High-End-DownhillerHart & leicht - das Kavenz VHP 18 V7 im Test

Team FREERIDE

 · 15.09.2024

Sprungteufel: Das Kavenz ist straffer, direkter und nicht so komfortabel wie die Konkurrenz, dafür nimmt es den Schwung schön mit. Hier beim finalen Jump in Leogang.
Foto: Lars Scharl
Das Kavenz VHP 18 V7 ist das etwas andere Bigbike. Es ist dank fehlender Schaltung vergleichsweise leicht, und das Downhill Bike bietet trotz harter 180-Millimeter-Federung einen hohen Fun-Faktor.

Du willst einen Raw-Look? Voilà! Das Kavenz ist rawer als das Raaw – schlanke Aluminiumrohre, in geraden Linien zusammengeschweißt. Damit ist das Bike der deutschen Minischmiede nicht nur ein Hingucker in der Liftschlange, weil so ganz anders. Es ist auch verdammt leicht, über ein Kilo leichter als das ebenfalls sehr leichte Raaw. Das liegt auch daran, dass Kavenz beim VHP 18 auf eine Schaltung verzichtet hat – die Devise: Singlespeed muss beim Downhill reichen! Und reicht’s? Hier gingen die Tester-Meinungen auseinander. Schlüssig, sagten die einen. “Wir wollen schalten!”, sagten die anderen. Geschmacksache also.

Hinten ohne: Ja, was ist denn da los? Kavenz hat aufs Schaltwerk verzichtet. Denn wo nix schaltet, kann nix klemmen. Das senkt die Pannenanfälligkeit und das Gewicht.Foto: Lars ScharlHinten ohne: Ja, was ist denn da los? Kavenz hat aufs Schaltwerk verzichtet. Denn wo nix schaltet, kann nix klemmen. Das senkt die Pannenanfälligkeit und das Gewicht.

Kavenz VHP 18 V7: Harte Federung

Ebenfalls auffällig: der knappe Federweg im High-Pivot-Heck. Während das Commencal seinen Piloten mit Federweg nur so überschüttet (220 mm), rückt das Kavenz VHP 18 nur 180 Millimeter raus. Auf vielen Parkstrecken fällt das kaum auf, in Leogangs Worldcup-Track aber schon. Brettert man hier mit Fullspeed in die Wurzelfelder, wird aus flupper-flupper dann schnell: “Oh oh ohhh!” Sprich: Am Kavenz muss man sich mehr festhalten und selbst Federung spielen, verglichen mit der komfortablen Konkurrenz.

Auf Jump-Passagen kehrt sich dieser Nachteil zum Vorteil: Wie ein Wellenreiter surft das straff-direkte Kavenz durchs Gelände, nimmt Schwung mit und segelt spielerisch in die Landung der Sprünge. Eher gewöhnungsbedürftig: die hohe Front und große Überstandshöhe (Beinfreiheit).

Fazit zum Kavenz VHP 18 V7

Leicht, verspielt, speziell – das Kavenz mit seinem straffen Heck musste sich im harten Gelände der Konkurrenz geschlagen geben. Dennoch ein Bike mit hohem Fun-Faktor.

Das Kavenz ist das etwas andere Bigbike – ein Individualist, keine Massenware. Der Singlespeed-Aufbau drückt die Pannenanfälligkeit. Irre: das Gewicht. Das macht es leicht und verspielt. Kein Komfortwunder. - Dimitri Lehner (Größe: 1,79 m)


Das Kavenz VHP 18 V7 (29 Zoll) im Detail

Das ist das Kavenz VHP 18 V7Foto: Lars ScharlDas ist das Kavenz VHP 18 V7

Herstellerangaben

  • Vertrieb: 77designz UG
  • Material: Alu
  • Größen: S, M, L, XL, XXL, XXXL (Testgröße gefettet)
  • Gewicht ohne Pedale: 15,2 kg
  • Preis: 8000 Euro

Messdaten

  • Federweg vorne / hinten: 200 mm / 208 mm
  • Hinterbausystem: Viergelenker

Ausstattung

  • Gabel / Dämpfer: Fox 40 Float Factory / EXT Racing Shox Arma V3 (350 lbs)
  • Kurbeln / Schaltung: Sram GX Eagle / ohne
  • Bremsanlage: Hayes Dominion A4
  • Laufräder: Nabe Industrie Nine/ Felge We Are One The Strife
  • Reifen: Conti Kryptotal Fr Downhill Supersoft 2,4 / Conti Kryptotal Re Downhill Soft 2,4,

Stärken & Schwächen des Downhill Bikes

  • Plus: leicht, verspielt, spezielle Optik
  • Minus: straff, Heck etwas überdämpft

Noten des Kavenz VHP 18 V7

  • Park: 5 von 6
  • Race: 3 von 6
  • Gesamtnote: 8,0
Informationen zu Handling und Fahrwerk des Kavenz VHP 18 V7Foto: FreerideInformationen zu Handling und Fahrwerk des Kavenz VHP 18 V7
Geometriedaten des Kavenz VHP 18 V7Foto: FreerideGeometriedaten des Kavenz VHP 18 V7

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