Bigbikes im TestRassiger Racer – das Santa Cruz V10 bietet Top-Werte für einen hohen Preis

Dimitri Lehner

 · 13.08.2024

Leichte Kost für das Santa Cruz V10: Bitte steiler, bitte schneller, bitte ruppiger! Das rassige Race-Bike aus Kalifornien zeigte sich auf  dem DH-Track am Geißkopf unterfordert.
Foto: Lars Scharl
Das Santa Cruz V10 hat uns von vorne bis hinten überzeugt - und kann sich mit etlichen gewonnen Downhill-Rennen auszeichnen. Der Wow-Effekt blieb dennoch aus...

Selbst als ausgebuffter Tester wird man ehrfürchtig vor den Race-Erfolgen des Santa Cruz V10. Das Bike hat tatsächlich alles gewonnen, was man im Downhill-Sport gewinnen kann. Besonders beeindruckend: Jackson Goldstone, der das V10 mit schlafwandlerischer Gewandtheit durchs Gelände steuert – von der Hardline in Rotorua mal abgesehen.

Santa Cruz V10: Ferrari-selbstbewusst – in Farbe & Preis

Ferrari-selbstbewusst in Rot kommt die 8. Generation des V10 daher, bestückt mit dem Feinsten, was der Mountainbike-Markt hergibt, schwindelerregend hoch daher der Preis. Fast 10 Mille wollen die Amis für ihr Meisterwerk mit VPP-Kinematik haben.

Um das Bike möglichst universell zu machen, verpassten die US-Ingenieure dem Rahmen das Maximum an Verstelloptionen. Drei Positionen laut Hersteller für das Heck (450, 455, 460 mm), das Tretlager, den Reach (467, 475, 483 mm). Das Bike wird in Mullet-Bereifung ausgeliefert und kann nicht umgerüstet werden, nur in Größe XL besitzt es All-29.

Potentes Heck: Satte 208 Millimeter Federweg quetscht der Stahlfeder-Dämpfer aus dem VPP-Hinterbau. Ein integrierter Plastikfender schützt das Federbein vor Dreckbeschuss.Foto: Lars ScharlPotentes Heck: Satte 208 Millimeter Federweg quetscht der Stahlfeder-Dämpfer aus dem VPP-Hinterbau. Ein integrierter Plastikfender schützt das Federbein vor Dreckbeschuss.

Bereit für den Test: Wir verkürzten den Reach mit Steuerschalen für ein besseres Handling und stellten das Fahrwerk nach Hersteller-Setup auf der Homepage ein. So erzeugte das Santa Cruz V10 bergeweise Traktion und gierte nach einer steilen Abfahrt. Am Geißkopf langweilte sich der Flitzer etwas und konnte daher sein volles Potenzial nicht ausschöpfen. In zahmerem Gekurve wirkt es eher träge, nicht in seinem Element – da machen andere Bikes mehr Spaß.

Fazit zum Santa Cruz V10

Vollgas all the way! Das Santa Cruz V10 ist ein rassiger Racer. Es spielt seine ganze Stärke auf steilen, schnellen Tracks aus – dank Vario-Geo lässt es sich auch auf Parkeinsatz trimmen.

Tolles Bike mit Bling-Bling-Image, zweifelsohne. Dennoch: Ich hätte einen Wow-Effekt erwartet. Das Fahrwerk liegt satt und die Kontrolle ist hoch, selbst bei Fullspeed. Das war zu erwarten. Ein Klassenunterschied wollte sich aber nicht einstellen – auch nicht zum Rose. - Dimitri Lehner, Testredakteur


Die wichtigsten Infos zum Santa Cruz V10 (29/27,5 Zoll)

Das ist das Santa Cruz V10Foto: Lars ScharlDas ist das Santa Cruz V10

Herstellerangaben

  • Vertrieb: Pon. Bike Performance GmbH GmbH
  • Material: Carbon
  • Größen: S, M, L, XL (Testgröße gefettet)
  • Preis: 9699 Euro >> hier erhältlich
  • Gewicht ohne Pedale: 16,6 kg

Messdaten

  • Federweg vorne / hinten: 200 mm / 208 mm
  • Hinterbausystem: VPP

Ausstattung

  • Gabel / Dämpfer: Fox 40 Factory / Fox DH X2 Factory (550 lbs)
  • Kurbeln / Schaltung: Sram X01 DH Carbon / Sram X01 DH
  • Bremsanlage: Sram Code Silver
  • Laufräder: Nabe Industrie Nine/ Felge Reserve 30 HD AL
  • Reifen: Maxxis Assegai 3C MaxxGrip TR DH 2,5, Maxxis Assegai 3C MaxxGrip TR DH 2,5

Stärken & Schwächen

  • Plus: Komfortfahrwerk, massig Reserven, schnell
  • Minus: teuer

Noten

  • Park: 5 von 6
  • Race: 6 von 6
  • Gesamtnote: 9,5
Geometriedaten des Santa Cruz V10Foto: FreerideGeometriedaten des Santa Cruz V10
Infos zu Handling und Fahrwerk des Santa Cruz V10Foto: FREERIDEInfos zu Handling und Fahrwerk des Santa Cruz V10

Meistgelesen in der Rubrik Fahrräder