Der kalifornische Hersteller Marin erweckt mit dem neuen Quake einen Klassiker zu neuem Leben. Nach 14 Jahren Pause kehrt das Gravity-Bike in komplett überarbeiteter Form zurück und positioniert sich als dediziertes Downhill-, Park- und Freeride-Modell im Marin-Sortiment. Die Entwicklung des Quake erfolgte nicht im Verborgenen - Profi-Fahrer Matt Jones testete den Prototypen bereits seit über einem Jahr in der Öffentlichkeit, unter anderem bei den Hardline-Events.
Das neue Marin Quake verfügt über 180 mm Federweg am Hinterbau, genau wie sein 26-Zoll-Vorgänger. Allerdings setzt Marin nun auf ein Horst-Link-Federungssystem anstelle des charakteristischen Quad-Link-Designs, das eher an militärisches Gerät erinnerte. Der Rahmen besteht aus Aluminium und nutzt die MultiTrac 2 LT-Federungsplattform, die bereits bei den neuen Alpine Trail-Modellen zum Einsatz kommt. Laut Marin ermögliche die Verlagerung der Drehpunkte von den Sitzstreben zu den Kettenstreben ein verbessertes Federungsverhalten bei Federwegen über 150 mm. Konkret soll dies zu einem reduzierten Anti-Rise-Verhalten führen, was eine bessere Kontrolle beim Bremsen, mehr Unterstützung im mittleren Federweg und ein verbessertes Gefühl beim Durchschlagen ermöglichen solle.
Ein zentrales Feature des Quake ist seine anpassbare Geometrie. Integrierte Flip-Chips erlauben es, schnell zwischen verschiedenen Konfigurationen zu wechseln. So lassen sich Kettenstrebenlänge und Tretlagerhöhe auf niedriges Tretlager/lange Kettenstreben (353 mm/440 mm) oder hohes Tretlager/kurze Kettenstreben (361 mm/430 mm) einstellen. In der flachen Einstellung beträgt der Lenkwinkel 62,3 Grad, in der steilen Position 62,9 Grad. Beide Kettenstrebenlängen fallen für ein Gravity-Bike eher kurz aus, was auf den Fokus als verspieltes Parkbike hindeutet.
Das Quake ist für gemischte Laufradgrößen (29 Zoll vorne, 27,5 Zoll hinten) konzipiert, lässt sich aber auch mit zwei 29-Zoll-Laufrädern oder zwei 27,5-Zoll-Laufrädern aufbauen. Für die Verwendung von 27,5 Zoll vorne empfiehlt Marin einen 10-15 mm hohen externen unteren Steuersatz. Das Steuerrohr im ZS56-Standard (56 mm Durchmesser, Zero Stack) ermöglicht zudem die Verwendung von Reach-Adjust-Steuersätzen zur Feinabstimmung der Geometrie.
Marin bietet das Quake als Komplettbike und als Rahmenset an. Das Komplettbike ist mit einer 200 mm Rockshox Boxxer Federgabel und einem Rockshox Super Deluxe DH Select+ Dämpfer ausgestattet. Der Antrieb stammt von SRAM und umfasst eine 7-Gang GX DH Schaltung mit 11-25 Zähnen Kassette. Für die Verzögerung sorgen SRAM Maven Bronze 4-Kolben-Bremsen mit 200 mm HS2-Bremsscheiben. Die Bereifung besteht aus Maxxis Assegai 2,5 Zoll Reifen mit DH-Karkasse und 3C MaxxGrip Gummimischung.
Marin hat beim Quake großen Wert auf Schutz und Haltbarkeit gelegt. Ketten- und Sitzstreben sind mit robusten Gummischutzvorrichtungen ausgestattet, die Geräusche minimieren und die Lackierung schützen sollen. Ein Schmutzfänger über dem unteren Federungsdrehpunkt soll Spritzwasser und Schmutz von den Lagern fernhalten. Das Unterrohr verfügt über einen integrierten Schutz gegen Steinschläge, während ein Schutzpolster am oberen Teil des Unterrohrs den Rahmen beim Transport schützen soll. Neu gestaltete Kabelports mit Gummimembranen sollen das Innere des Rahmens abdichten.
Das Marin Quake Komplettbike kostet 5.299 Euro. Das Rahmenset (Rahmen + Dämpfer) gibt’s für 2.099 Euro.