Die kleine Marke Forestal hat sich ein ehrgeiziges Ziel gesetzt. Mit ihren Light-E-MTBs – und nichts anderes baut die Brand aus Andorra – wollen sie der Tesla unter den E-Mountainbikes sein. Und etwas Besonderes sind die Carbon-Flitzer mit der auffälligen Hinterbauschwinge auf jeden Fall. Eigener Motor, eigene Software, eigene Bedienelemente, dazu in den Pyrenäen handlackierte Edelrahmen. Entsprechend gespannt waren wir vor unserem ersten Test auf die Trail-Performance des Forestal Siryon.
Kurz und knapp: Beim Fahrwerk und der Geometrie haben die Entwickler ganze Arbeit geleistet! Das Forestal ist für uns der Inbegriff eines guten, ausgewogenen Enduros: handlich und trotzdem sicher bergab, der Hinterbau ist schluckfreudig, mit guter Endprogression. Kein Mini-Downhiller, der träge um Ecken schiebt und nur in der Falllinie Spaß macht, sondern ein Bike, das sich leicht durch wechselnde Kehren werfen lässt. Trotzdem liegt es bei Highspeed satt und segelt an Kanten mit gutem Popp nach oben. Außerdem ist das Bike in der Abfahrt absolut leise. Besser geht es kaum!
Besser ginge aber der Antrieb: Die Software braucht lange zum Hochfahren, und viele Funktionen sind noch nicht ausentwickelt. Der Motor ist kräftig beim Forestal Siryon, aber etwas ungehobelt, recht laut und saugt so viel Energie aus dem Akku, dass nach einer guten halben Stunde Vollgas das Licht ausgeht. Das Gewicht ist mit unter 19 Kilo gut, wenn auch schwerer, als angekündigt. Der Akku ist fest im Unterrohr verbaut.
Das Forestal Siryon ist ein fantastisches E-Enduro: top Fahrwerk, top Handling, gute Power. Motor-Performance, Effizienz und Software sind allerdings eher Mittelmaß. Bergab super leise! Schicke Systemintegration.
¹Ermittelt auf den Prüfständen im EMTB-Testlabor, Gewicht ohne Pedale. Akku-Gewicht ggf. inkl. verschraubtem Cover.
²Herstellerangabe
³Stufentest, gemessen mit 36 Zentimeter erhöhtem Hinterrad