Mehr als 18 Enduro World Series Siege, drei Weltmeistertitel und vier französische Meistertitel sprechen einen deutliche Sprache. Seit das erste Spicy 2007 das Licht der Bike-Welt erblickte, mischt das Enduro ganz vorne mit unter den besten Allroundern. Damit das auch weiterhin so bleibt, hat Lapierre dem Spicy eine umfangreiche Frischzellenkur verpasst und es für die heutigen Anforderungen von Enduro-Strecken und Bikepark Einsätzen fit gemacht. Klar, dass die Franzosen bei der Neuauflage ihres Klassikers wie so viele andere Hersteller auf ein High-Pivot-Konzept setzen. Doch das Spicy wäre kein Lapierre, hätten sich die Entwickler nicht etwas ganz Besonderes einfallen lassen. Aber lest selbst.
Im Geiste der Innovation, der die Marke seit über 30 Jahren im Mountainbike-Segment auszeichnet, wollte Lapierre ein neues Enduro-Bike entwickeln, das die Vision und den Markt des Enduro revolutionieren soll. Das Konzept hinter dem neuen Spicy CF ist ein modernes Enduro-Mountainbike, das eine breite Palette von Enduro-Fahrern ansprechen soll, egal ob es sich um Bike-Park-Enthusiastinnen handelt oder um Fahrer, die bei Enduro-Wettbewerben das letzte Zehntel herauskitzeln wollen.
Mit seinem einzigartigen High-Pivot/Low-Pivot-Konzept will das Spicy CF die Lösung für alle Herausforderung im Enduro-Segment sein.
Laut Lapierre teilt sich die heutige Enduro-Szene in zwei verschiedene Arten des Fahrens auf. Bei Enduro-Wettbewerben sind Mountainbikes gefragt, die sich hervorragend bergab fahren lassen, leicht und reaktionsschnell sind, gut bergauf fahren und über einen Federweg verfügen, der es erlaubt, steile, technische Abfahrten komfortabel und schnell zu bewältigen.
Auf der anderen Seite gibt es die Bikepark Fahrer, denen es auf die bestmöglichen Downhill-Qualitäten ankommt: Überqueren von Geröll, steile Hänge, Sprünge und Transfers. Phasen, in denen Kinematik, Absprung und Gleichgewicht in der Luft von entscheidender Bedeutung sind.
Außerdem gibt es noch die Trends: Full 29'' oder Mullet. Lapierre zielt mit dem neuen Spicy darauf ab, alle Einsatzbereiche gleichermaßen abzudecken.
Lapierre wollte mit dem Spicy CF etwas wirklich Innovatives rund um die Kinematik schaffen. Die Idee, zwei Positionen der Schwinge (hoher oder niedriger Drehpunkt) durch den Tausch des Rockers zu ermöglichen, ist einzigartig auf dem Markt. Dafür wurde die Position des Dämpfers sowie der Drehpunkt der Schwinge komplett überarbeitet, mit dem Ziel, die gleiche progressive Kurve unabhängig von der HP- oder LP-Konfiguration beizubehalten. Außerdem sollte sie für jede Art von Luft- oder Stahlfederdämpfern geeignet sein! Die neue Kurve soll im mittleren Federwegsbereich viel progressiver und dank eines komplett überarbeiteten Übersetzungsverhältnisses insgesamt reaktionsfreudiger gegenüber dem alten Spicy sein.
Die Position des Hauptdrehpunktes am Hinterbau beeinflusst die Kinematik und den Verlauf des Hinterrads. In der High Pivot-Position federt das Hinterrad weiter zurück als in der Low Pivot-Position, wodurch große Stöße besser abgefangen werden können.
Bei gleichem Aufprall rollt die Schwinge in der High Pivot-Position auf eine andere Art und Weise über das Hindernis, wobei sich das Hinterrad nach hinten bewegt, sodass es weniger gegen das Hindernis stößt. Die Umlenkrolle oberhalb des Tretlagers ist dann obligatorisch, um den Pedalrückschlag zu reduzieren. Die Position ist so berechnet, dass sie einen ähnlich geringen Pedalrückschlag aufweist wie die Version mit niedrigem Drehpunkt.
In der Low Pivot-Position bewegt sich der Hinterbau weniger weit nach hinten, sodass Fahrende zur normalen Konfiguration ohne Umlenkrolle zurückkehren können, was zu mehr Effizienz und Dynamik beim Treten führen soll.
Um die beiden Positionen zu ermöglichen, verfügt das Lapierre Spicy CF über zwei unterschiedliche Aluminium-Rocker. Eine 15T-Umlenkrolle sorgt in der High Pivot-Position für die Reduzierung des Rückschlageffekts. Die High-Pivot-Position soll laut Lapierre mehr Stabilität sowie eine anfahrtsorientiertere Federung ermöglichen. Das ganze ist auf Enduro-Einsätze in härtestem Terrain ausgelegt. Die Low-Pivot-Position soll dagegen eine dynamischere Fahrweise fördern und ist auf Enduro-Strecken mit extremeren Tretpassagen ausgelegt.
Zusätzlich zu den unterschiedlichen Hinterbau-Kinematiken bietet das Spicy CF auch die Option, mit 27,5 oder 29 Zoll Hinterrad gefahren zu werden. Daraus ergeben sich zudem zwei unterschiedliche Federwege am Hinterbau: 174 mm in der Mullet-Version und 170 mm im 29er Setup. Damit in jeder Konfiguration Federung und Geometrie in perfekter Balance sind, setzt Lapierre obendrein auf zwei unterschiedliche Flipchips, die insgesamt drei Positionen ermöglichen.
Wegen der vielen verschiedenen Federungskonfigurationen gibt es drei Positionen für den Adapter am unteren Dämpferende. Hier wird es jetzt etwas kompliziert, denn es muss der richtige Flip-Chip in der empfohlenen Richtung verwendet werden, um sicherzustellen, dass sich die Federung in perfekter Balance mit der Geometrie verhält. Der Flip-Chip stellt nicht die Höhe des Tretlagers ein, sondern hilft, die korrekte Geometrie des Rahmens entsprechend der HP- oder LP-Position des Dämpfers und des Hinterbaus zu erhalten.
In Zusammenarbeit mit den Enduro-Teamfahrern haben die Entwickler intensiv an der Geometrie gearbeitet und im Vergleich zum Vorgänger einige Veränderungen vorgenommen.
Das neue Spicy CF ist in insgesamt fünf Größen erhältlich und richtet sich an ein breites Spektrum von Enduristen. Vor allem die Entwicklung hin zu einem längeren Reach hat Lapierre dazu veranlasst, eine kleinere Größe für die Team-Fahrerin Isabeau Courdurier zu entwickeln. Aber auch gerade junge Fahrerinnen und Fahrer sollen so in den Genuss des neuen Kinematik-Konzepts kommen.
Aufgrund des neuen High-Pivot/Low-Pivot-Konzepts wurde auch ein völlig neuer Rahmen nötig. Lapierre setzt hier auf hochwertige DU SLI Carbonfasern. Insgesamt besteht der neue Rahmen aus mehr als 600 Einzelteilen, um die optimale Steifigkeit zu gewährleisten. Besonderes Augenmerk wurde auf die Seiten- und Torsionssteifigkeit des Hinterbaus gelegt. Die Brücke zwischen den Sitzstreben soll dem Bike mehr Präzision und ein besseres Fahrgefühl verleihen. Zudem wurde der Dämpfer besonders tief im Rahmen positioniert, was einen besseren Schwerpunkt ergeben soll. Auch die im Unterrohr integrierte Toolbox unterstreicht den Ansatz eines möglichst tiefen Schwerpunkts. Das Gewicht des Rahmens soll in Größe M bei 3,2 Kilo liegen.
Obwohl bereits ein Lenkanschlag im Steuersatz integriert ist, schützt ein halbweicher Gummi das obere Ende des Unterrohrs vor der Gabelkrone, aber auch am unteren Ende des Unterrohrs ist ein Gummischutz angebracht.
In der integrierten Toolbox mit Innentasche können Werkzeug oder Jacke an einem sicheren Ort verstaut werden. Außerdem wird so kein Lärm verursacht.
Alle verkauften Modelle werden direkt in der High-Pivot-Version geliefert, mit einem speziellen Kit für die Umrüstung zur Low-Pivot-Version. Außerdem werden alle Modelle serienmäßig als Mullet-Version ausgeliefert. Lapierre wird das Enduro Spicy in vier Modellvarianten anbieten. Alle setzen auf denselben Carbon-Rahmen. Bei den Ausstattungsdetails ist für alle Biker etwas geboten. Der Einstieg in die Welt der neuesten Carbon-Enduros gelingt beim Lapierre Spicy ab 5499 Euro. Im Gegensatz zu anderen Herstellern ist das Limit bei noch immer extrem teuren 10.000 Euro erreicht.