Marc Strucken
· 03.05.2024
Während beim Bike Festival in Riva del Garda - wir sind natürlich für euch auch dort vor Ort und berichten - die heiße Ware der Bike-Hersteller zum ersten Mal der Öffentlichkeit präsentiert wird, bleibt der Online-Redaktion wieder nur der wehmütige Blick auf die vielen Bilder, die uns die Hersteller zum Launch neuer Mountainbikes schicken. Aber was war das für ein 2. Mai?! Los ging es schon um 9 Uhr mit dem ersten Fahrrad, das der (Internet-) Öffentlichkeit vorgestellt werden durfte.
Der Bosch Performance Line SX steht hier - wieder einmal - im Rampenlicht, da der E-Bike-Vorreiter Flyer sein erstes Light-E-MTB präsentiert. Mit einem eleganten Carbonrahmen und einer sportlichen Ausrichtung zielt das Uproc SL:X darauf ab, die Trails zu dominieren. Die Schweizer setzen bei der Ausrüstung und Rahmengeometrie auf innovative Ansätze. Ob es nun ein Downcountry-, Trail- oder einfach ein leichtes Bike ist, lässt sich beim neuen Flyer Uproc SL:X nicht so einfach festlegen. Was jedoch klar ist, ist seine sportliche Konzeption: Ausgestattet mit dem Bosch SX und einem fest eingebauten 400er-Akku richtet es sich an jene, die bereit sind, Kraftaufwand zu leisten, um ihr Bike bergauf zu bringen. Ein Turbo-Shuttle für mühelose Distanzen findet man hier nicht.
Die Kultmarke Nicolai aus Niedersachsen präsentiert mit dem Saturn 16 MGU ein E-Enduro, das sich durch ein eingebautes Getriebe und eine starke Betonung auf deutsche Fertigung auszeichnet. Nicolai fertigt seit 2012 Fahrräder mit Pinion-Getrieben und hat seither kontinuierlich neue Modelle mit Getriebebox vorgestellt. Mit den E14-Modellen, die sowohl Bosch- als auch Rohloff-Komponenten nutzen, hat Nicolai bereits erfolgreich gegen herkömmliche Kettenschaltungen bei E-MTBs angekämpft. Es überrascht daher nicht, dass Nicolai nun mit dem Saturn 16 MGU ein Fahrrad auf den Markt bringt, das den neuen Motor von Pinion mit integriertem Getriebe nutzt. Damit zählt die renommierte Manufaktur zu den ersten, die ein Fahrrad mit Pinion MGU vorstellen.
Rose präsentiert mit dem Bonero Plus ein Carbon-Trailhardtail, das nicht nur leicht ist, sondern auch durch seinen extrem leisen TQ-Motor sowie sein geringes Gewicht besticht. Das erste Light E-MTB des Unternehmens aus Bocholt überzeugt mit fairer Ausstattung zu einem attraktiven Preis. Ein solches Fahrrad ist derzeit einzigartig auf dem Markt: Gewicht, Preis und Fahreigenschaften passen. Der TQ-Motor fügt sich nahtlos in das Design ein, da er für ein E-Bike sehr unauffällig ist und dennoch bei Bedarf Unterstützung bietet. Es mag nicht für jeden das richtige Bike sein, aber wer den Genuss langer, entspannter Fahrten liebt und dabei auf fließenden Trails Spaß haben möchte, wird im neuen Rose-Modell ein ansprechendes und leichtes Fahrrad finden, das zudem erschwinglich ist.
Propain hat sein Sortiment erweitert: Das Terrel CF ist das erste Gravelbike der Firma und bietet eine vielseitige Plattform. Mit vier unterschiedlichen Konfigurationsmöglichkeiten ab einem Preis von 2599 Euro lässt sich das Fahrrad auch nach persönlichen Wünschen anpassen. Das Propain Terrel CF soll die Flexibilität und Vielseitigkeit moderner Gravelbikes darstellen und sich für schnelles Fahren auf Schotterwegen, für Bikepacking-Touren sowie auf leichten Trails anbieten. Der Carbonrahmen mit seiner dynamischen Geometrie, inspiriert von Mountainbikes, garantiert durch einen flachen Lenkwinkel von 70,5 Grad und einen langen Radstand von 1063 Millimetern eine stabile Fahrt. Der Rahmen ist darüber hinaus so konzipiert, dass er statt mit einer starren Gabel mit Befestigungspunkten auch mit einer 40-mm-Federgabel ausgerüstet werden kann, was zusätzlichen Fahrkomfort verspricht.
Bei seiner Markteinführung revolutionierte das Orbea Rise den Markt der leichten E-Mountainbikes und wurde schnell beliebt. Das Modell für 2025 ist in vielerlei Hinsicht verbessert worden: Es soll mehr Leistung, eine größere Reichweite, bessere Downhill-Fähigkeiten und mehr Auswahlmöglichkeiten bieten. Orbea hat große Versprechungen für das neue Rise gemacht, und nach einer ersten Überprüfung der Fakten scheinen diese Versprechen gehalten zu werden. Mit einem leistungsstärkeren Motor, größeren Batterien und einer LT-Version mit mehr Federweg hat sich das Orbea Rise deutlich weiterentwickelt. Einige Dinge sind jedoch gleich geblieben, wie die Entscheidung von Orbea, weiterhin auf einen speziell angepassten Shimano-Motor zu setzen.
Vor einem Jahrzehnt begann das YT Tues, ein Bigbike des Anbieters aus Forchheim, seine Laufbahn als preiswerter Freerider. Jetzt stellt YT die vierte Generation dieses preisgekrönten Downhill-Bikes vor und setzt seine beeindruckende Geschichte fort! Die Entwickler aus Forchheim haben das Tues erneut überarbeitet und natürlich birgt der Versuch, ein bereits gutes Produkt zu verbessern, immer das Risiko einer Verschlimmbesserung. Doch wie gewohnt bei dem Tues: Man fühlt sich sofort wohl darauf. Das Bike bleibt seinem Charakter treu. Hervorragend ist das Handling. Das Tues ist für Manuals gemacht, besonders dank seines kurzen Hecks. Ein leichter Schwung mit den Handgelenken genügt und man gleitet auf dem Hinterrad den Berg hinunter.
Liv hat das Liv Lurra E+ enthüllt, ein speziell für abenteuerliche Frauen entwickeltes Hardtail-E-Mountainbike. Die Serie umfasst drei Modelle: das reine E-MTB Liv Lurra E+ 2 sowie die vollausgestatteten Varianten Liv Lurra E+ 1 EX und 2 EX, die zusätzlich mit Schutzblechen, einem Gepäckträger, einem Seitenständer und einer Beleuchtung ausgerüstet sind, was sie vielseitiger macht. Für den Antrieb sorgen zwei Motoren: der SyncDrive Sport2 mit einem Drehmoment von 75 Nm und der leistungsstärkere SyncDrive Pro2 mit 85 Nm. Der Akku lässt sich leicht entnehmen und ist im Unterrohr integriert. Alle Modelle der Liv Lurra E+ Reihe besitzen eine SR Suntour XCR 34 Federgabel mit einem Federweg von 130 mm und einen Aluminiumrahmen, der sowohl stabil als auch leicht sein soll.
Giant hat sein E-Bike Hardtail Fathom komplett überarbeitet. Es verfügt nun über die neueste Generation von Akku und Motor sowie einen neu gestalteten Rahmen. Der gutmütige Charakter des E-Bikes bleibt erhalten. Sowohl der Rahmen als auch der Motor und der Akku sind brandneu, und auch die Ausstattung sowie die Geometrie haben für das Jahr 2024 signifikante Änderungen erfahren. Das moderne Aussehen resultiert aus der neu entwickelten Geometrie. Im Detail bedeutet dies: Der Lenkwinkel wurde um zwei Grad auf 66 Grad verringert, während der Sitzwinkel um einen Grad steiler geworden ist und nun bei 75 Grad liegt. Der Hauptteil des Rahmens wurde verlängert. Diese willkommenen Anpassungen bringen das Giant Fathom E+ technisch auf den neuesten Stand und bieten dem Fahrer sowohl eine bequemere Sitzposition für längere Touren als auch verbesserte Fahreigenschaften im Gelände.