Dartmoor Rocbird ProJibber von Dartmoor für den Parkeinsatz im Enduro-Test

Peter Nilges

 · 07.08.2024

Die Eckdaten des Dartmoor Rocbird: 16,0 kg / 160/160 mm / 29/27,5" / 4199 Euro / Alu
Foto: Max Fuchs
Das Dartmoor Rocbird Pro überzeugt mit erstklassigem Fahrwerk und hochwertiger Ausstattung. Besonders im Bikepark zeigt es seine Stärken, erfordert jedoch einen erfahrenen Piloten aufgrund der speziellen Geometrie. Ein vielseitiges Enduro-Bike für anspruchsvolle Fahrer.

Das Dartmoor Rocbird handelt es sich um den jüngsten Spross im Line-up der polnischen Bike-Marke, auch wenn viele bei dem Namen Dartmoor an die weltbekannte Hügellandschaft in England denken werden. Aus der Gravity-lastigen Produktpalette von Dartmoor-Bikes konnten wir bereits das Super-Enduro Thunderbird und das Trailhardtail Primal testen.

Mit 4199 Euro markiert das Dartmoor Rocbird preislich das obere Ende in diesem Enduro-Test und kostet 700 Euro mehr als beispielsweise das YT oder das Marin Alpine Trail . Gemessen am Preis kann sich die Ausstattung jedoch durchaus sehen lassen. So verfügt das Bike über einen schlanken Alurahmen mit Fox-Factory-Float-X2-Dämpfer und einer 36er Gabel mit Grip-2-Kartusche.

Auch bei der Schaltung und den Bremsen lassen sich die Polen nicht lumpen und schrauben eine Shimano SLX ans Bike: funktional und langlebig. Lediglich die Laufräder können nicht ganz mithalten, auch wenn die Naben im Oilslick-Finish zumindest optisch einiges hermachen. Warum nur am Hinterrad ein Maxxis in 3C-Mischung spezifiziert ist, wirft Fragen auf. Wir hätten uns auch vorne eine weichere Gummischung gewünscht. Rahmen-Features wie ein Flipchip oder eine Staufach-Lösung gibt es am Rocbird nicht.

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Dafür setzt dieses Bike genau wie das Radon auf eine etwas kürzere Gabel mit 160 Millimeter Federweg und schlankeren Standrohren. Das spart etwas Gewicht, sorgt aber für minimale Abstriche in Sachen Schluckvermögen und Steifigkeit, verglichen mit den dicken Kalibern mit 38er Standrohren.

Ausstattung Dartmoor Rocbird Pro

  • Gabel: Fox 36 Grip 2 Factory
  • Dämpfer: Fox Float X2 Factory
  • Schaltung: Shimano SLX, 1x12
  • Übersetzung / Bandbreite: 32; 10-51 / 510 %
  • Bremsen: Shimano SLX 203/203 mm
  • Telestütze/Hub: X-Fusion ­Manic / 170 mm
  • Laufräder: Dartmoor Thunder/Reel Expert
  • Reifen: Maxxis Assegai Exo 29/27,5 x 2,5

Messwerte

  • Gesamtgewicht: 16,00 kg (ohne Pedale)
  • Gewicht Laufräder: 5565 g
  • Beschleunigung Laufräder: 4083 kg x cm²

Erste-Sahne-Fahrwerk

Bereits nach wenigen Metern auf unserer Teststrecke begeistert das Dartmoor Rocbird mit einem erstklassigen Fahrwerk. Gabel und Hinterbau reagieren sehr feinfühlig und generieren beste Traktion. Das Bike liegt satt und lässt hohe Geschwindigkeiten zu. Erst in wirklich groben Passagen, wo viel Federweg gefragt ist, zeigt sich der Hinterbau der Gabel überlegen. Aufgrund der speziellen Geometrie mit einem langen Frontcenter (485er Reach), aber sehr kurzen Kettenstreben und Stummelvorbau erfordert das Rocbird einen erfahrenen Piloten. Man bringt gefühlt viel Last aufs Hinterrad und muss aktiv die Front belasten. Das sorgt für eine gewisse Dysbalance, weshalb sich das Dartmoor weniger intuitiv fährt. Sobald man sich auf die Besonderheiten eingestellt hat, vermittelt das kurze Heck jedoch viel Fahrspaß und drängt das Roc­bird mehr in Richtung Bikepark-Einsatz als ins Enduro-Racing.

Bewertung Dartmoor Rocbird ProFoto: BIKE MagazinBewertung Dartmoor Rocbird ProGeometrie Dartmoor Rocbird ProFoto: BIKE MagazinGeometrie Dartmoor Rocbird Pro

Gemütlich bergauf mit dem Dartmoor Rocbird Pro

Mit 16 Kilo ohne Pedale rangiert das Dartmoor im guten Mittelfeld in diesem Test. Allerdings besitzt das Bike auch nur Maxxis-Reifen mit Exo-Karkasse, die wenig Pannenschutz bieten, sich dafür bei der Laufradbeschleunigung positiv bemerkbar machen. Der kurze Vorbau schrumpft die Sitzlänge zusammen, wodurch man trotz des langen Reach eher komfortabel und aufrecht sitzt. In steilen Kletterstücken steigt die Front früh. Wenig Last auf dem Vorderrad und kurze Kettenstreben erfordern, dass sich der Fahrer aktiv nach vorne beugt. Im offenen Modus pumpt der Hinterbau zudem stark im Wiegetritt, was die Dämpferplattform einigermaßen kompensieren kann.

BIKE-Note & Bewertung Dartmoor Rocbird ProFoto: BIKE MagazinBIKE-Note & Bewertung Dartmoor Rocbird Pro

Fazit Peter Nilges, BIKE-Testleiter

Das Dartmoor Rocbird besitzt ein erstklassiges Fahrwerk und eine hochwertige Ausstattung. Wegen der speziellen Geometrie empfiehlt sich das Enduro auch für den Park-Einsatz.
Peter Nilges, BIKE-TestleiterFoto: Georg GrieshaberPeter Nilges, BIKE-Testleiter

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