Comeback eines KultbikesTransition bringt den Freerider Bottlerocket zurück

Max Fuchs

 · 13.10.2025

Das Comeback eines Klassikers: Das Bottlerocket 2026 vereint Freeride-Charme der 2000er mit moderner Technik.
Foto: Transition
Mit dem Transition Bottlerocket 2026 feiert ein legendäres Freeride-Bike sein Comeback – neu aufgelegt mit moderner Geometrie, cleveren Einstellsystemen und bis zu 200 mm Federweg. Der solide Aluminiumrahmen, die 27,5er-Laufräder und das anpassbare Fahrwerk machen das Bottlerocket zum ultimativen Tool für Park, Trail und Big-Mountain-Lines.

Mit dem Bottlerocket 2026 zündet das US-Label ein Freeride-Revival, das nach fetter Airtime und dicken Stunts riecht. Das einstige Kultbike mit 140 Millimetern Federweg und 26-Zoll-Laufrädern kehrt zurück – als modernisierter Aluminium-Bolide mit 27,5-Zoll-Bereifung, wahlweise 180 oder 200 Millimetern Federweg und einer ordentlichen Portion „No-Nonsense“-Charme. Umlenkhebel und Yoke-Verbindungen sind geschmiedet und das Unterrohr schützt ein verschraubter Shuttle-Guard und ein massiver Gummiprotektor gegen Steinschläge. Auch gut: Je nach Einsatzbereich darf man frei wählen – Singlecrown oder Doppelbrückengabel, jeweils mit bis zu 200 Millimetern Federweg. Damit zielt Transition genau auf die Nische zwischen Downhill- und Enduro-Bike – dort, wo Airtime, Style und Kontrolle wichtiger sind als Traktion, Präzision und Highspeed-Performance.

„Chips & Salsa“ – Feintuning mit Augenzwinkern

Natürlich wäre es kein modernes Transition-Bike ohne eine Prise Nerd-Humor. Die Amerikaner nennen ihre Einstellsysteme C.H.I.P.S. und S.A.L.S.A. – und meinen das durchaus ernst. Über C.H.I.P.S. („Changes Height Independently of Progression Setting“) lässt sich die Kinematik in vier Varianten konfigurieren: High oder Low, linear oder progressiv. Wer’s verspielt mag, fährt das poppige Park-Setup – wer’s gern satter und laufruhig hat, wählt den Downhill-Modus.

C.H.I.P.S. bezeichnet die Verstrebungen am unteren Dämpferauge. Über diese lassen sich High- und Low-Setting sowie die Progression des Fahrwerks anpassen.Foto: TransitionC.H.I.P.S. bezeichnet die Verstrebungen am unteren Dämpferauge. Über diese lassen sich High- und Low-Setting sowie die Progression des Fahrwerks anpassen.S.A.L.S.A. sorgt für die Würze in der Kettenstrebe – oder anders gesagt: Sie erlaubt es, die Länge ganz nach Geschmack um bis zu 10 mm zu variieren.Foto: TransitionS.A.L.S.A. sorgt für die Würze in der Kettenstrebe – oder anders gesagt: Sie erlaubt es, die Länge ganz nach Geschmack um bis zu 10 mm zu variieren.

S.A.L.S.A. („Super Awesome Length Stay Adjusters“) erweitert das Konzept mit drei Kettenstrebenlängen (0, +5 oder +10 mm). Statt simplen Flipchips werden die Ausfallenden dafür komplett getauscht.

Die Geometrie des Transition Bottlerocket

Vier Größen (S bis XL), zwei Haupt-Setups (High/Low):

  • Lenkwinkel: 64° (High) bzw. 63,6° (Low)
  • Reach: 425–500 mm
  • Sitzwinkel (eff.): 77–79°
  • Kettenstreben: 436 mm (Serie), optional +5/+10 mm
  • Radstand: 1.191–1.279 mm

Schaut man ausschließlich auf die Geo-Daten, sieht das Bottlerocket einem modernen Enduro zum Verwechseln ähnlich. Lenkwinkel, Kettenstrebenlängen und Reach-Werte schüren auf den ersten Blick eher Hoffnungen auf einen ausgewogenen Abfahrer als auf einen super kompakten, verspielten Freerider. So kann man mit dem Transition im Park auch mal getrost auf die Downhill-Strecke abbiegen – denn an Laufruhe wird es dem Bike nicht mangeln. Die nötige Dosis Spieltrieb für Jumplines und Stunts liefert das Bottlerocket mit den kleinen Laufrädern an Front und Heck – ein guter Kompromiss, wie wir finden.

Ausstattung und Preise

  • Frameset (ab 2.499 USD)
  • Single-Crown Build mit 180 mm (ab 4.699 USD)
  • Dual-Crown Build mit 200 mm (ab 5.199 USD)

Beide Komplettbikes rollen auf E*Thirteen Grappler Core-Laufrädern mit Novatech-Naben und werden von SRAM Maven Base-Bremsen mit 200-mm-Scheiben verzögert. Die Single-Crown-Variante fährt mit einem SRAM Eagle T-Type 12-fach-Setup, während das Dual-Crown-Modell einen SRAM GX 7-fach-Antrieb nutzt. Für optimale Traktion sorgen Schwalbe Magic Mary vorne und Big Betty hinten.

Design: Snowstorm & Disco Flamingo

Die Farboption "Snowstorm“ zitiert das 2009er-Original mit weißem Rahmen und Rockerlink.
Foto: Transition

​Wer die 2000er miterlebt hat, bekommt beim Anblick der Farbvarianten Gänsehaut: „Snowstorm“ zitiert das 2009er-Original mit weißem Rahmen und Rockerlink, während „Disco Flamingo“ in knalligem Pink-Gloss an grelle Liftkarten, Vans-Mixtapes und 26-Zoll-Sprünge erinnert.

Fazit von Max Fuchs, BIKE-Redakteur

Max Fuchs ist Test-Redakteur und Fotograf bei BIKE.Foto: Dan GriffithsMax Fuchs ist Test-Redakteur und Fotograf bei BIKE.
Das neue Bottlerocket ist kein Marketing-Gimmick, sondern eine Hommage – an eine Ära, in der Style, Airtime und Spaß wichtiger waren als Strava-Segmente. Transition bringt diesen Spirit zurück, verpackt ihn in moderne Geometrie und solide Technik – und liefert damit das wohl authentischste Freeride-Statement seit Jahren.

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