Peter Nilges
· 28.06.2024
Die Neuauflage des Trek Slash gibt sich kompromissloser denn je und wurde noch konsequenter für den Downhill-Einsatz maß geschneidert. Was kann das Highpivot-Enduro aus den USA im Test?
Schon allein die martialische Optik des neuesten Wurfes aus dem Hause Trek verrät: Das Slash will keine halbe Sachen machen und wurde kompromisslos auf Downhill getrimmt. So erscheint der neue Rahmen wuchtiger denn je und erhielt analog zum Downhiller Session einen Hinterbau mit Highpivot-Anlenkung und gleich zwei Umlenkrollen. Neben der optimierten Raderhebungskurve kommt das Slash zudem mit allerlei Einstelloptionen, die Einfluss auf die Hinterbauprogression, den Lenkwinkel oder die Größe des Hinterrades haben. Damit ist der neue Rahmen maximal flexibel, lässt sich perfekt auf den Fahrer einstellen, treibt jedoch auch deutlich das Gewicht nach oben.
Mit 17,3 Kilo ist das Alu-Slash ein dicker Brocken und bringt 1,4 Kilo mehr als das Topmodell (Test in BIKE 11/23) aus Carbon auf die Waage, was wiederum 1,5 Kilo schwerer als der Vorgänger ausfällt. Bei der Rahmengröße gibt es ein ähnliches Dilemma wie beim Last. Während das Slash in Gr. L mit einem Reach von 490 Millimeter recht lang ausfällt, lag unser jetziges Testbike in Gr. M/L mit 459 Millimetern eher auf der kurzen Seite und passte nicht perfekt.
In rauen Passagen arbeitet das Fahrwerk solide, auch wenn der High-Pivot-Aha-Effekt ausblieb. Yeti, Canyon und Marin konnten hier noch eine Schippe draufpacken. Dafür besitzt der Hinterbau viel Popp und unterstützt eine aktive Fahrweise. Positiv: Trotz des wuchtigen, soliden Rahmens fällt die Steifigkeit nicht zu hoch aus. Weniger erfreulich: Der mangelnde Grip des Hinterreifens führt das Slash viel zu früh in den Grenzbereich. Im Uphill kämpft das Bike mit den vielen Pfunden und einem wippenden Hinterbau, der die Plattform erfordert.
Das Trek Slash 9 hält nicht ganz, was die Optik verspricht, und muss den ein oder anderen Konkurrenten ziehen lassen. Hohes Gewicht und schlechter Reifengrip schränken das Einsatzgebiet unnötig ein.