2010 startete das YT Tues als Schnäppchen-Freerider seine Karriere, wurde später ins Gym geschickt, um aufzutrainieren, und ließ dann als Vollblut-Racer die Muskeln spielen. Die Botschaft: Ich kann auch Downhill-Worldcups gewinnen! 21 Siege heimste das Tues bisher ein. Die YTler wären also schön blöd, würden sie das vielgelobte Konzept ändern. Z.B. dem Bike ein High-Pivot-Heck verpassen, nur weil es gerade Trend ist.
Das neue Tues wurde also sachte verändert, die Geo modernisiert, die Verstelloptionen erhöht: Das Bike lässt sich als All-29 fahren (wie bei uns im Test) oder als MX-Variante mit kleinem 27,5-Zoll-Hinterrad. Die Kettenstreben kann man lang einstellen (+5 mm) für mehr Laufruhe, den Lenkwinkel abflachen (63,2°) und das Tretlager noch tiefer (-5 mm) legen.
Gleich geblieben ist die Vollfühl-Geo und das angenehme Handling des Carbonflitzers. So fühlten wir uns selbst auf kurvigen Trails wie der “Supernatural” in Serfaus nicht übermotorisiert; das Bike nimmt den Schwung mit wie ein Enduro. Vor ein paar Monaten haben wir das Bike im Einzeltest gefahren, konnten also nur spekulieren, dass es ein erstklassiges Bigbike ist. Der direkte Vergleich fehlte. Jetzt haben wir ihn, und er bestätigt unseren Eindruck: top! Das YT steuert sich mit seiner erstaunlich souveränen Geo präzise, fühlt sich leicht und sehr “jumpy” an, sprich: Es liebt Sprünge. Gleichzeitig kann man das Gas stehen lassen, als gäbe es kein Morgen.
Das YT Tues ist eins der besten Bigbikes auf dem Markt. Top in allen Bereichen. Super: der Mix aus direktem Fahrgefühl und doch potent. Damit ist es die ideale Wahl für Racer wie auch Park-Rats.
Das YT Tues ist mein Test-Sieger. Damit habe ich mich am schnellsten gefühlt. Das Commencal wirkte in heftigen Passagen zwar etwas komfortabler, dennoch: Schnell und verspielt – das gelingt dem YT am besten. - Stefan Garlicki (Größe: 1,84 m)