einen steten Bodenkontakt des Hinterrads. Durch das einteilige hintere Rahmendreieck, übergroße Lager und kürze Verbindungen zwischen den einzelnen Teilen wollen die Kanadier eine hohe Seitensteifigkeit erreicht haben, was zusätzlich auf das Sicherheitsempfinden bei aggressiver Fahrweise einzahlen soll.

Das neue Hinterbausystem des Rocky Mountain Enduros umfasst nun kürzere Hebel, was sich in einer höheren Steifigkeit auszahlen soll.Foto: Rocky MountainDas neue Hinterbausystem des Rocky Mountain Enduros umfasst nun kürzere Hebel, was sich in einer höheren Steifigkeit auszahlen soll.

Einen weiteren Vorteil des wiederbelebten Hinterbausystems soll das neue Rocky Mountain Altitude aus dem nun tieferen Schwerpunkt ziehen. Der Haupt-Drehpunkt wurde in unmittelbarer Nähe zum Tretlager positioniert, wodurch die Federungskomponenten tief unten im Rahmen eingebettet sind. Neben Vorteilen beim Handling soll das Altitude dadurch im Renntempo satter auf der Strecke liegen, als sein Vorgänger, dessen Dämpfer am Oberrohr ansetzte. Je nach Rahmengröße versieht Rocky das Enduro mit einer speziellen Dämpfereinstellung, um auch bei unterschiedlichen Fahrergewichten eine vergleichbare Performance zu erreichen. Die dazu nötigen Daten konnten die Entwickler bei zahlreichen Testfahrten erheben.

Rocky-Mountain-Teamfahrer Rémi Gauvin fliegt auf dem neuen Altitude durch den kanadischen Luftraum.Foto: Margus RigaRocky-Mountain-Teamfahrer Rémi Gauvin fliegt auf dem neuen Altitude durch den kanadischen Luftraum.

Geometrie-Updates am neuen Enduro von Rocky Mountain

Natürlich hat Rocky Mountain bei der Neuentwicklung des Altitude auch die Geometrietabelle nicht unangetastet gelassen. Dank des bewährten Ride-4-Flip-Chip-Systems lässt sich die Geometrie in vier Schritten individualisieren. Der Einsatz an der vorderen Dämpferaufnahme ermöglich die Anpassung von Lenkwinkel, Sitzwinkel, Tretlagerhöhe, Reach und Radstand. Wem das noch nicht ausreicht, der kann den Reach-Wert dank spezieller Steuersatzschalen in drei Schritten um maximal zehn Millimeter anpassen.

Aufgrund der vielfältigen Verstellmöglichkeiten können sich Altitude-Fahrer lange mit der Geometrietabelle des Rocky Mountains beschäftigen.Foto: Rocky MountainAufgrund der vielfältigen Verstellmöglichkeiten können sich Altitude-Fahrer lange mit der Geometrietabelle des Rocky Mountains beschäftigen.

Typisch für ein modernes Enduro ist der Lenkwinkel des Altitude mit bis zu 63 Grad flach und der Reach mit bis zu 483 Millimetern in Größe L lang gezeichnet. Anders, als das neue Rocky Mountain Instinct, kommt das Altitude ohne eine Verstellmöglichkeit bei der Kettenstrebenlänge. Stattdessen wächst diese mit der Rahmengröße von kurzen 424 in Größe S auf imposante 450 Millimeter in Größe XL. Während die Rahmengröße S mit kleinen 27,5-Zoll-Laufrädern vorne und hinten kommt, haben Fahrer der Größen M bis XL die Wahl zwischen einem 29-Zoll- oder einem Mullet-Setup.

Die Ride-4-Verstellung lässt am neuen Rocky Mountain Altitude eine Geometrieverstellung in vier Schritten zu.Foto: Rocky MountainDie Ride-4-Verstellung lässt am neuen Rocky Mountain Altitude eine Geometrieverstellung in vier Schritten zu.

Neue Features am Rocky Mountain Altitude 2024

Rocky Mountain bietet das Altitude Enduro sowohl mit Carbon- als auch mit Aluminium-Rahmen an. Erstere entstehen mit der firmeneigenen “Smoothwall-Technologie”, welche durch die Verwendung besonders harter Kerne im Herstellungsprozess eine optimale Formgebung und so weniger Materialüberschuss erreichen soll. Die ideale Mischung aus Gewicht, Schlagfestigkeit und Steifigkeit verspricht die Verwendung unterschiedlicher Carbonfasern in verschiedenen Bereichen des Rahmens. Gewichte veröffentlicht Rocky nicht.

Typisch Rocky Mountain: Das Oberrohr des neuen Altitude Enduros ziert ein kanadisches Ahornblatt.Foto: Margus RigaTypisch Rocky Mountain: Das Oberrohr des neuen Altitude Enduros ziert ein kanadisches Ahornblatt.

Auch bei den Aluminium-Rahmen betonen die Kanadier die ausschließliche Verwendung von Materialien höchster Qualität. Nur die Carbon-Rahmen kommen mit dem “Penalty-Box 2.0” getauften Staufach im Unterrohr. Dieses bietet neben einer Werkzeugtasche auch ein integriertes Geheimfach für einen Apple-Airtag-Ortungssensor. Die Flaschenhalteraufnahe sitzt auf dem Verschlussmechanismus. Alle Leitungen werden am neuen Rahmen des Rocky Mountain Altitude vollständig intern geführt. Das Design lässt auch ein Bremsen-Setup im Moto-Stil zu.

Das Staufach im Unterrohr des Altitude Carbon will Rocky Mountain besonders großvolumig und robust ausgelegt haben.Foto: Rocky MountainDas Staufach im Unterrohr des Altitude Carbon will Rocky Mountain besonders großvolumig und robust ausgelegt haben.

Modelle und Preise des neuen Rocky Mountain Altitude

Rocky Mountain bietet das Altitude hierzulande zunächst in vier Ausstattungsvarianten an. Kunden haben sowohl die Auswahl zwischen Carbon- oder Aluminiumrahmen, Rockshox- oder Fox-Fahrewerk und Shimano- oder Sram-Komponenten. Bei den Laufrädern und Anbauteilen kommen größtenteils Parts vom kanadischen Nationalkollegen Race Face zum Einsatz.

Folgende Komplettbikes kommen mit Carbon-Rahmen:

  • Rocky Mountain Altitude Carbon 70 Coil - 8400 Euro
  • Rocky Mountain Altitude Carbon 50 - 6800 Euro
Rocky Mountain bietet das neue Altitude auch mit Fox-Fahrwerk und sowohl mit Luft- als auch mit Stahlfederdämpfern an.Foto: Rocky MountainRocky Mountain bietet das neue Altitude auch mit Fox-Fahrwerk und sowohl mit Luft- als auch mit Stahlfederdämpfern an.

Folgende Komplettbikes kommen mit Aluminium-Rahmen:

  • Rocky Mountain Altitude Alloy 70 Coil - 6500 Euro
  • Rocky Mountain Altitude Alloy 50 - 5200 Euro
Am Aluminium-Rahmen des neuen Rocky Mountain Altitude müssen Enduristen auf ein Staufach im Unterrohr verzichten. Los geht’s ab 5200 Euro.Foto: Rocky MountainAm Aluminium-Rahmen des neuen Rocky Mountain Altitude müssen Enduristen auf ein Staufach im Unterrohr verzichten. Los geht’s ab 5200 Euro.

Rocky Mountain teasert auch ein C90-Modell in einer Rally-Edition und das Modell Carbon 99 an, welches unter anderem mit dem elektronischen Rockshox Flight Attendant Fahrwerk ausstattet sein soll. Ob und wann diese Bikes auch in Deutschland erhältlich sein werden ist jedoch noch offen.

Mit dem funkgesteuerten Automatik-Fahrwerk Rockshox Flight Attendant markiert das Rocky Mountain Altitude C99 die Spitze des Lineups. Ob es das Bike so auch in Deutschland zu kaufen geben wird, bleibt abzuwarten.Foto: Rocky MountainMit dem funkgesteuerten Automatik-Fahrwerk Rockshox Flight Attendant markiert das Rocky Mountain Altitude C99 die Spitze des Lineups. Ob es das Bike so auch in Deutschland zu kaufen geben wird, bleibt abzuwarten.

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