Mit 38 Jahren gehört Yannick Pontal zu den erfahrensten Piloten in der Worldcup-Szene. Doch Pontal ist kein gewöhnlicher Rennfahrer. Als Testfahrer des "BlackBox Test Pilot Program" von Sram ist er vor allem ein wichtiger Sparringspartner für die Entwicklungsabteilung des amerikanischen Unternehmens.
Pontal lebt an der Côte d'Azur, genauer gesagt in Nizza, wo noch einige andere Weltklasse-Biker zu Hause sind. Und das hat seine Gründe. Nizza liegt am südlichen Rand der Seealpen. Und nur einen Katzensprung vom quirligen Treiben der Mittelmeer-Metropole entfernt zieht sich durch die umliegenden Hügeln ein dichtes Wegenetz. Diese Trails werden seit den 80er-Jahren mit Mountainbikes befahren und bieten ganzjährig ideale Bedingungen fürs Training.
Schon in jungen Jahren fand Yannick Pontal seine Leidenschaft für den Radrennsport und durchstreifte diverse Disziplinen, angefangen beim Cyclocross über Cross Country bis hin zum Downhill. Seine Berufung fand er schließlich im Enduro-Racing. Neben seiner Sportbegeisterung fasziniert ihn besonders die Technik. Als leidenschaftlicher Rennfahrer und Tüftler erforscht Pontal gerne verschiedene Setups, tauscht Teile aus und passt seine Bike-Einstellungen an.
Diese Leidenschaft macht ihn zu einem herausragenden und gefragten Testpiloten und verschafft ihm das Privileg, oft über neueste Entwicklungen, Prototypen und Vorserienprodukte zu verfügen. Seine Rolle bei der Entwicklung des Eagle Powertrain-Systems war entscheidend, da seine Renneinsätze die Leistung des Systems unter extremen Bedingungen validierten.
Mit dieser einzigartigen Kombination aus Rennerfahrung, fahrtechnischen Skills und stets aktueller Technik gewann Yannick Pontal 2022 schließlich den E-EWS-Gesamttitel - und das auf einem Transition-Prototypen. Damals wussten nur wenige Insider, dass in diesem Bike der bis dahin hoch geheime SRAM Eagle Powertrain-Antrieb verbaut war. Auch in Zukunft kann man sich darauf verlassen, dass Yannick Pontal stets mit der neuesten Technik aus der Sram-Entwicklungsküche ausgestattet sein wird - was auch immer als nächstes kommen mag.
Schon in Serie ist das Transition Repeater mit dem Sram Eagle Powertrain-Antrieb ein äußerst spannendes E-Mountainbike. Auf den ersten Blick ähnelt der massive Vollcarbon-Rahmen dem bekannten Transition Repeater mit Shimano-Antrieb. Entscheidender Unterschied: Beim Repater PT ist der Akku fest eingebaut. Dadurch entfällt das große Loch im Unterrohr zugunsten eines geringeren Gewichts und der höheren Steifigkeit.
Unter dem Dämpfer sitzt ein Flipchip, mit dem die Geometrie des E-Bikes auf ein kleines Hinterrad in 27,5 Zoll angepasst werden kann, was auch Yannicks Wahl ist. Er fährt sein Transition Repeater PT in Rahmengröße M. Die Geometriemaße fallen mit 455er-Reach und 635er-Stack in dieser Rahmengröße sportlich aus. Mit 78,5 Grad ist der Sitzwinkel steil, die Kettenstreben liegen mit 455 Millimeter auf der längeren Seite, der Lenkwinkel ist mit 63,5 Grad sehr flach.
Basis des Sram Eagle Powertrain ist der Brose Drive SMag, den Sram mit einer eigenen Software betreibt. Auch wenn dieser Motor schon einige Jahre auf dem Buckel hat, gehört er noch immer zu den kräftigsten E-MTB-Motoren am Markt. Besonderheit: Der Sram-Motor hat nur zwei Unterstützungsstufen, Range und Rally, die via App feineingestellt werden können. An Pontals Bike wird die Eagle-Transmission-Schaltung nicht per Kabel vom Haupt-Akku mit Strom versorgt, sondern mit dem optionalen Mini-Akku, der direkt am Schaltwerk sitzt.
Da Yannick ein ausgefuchster Tester und Tüftler ist, stellt er jede Komponente und jedes Detail für sich auf den Prüfstand und probiert auch extreme Setups. Die Kurbeln beispielsweise fallen mit 150 Millimetern extrem kurz aus. Die wichtigsten Komponenten an Yannick Pontals Transition stammen natürlich unisono aus dem Hause Sram.
Das Rockshox Fahrwerk wird abhängig von den Strecken angepasst. Ob er am Heck einen Coil-, also Stahlfeder-Dämpfer oder den Rock Shox Vivid Air mit Luftfederung fährt, entscheidet Pontal häufig erst nach dem Trainingstag. Yannick passt auch den Reach des Rahmens an die Strecken an. Für das EDR-E-Finale in Les Gets mit vielen schnellen Abfahrten hatte er Offset-Steuersatzschalen im Rad, die den Reach des Rahmens um sechs Millimeter verlängern.
Die Maxxis-Bereifung wählt Pontal natürlich stets nach den Bedingungen. Am Hinterrad fuhr er in Les Gets einen Maxxis Minion DHR II, allerdings als Prototypen in Spezial-Breite 2,5 Zoll für mehr Uphill-Traktion. Bei tieferem Geläuf wechselt er auf den Maxxis Shorty.
Die Kettenstrebe wird anstelle eines massiven Serien-Protektors gewichtsoptimierend nur mit einem speziellen PU-Schaum geschützt. Mit diesem Setup ist Yannick Pontal vermutlich auf dem leichtesten Bike in EDR-E Fahrerfeld unterwegs. 23,1 Kilo trotz solider Downhill-Features sind eine Ansage.
Latest News: Zur Saison 2024 wird Yannick Pontal auf einem Propain Ekano CF, ebenfalls mit SRAMs Eagle Powertrain, unterwegs sein.