Tester Tim entschied sich vor acht Monaten gegen ein waschechtes Enduro und freut sich auch heute noch über die Entscheidung.
Mein Dauertest-Bike musste sich im Herbst nicht nur bei Endurorennen beweisen, sondern auch Besuche im Bikepark wegstecken. Jetzt im Winter hatte ich das Cube Stereo One55 in erster Linie auf meinen Hometrails in der Pfalz im Einsatz. Noch immer bin ich überrascht, wie potent das Fahrwerk des Mittelklasse-Trailduros in fiesem Gerümpel arbeitet. Anfangs bot der Hinterbau im mittleren Bereich wenig Gegendruck. Gerade bei Sprunganfahrten sackte das Fahrwerk weg. Ohne Volumespacer und angepasstem Luftdruck ließ sich das Problem beheben. Die Kombination aus feinfühligem Fahrwerk und ausgewogener Geometrie macht das Stereo zum echten Allrounder mit viel Spieltrieb. Zu meckern gibt’s aber auch was. Der Kofferraum inklusive Werkzeugtasche im Unterrohr scheint praktisch, doch das eindringende Wasser ließ mein Multitool korrodieren. Schade. Außerdem klappert mittlerweile die „Kofferraumklappe“. Bei der Winterwartung fiel auf, dass die Leitungen Gebrauchsspuren im Knickbereich des Lenkkopfes aufzeigen. Die Lager zeigen sich dagegen unbeeindruckt von Schlamm und Schnee-Ausfahrten.
Zwischenfazit: Mein Cube Stereo schlägt sich wacker und macht weiterhin in fast jedem Terrain Spaß. Details wie die Kabelführung und die klappernde Klappe nerven allerdings.
Das Scor 4060 ist ein Trailduro. Eine Bike-Kategorie mit der Tester Dimitri Lehner bisher nicht so viel anfangen konnte. Bis jetzt!
Im richtigen Leben verliebe ich mich nicht schnell (leider). Im Biker-Leben (vielleicht das richtige) blitzschnell. Zum Beispiel in das Score 4060. Was für ’ne geile Kiste! Da passte alles auf Anhieb. Draufsetzen, wohlfühlen. Hammer-Handling. Superschicke Optik. Nur mit der Farbe habe ich mich anfangs schwer getan. Schon sehr “woke”, dabei bin ich doch ein alter, weißer Mann. Aber mittlerweile habe ich mich mit dem Lachsrosa angefreundet. Der breite Einsatzbereich des Scor ist genau nach meinem Geschmack. Auf alpinen Touren genoss ich den Komfort der großen Laufräder. Sie retteten mich bei fiesen Roll-offs und Kanten. Auf easy Trailrunden freue ich mich über die gute Beschleunigung und im Bikepark über das Fahrwerk. Bisher knarzt das Bike nur minimal, was daran liegt, dass ich jeden Tag 50 Kilometer damit fahre, auch bei Regen und Schmodder. Doch demnächst nehme ich es auseinander und verpasse dem Liebling eine Wellness-Packung.
Zwischenfazit: Es muss Liebe sein!
Das Minimal-Assist Bike hat Tester Laurin so überzeugt, dass er es nicht zurückgeben wollte. Jetzt muss er es zumindest tauschen.
In unserem Vergleichstest Minimal-Assist Trailduros hat das Specialized Levo SL gewonnen. Warum? Kaum ein Minimal-Assist Bike fühlt sich so sehr wie ein Bio-Bike an wie dieses. Das Levo SL lenkt direkt und spritzig über den Trail. Das Fahrwerk (160/150 mm) erzeugt dabei angenehmen Gegendruck und sorgt damit für viel Spieltrieb. In Sachen Antrieb galt lange der Minimal-Assist-Motor von Specialized als Maßstab – hier hat die US-Marke inzwischen ernsthafte Konkurrenz bekommen. Die Antriebe von Fazua und Bosch sind stärker, der TQ-Motor ist zumindest leiser und kleiner. Womit wir bei einem meiner größten Kritikpunkte wären: Das Levo SL ist nervig laut, das killt den Vibe bei Uphills. Das Gewicht ist bei Minimal-Assist Bikes entscheidend. Das heißt: Je leichter, desto mehr Bio-Bike-Feeling. Und da Magazine wie wir meist nur solche sündhaft teuren Modelle testen (wegen der Verfügbarkeit) und ihre Praxiseindrücke darauf beziehen, will ich nun das Alu-Modell ausprobieren und tausche das Expert-Modell (18,2 Kilo) nach über 2000 Kilometern gegen das Comp Alloy. Mehr in der nächsten FREERIDE.
Zwischenfazit: Ja, das neue Specialized Levo SL ist besser geworden und für mich Benchmark. Leider ist das Bike sehr teuer, daher tausche ich das Expert-Modell nun gegen die Alu-Variante.