Jan Timmermann
· 12.09.2024
Als das Mondraker Foxy 2004 zum ersten Mal das Licht der MTB-Welt erblickte, war diese gerade voll im Enduro-Rausch. Der Trend Federwegs-starker Bikes mit progressiven Maßen hält bis heute an. Spätestens das erste Mondraker Foxy mit der sogenannten Forward-Geometrie, welches zehn Jahre später auf den Markt kam, darf getrost als ein Vorreiter dieser Welle bezeichnet werden. Mondraker hat die Entwicklung des Foxys über 20 Jahre lang vorangetrieben und präsentiert heute die Jubiläums-Version. Das auf 20 Stück limitierte Bike kommt nicht nur in exklusiver Lackierung, sondern auch mit einem extra kurzen und hohen Vorbau. Pünktlich zum Ehrentag lassen die Spanier damit das Konzept langer Hauptrahmen und super kompakter Cockpits wieder aufleben. Bühne frei für das Mondraker Foxy Carbon Unlimited 20th Anniversary.
Als Mondraker 2004 das erste Foxy präsentierte, war die Marke gerade erst zwei Jahre alt. Das Bike verfügte über einen Aluminium-Rahmen und 140 Millimeter Federweg aus einem klassischen Viergelenker-Hinterbausystem. Natürlich rollte das Erstlingswerk auf den damals etablierten 26-Zoll-Laufrädern. 2011 erfolgte ein Upgrade auf das von Mondraker sogenannte Zero Suspension System, einem Hinterbaukonzept, an dem die Spanier bis heute festhalten. Vier Jahre später folgte die Einführung des ersten Foxy Enduros mit Carbonrahmen und 2019 die vollständige Umstellung auf große 29-Zoll-Laufräder. Insgesamt hat das Mondraker Foxy also alle Evolutionsschritte eines modernen Enduro-Mountainbikes mitgemacht. Ein Merkmal sticht in der Historie jedoch hervor. Hier war man bereits damals der Zeit voraus.
Die sogenannte Forward-Geometrie führte Mondraker 2014 am Enduro-Modell Foxy ein. Damals galt das Geometrie-Konzept als revolutionär und es dauerte noch ein paar Jahre bis auch andere Hersteller auf den Zug aufsprangen. Die wichtigsten Merkmale? Lange Reach-Werte, längere Radstände und kurze Vorbauten - ein Ansatz, der bis heute modern ist. Die zentrale Integration des Fahrers in den Rahmen verspricht mehr Kontrolle und in Kombination mit einem kürzeren Cockpit ein besseres Lenkverhalten. Der größere Abstand zwischen Vorder- und Hinterrad ist ein inzwischen bewährtes Konzept für mehr Laufruhe bei hohen Geschwindigkeiten. Zusätzlich soll bei der Forward-Geometrie ein steileres Sitzrohr für eine effizientere Positionierung des Piloten über dem Tretlager und damit für bessere Klettereigenschaften sorgen.
Insgesamt schreibt Mondraker seinen Bikes mit diesem Geometrie-Ansatz eine höhere Fahrsicherheit und Vielseitigkeit zu. Die Entwickler hinterfragten bereits 2014 die über viele Jahre allgemeingültigen Regeln der Mountainbike-Geometrie und Mondraker bezeichnet den 20. Jahrestag des Foxys deshalb auch als Meilenstein. Das Jubiläum sei ein Mahnmal für den technologischen Umbruch der vergangenen 20 Jahre, welcher ohne die Forward-Geometrie des Foxys vielleicht erst deutlich später eingesetzt hätte. Natürlich kommt auch das Jubiläums-Foxy mit Forward-Geometrie. Es verfügt in Größe L und in der Standard-Geo-Einstellung über einen Reach-Wert von 490 Millimetern. Der Lenkwinkel steht 65 Grad flach, der Sitzwinkel 76 Grad steil.
Das erste Mondraker-Bike mit Forward-Geometrie hatte einen nur zehn Millimeter kurzen Vorbau. Was auf den ersten Blick ungewohnt aussieht, sollte im Konzept der langen Reach-Werte perfekt aufgehen und für die trotz hoher Laufruhe direkte Steuerung des Bikes sorgen. An den Fox-Modellen der letzten Jahre setzte Mondraker auf ebenfalls kurze aber nicht ganz so extreme Vorbauten mit 30 Millimetern Länge. Das Mondraker Foxy Carbon Unlimited 20th Anniversary kommt nun wieder mit zehn Millimeter kurzen Stummelvorbau. Zusätzlich zum FG10-Vorbau erhält der Käufer einen 30 Millimeter langen FG30 dazu, um mit der Länge experimentieren zu können. Optisch erinnern die Teile aufgrund ihrer konzeptbedingt hohen Bauweise etwas an das Internet-Phänomen des “Raised-Reversed-Stem”, sind jedoch vielmehr eine Hommage an das ursprüngliche Forward-Konzept.
Zum 20. Jubiläum des Foxys beschenkt sich Mondraker mit einem auf die homöopathische Anzahl von 20 Stück limitierten Sonderserie des Enduro-Bikes mit 150 Millimetern Federweg im Heck und 160 Millimetern an der Front. Jedes Exemplar kommt nicht nur mit einem Echtheits-Zertifikat, sondern auch einem Booklet über die Historie des Mondraker Foxy Modells. Das Design des streng limitierten Sammlerstücks lehnt sich an die schwarz-weiß-goldene Ästhetik des Foxys an, mit dem erstmals die Forward-Geometrie eingeführt wurde. Jedes Bike wird einzeln von Hand lackiert und trägt spezielle Grafiken an Gabel, Dämpfern und Laufrädern. Darunter auch eine Sammlung Foxy-Logos der letzten 20 Jahre.
Bei der Ausstattung gibt’s fürs Geburtstagskind natürlich nur feinste Ware. Ein Fox Factory Fahrwerk mit Kashima-Beschichtung fügt sich optisch nahtlos mit der Fox Transfer Factory Dropper-Post ein. Die Fox 36 Federgabel mit der neuen Grip X2-Dämpfungskartusche kommt in einer Sonderlackierung. e*Thirteen stellt die Grappler Carbon-Laufräder mit 30 Millimetern Felgeninnenweite. Für Verzögerung sorgen Sram Code Silver Stealth Bremsen, den Antrieb übernimmt eine Sram X0 Eagle AXS Transmission Schaltgruppe. So viel Exklusivität hat natürlich ihren Preis - nämlich 10.999 Euro.